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Vorschau: GP2/GP3 in Spa, F2 am Red Bull Ring

von Vorsicht
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Nach der Sommerpause melden sich am Wochenende mit der Formel 1 auch GP2 und GP3 zurück. In deren Schatten fährt außerdem die Formel 2 in Spielberg. 

Das Ende ist nah: Nur noch zwei Runden stehen in den beiden GP-Serien auf dem Programm. In der GP2 nähert sich Romain Grosjean scheinbar unaufhaltsam dem Titel – der Franzose könnte sogar schon beim Rennen in Spa den Sack endgültig zumachen (Szenarien dazu nach dem Jump). In der GP3 ist die Sache deutlich weniger gefestigt – neben Tabellenführer Valtteri Bottas haben noch eine ganze Reihe weiterer Piloten mehr als nur theoretische Chancen auf die Meisterschaft. In der Formel 2, wo nach dem Wochenende in der Steiermark noch zwei weitere Runden geplant sind, scheint derweil alles auf einen Zweikampf um den Titel hinauszulaufen – wobei der führende Mirko Bortolotti schon einen deutlichen Vorteil auf Verfolger Christopher Zanella hat. Sicher kann sich aber keiner der drei Favoriten sein – denn bis zur Entscheidung kann noch viel passieren.

GP2

Dafür, dass in der GP2-Meisterschaft noch „viel“ passiert, bedarf es allerdings schon eines kleinen Wunders. 25 Punkte beträgt der Vorsprung von Romain Grosjean auf den zweiten, Guido van der Garde. Vom drittplatzierten Charles Pic trennen ihn sogar schon 32 Zähler. Bei noch insgesamt 40 zu vergebenden Punkten haben außerdem noch Jules Bianchi und Sam Bird (je 39 Zähler Rückstand) Meisterschaftschancen – wenngleich äußerst theoretischer Natur.

Für das Wochenende in Spa ist die Rechnung relativ einfach: Bianchi oder Bird können nur dann im Rennen bleiben, wenn Grosjean punktelos bleibt – und einer der beiden beide Rennen gewinnt, jeweils die schnellste Runde fährt und auch noch am Samstag auf die Pole fährt.

Etwas schwerer zu schlagen sind van der Garde und Pic. Pic müsste am kommenden Wochenende zwölf Zähler aufholen, um Grosjean in Monza noch schlagen zu können. Wenn Grosjean also am Samstag vor oder knapp hinter ihm landet, ist der Meitschaftstraum auch für Charles Pic vorbei. Guido van der Garde muss insgesamt fünf Punkte aufholen, um seine theoretische Chance zu wahren.

Daraus folgt: Romain Grosjean kann sich bereits am Samstag zum Meister krönen. Und zwar dann, wenn er nicht zu allzu weit hinter Charles Pic landet und zwei Punkte mehr holt als Guido van der Garde (Ausnahme: Wenn van der Garde oder Grosjean selbst auf Pole stehen, dass braucht der Franzose vier Punkte mehr / gleich viele Punkte wie van der Garde)

Darüber, ob nach der Sommerpause irgendwelche Cockpits neu besetzt wurden, ist derzeit noch wenig bekannt. Einzig aus dem Lager von Coloni gibt es eine kleine Information. Dort darf ein alter Bekannter ein weiteres Rennen bestreiten: Nach seinen starken Leistungen am Nürburgring und in Budapest steigt Luca Filippi ein weiteres Mal ins Cockpit. Ob er auch beim letzten regulären Saisonrennen in Monza und beim (außerhalb der Meisterschaft stehenden) Saisonabschluss in Abu Dhabi mit dabei sein wird, ist dagegen noch nicht klar.

Zu sehen sind beide Rennen wie immer live auf sky sport 2 (Sa., 15:35, So, 10:30 Uhr). Das Rennen am Sonntagvormittag gibt es auch in besserer Bildqualität auf sky sport HD 1, das Samstagsrennen in kostenfreier Bildqualität auf rai sport 1.

GP3

Anders stehen die Dinge in der GP3, wo sich tatsächlich noch eine ganze Schar von Juniorpiloten realistische Hoffnungen auf den Titel machen kann. Neben Williams-Testfahrer Valtteri Bottas (41 Punkte) sind das Alexander Sims (34), Nigel Melker (32), Lewis Williamson, und James Calado (je 31). Theoretisch können aber sämtliche Piloten, die in dieser Saison bisher Punkte geholt haben noch Meister werden – diese Liste reicht bis zu Conor Daly, der aktuell auf Rang 20 der Tabelle rangiert.

Und, ganz ehrlich: In einer Saison wie der aktuellen, die bisher zehn verschiedene Sieger in zwölf Rennen gesehen hat, möchte ich mich hier mit Vorhersagen nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Bleibt also nur zu sagen: In der GP3 Meisterschaft kann auch nach sechs Wochenenden noch so ziemlich alles passieren.

Abseits der Meisterschaftsentscheidung zu beachten: Der Neuseeländer Richie Stanaway, der im deutschen F3 Cup deutlich in Führung liegt, wird in Spa sein GP3-Debut im Team von ART geben. Auch, wenn man beim allerersten Rennen in einer neuen Serie noch nicht allzu viel erwarten darf – sein Auftritt wird ein interessanter Gradmesser für die Qualität des Starterfeldes im F3 Cup sein.

Wie gewohnt läuft die GP3 auch am kommenden Wochenende auf Eurosport 2: Rennen 1 Samstag 18:00 und Sonntag 9:00 Uhr als Aufzeichnung, Rennen 2 am Sonntag um 9:30 Uhr live.

Formel 2

Als leichter vorhersagbar hätte ich da schon die Rennen der Formel 2 eingeschätzt – wären da nicht Ramon Pineiro und Jack Clarke gewesen, die etwas überraschend die beiden Rennen in Brands Hatch für sich entscheiden konnten.

Trotzdem: Die drei Meisterschaftsführenden (Mirko Bortolotti, Christopher Zanella und Miki Monras) sind gewiss auch in Spielberg die großen Favoriten.

Neu dabei sind am kommenden Wochenende der Brite Luciano Bacheta, der beim GP3 Rennen in Budapest durch einen massiven Traininscrash auf sich aufmerksam gemacht hat – und der Österreicher Rene Binder, der aktuell eine eher durchwachsene Saison im deutschen F3 Cup bestreitet.

Die Rennen der Formel 2 werden auch am kommenden Wochenende wieder von Motors TV übertragen: Samstag 13:35 und Sonntag 14:35 Uhr, jeweils live. Wer den in Deutschland zunehmend schwer empfangbaren Sender nicht sehen kann, hat außerdem die Möglichkeit, beide Rennen im Livestream auf formulatwo.com zu verfolgen.

Sonst

In der Formel Renault 3.5 sind am Rande der Silverstone-Rennen am vergangenen Wochenende übrigens erste Details zur kommenden Saison durchgesickert. Und wenn die Informationen stimmen, dann steht die Serie vor einer kleinen Revolution. So wurde etwa bekannt, dass das neue Auto über ein DRS-System verfügen soll, um das Überholen zu erleichtern, und so die Rennen spannender zu machen. Außerdem gibt es schon konkrete Planungen für den Kalender. Demnach soll die Nachwuchsformel erstmals die Grenzen Europas überschreiten. Geplant sind Rennen in Russland (autosport.com spricht sprach in einer mittlerweile geänderten Meldung von Sotschi – dabei müsste es sich aber um einen eilig errichteten Straßenkurs handeln, denn die F1-Strecke wird erst 2014 fertig sein) und Brasilien. In Deutschland soll die Serie nach derzeitigen Planungen wohl nicht mehr auftreten.

Foto: GP2

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