Einen durchaus interessanten Test hat Ferrari gerade in Fiorano durch geführt, in dem man normales Benzin in einen 2009er F1 geschüttet hat.
Ich hatte ja schon ein paar Mal das Thema Benzin und F1 hier Blog. Shell* hat in diesem Jahr eine PR-Kampagne gestartet und liefert einige Einblicke, wie die Technik dahinter funktioniert und nun ein interessantes Experiment gestartet, in dem man normales V-Power in einen 2009er F1 von Ferrari gefüllt hat. Wie erwähnt verlangt die FIA, dass 99% der Bestandteile des verwendten Sprit identisch mit jenem sein müssen, den man auch an der Tankstelle bekommt. Mit der Gewichtung der Bestandteile kann man allerdings rumspielen. Welche Anteile das sind, darüber schweigt man sich natürlich aus, aber es ist klar, dass der Sprit mit den aktuellen Mapping-Einstellungen auch zur Kühlung dient. Gleichzeitig will man den Brennwert verbessern und mehr Leistung rausholen. Ein durchaus interessantes Video zeigt, was passiert, wenn man normalen Sprit nimmt und wie sich die Rundenzeiten verändern.
Ich hatte bei meinem Besuch in Maranello einem Ferrari-Techniker die Frage gestellt, ob man einfach normales Benzin in einen F1 füllen könnte um dann los zu fahren. Der bejahte das, mit der Einschränkung, dass das nicht aus dem Stand geht. Klar ist, dass man die Mapping-Einstellungen verändern muss. Und zwar deutlich, damit die Ventile usw. nicht verbrennen. Dennoch ist das Ergebnis durchaus interessant.
Alonso kam in Fiorano mit dem aktuellen Rennsprit auf eine 1.03.950. Mit dem normalen Benzin war es eine 1.04.850. Das ist dann schon ein ziemlicher Unterschied. Eine knappe Sekunde auf der relativ kurzen Strecke sind schon erstaunlich viel. Im Rennen würde das bedeuten, dass Ferrari im Moment auf den Niveau von Mercedes unterwegs wäre. Laut Pressemeldung war vor allem die Beschleunigung mit dem Rennbenzin deutlich besser, während der Topspeed mit dem normalen Sprit besser gewesen sein soll. Genaue Angaben fehlen da allerdings, es dürfte sich allerdings nur ein paar Stellen hinter dem Komma handeln.
Dennoch ein interessanter Vergleich, der zeigt, welche Komponenten in der Formel Eins Vorteile bringen können. Jetzt wäre es dann noch interessant, wie das zum Beispiel bei Mercedes oder Red Bull aussehen würde.
*Das Racingblog hat in diesem Jahr eine Kooperation mit Shell.