Home GT-SerienADAC GT Masters ADAC GT Masters: Vorschau Assen

ADAC GT Masters: Vorschau Assen

von Chaos
0 Kommentare

Nachdem leider eher schwach besuchtem Auftritt am Eurospeedway zieht der ADAC GT-Masters Tross nun weiter Richtung Niederlande, wo in Assen das letzte Auslandswochenende vor dem Saisonfinale auf dem Hockenheimring ausgetragen wird.

Assen ist keine typische Autorennstrecke, Assen ist viel mehr Motorradkernland. Die Strecke wurde speziell für Motorradrennen konzipiert. Die MotoGP und Superbike-WM fahren traditionell jedes Jahr in Assen, vor frenetischen 100.000 Zuschauern. Doch auch die Champcars fuhren im Zuge ihrer Auslandsexpansion sogar in Assen, den Rundenrekord hält übrigens ein gewisser Sebastien Bourdais.

 

Die Strecke selbst ist allerdings nicht ungeeignet für Autorennen, nach der fast einen Kilometer langen Start- und Zielgeraden geht es in eine interessante, aber langsame vierfach-rechts-Kombination, nach der die Strecke über eine Haarnadel auf die ebenfalls fast einen Kilometer lange „leicht kurvige“ Gegengerade mündet. Danach folgt eine rechts-links Kombination, bevor es wieder auf einer kürzere Gerade geht. Am Ende dieser wartet eine scharfe Linkskurve, bevor es durch eine langgezogene Rechtskurve wieder auf einen schnellen Streckenteil mit leichtem Rechtsknick geht. Danach folgen noch eine Linkskurve und eine rechts-links-rechts Kombination zurück auf Start- und Ziel. Die Strecke hat auf Grund dessen, dass sie ursprünglich speziell für Motorradrennen konzipiert wurde das Problem, dass sie an einigen Stellen etwas schmal ist, aber das sind GT-Masters Piloten ja schon vom Sachensenring gewohnt, man darf sich also auf Kontaktsport freuen.

Eine endgültige Meisterschaftsentscheidung ist indes in Assen noch nicht zu erwarten, dafür liegt das Feld einfach zu dicht zusammen. Aber zumindest einer Vorentscheidung könnte fallen. Die Meisterschaftstabelle führen im Moment mit 133 Punkten Margaritis/Lunardi an. Auch, wenn sich das BMW-Team optimistisch zeigt, Assen ist eigentlich Audi- und Lamborghiniland. Somit dürfen sich die Stuck-Brüder im Reiter Lamborghini gute Chancen ausrechnen, den Rückstand von 17 Punkten in der Meisterschaft aufzuholen. Allerdings liegen in Lauerstellung hinter ihnen noch Mies/Ludwig mit 107 Punkten im Audi, denen man auch durchaus einen Sieg in Assen zutrauen kann. Keine realistische Hoffnungen mehr auf den Titel hingegen können sich Stoll/Klingmann im SLS AMG Mercedes machen, da sie nur 78 Punkte in der laufenden Saison haben.

In der Teamwertung liegt Reiter Engineering (Stuck²/Geipel, von Thurn und Taxis) mit 161 Punkten dank einer starken ersten Saisonhälfte noch vor dem Team Engstler (Spengler, noch nicht benannt für Assen/Margaritis, Lunardi). Der Abstand beträgt allerdings 20 Punkte, auch hier kann sich also noch etwas tun. Ebenfalls noch in der Lage, den Teamtitel zu holen ist das Team Abt Sportsline (Mies, Ludwig/Klingmann, Jöns) die nur einen Punkt hinter dem Team Engstler liegen. Keine realistischen Chance hingegen dürfte HEICO Motorsport (Baumann, Proczyk/Wirth, Frankenhout) haben, bei denen 114 Punkte auf dem Konto stehen.

Die Teamwertung der ADAC GT-Masters hat zwar den zweckmäßigen Ansatz, dass man immer nur das bestplatzierte Auto wertet, ich finde sie aber ungerecht. Es leistet nicht das Team die beste Arbeit, dass es schafft ein Auto am Wochenende weit nach vorne zu bringen, sondern jenes, welches in der Lage ist 2 Autos vernünftig zu betreuen. Klar kann man sagen, dass einige Teams nur ein Auto, oder nur manchmal 2 einsetzen, aber dann müsste man die Teamwertung eventuell aufsplitten in Ein- und Zweiwagenteams, aber das jetzige System belohnt eher Einzel- als Teamleistungen und das kann nicht der Sinn einer Teamleistung sein.

Ganz krass ist der Unterschied beispielsweise beim Team Engstler, die 133 Punkte mit dem bestplatzierten Wagen in der Fahrerwertung haben, und 141 in der Teamwertung, das sind gerade Mal 8 Punkte Differenz. Bei Reiter Engineering sieht es da schon etwas anders aus Stuck ² haben hier 116 Punkte in der Fahrerwertung, in der Teamwertung liegt man bei 161 Punkten. Bei Audi Sportsline  steht man bei 107 Punkten in der Fahrerwertung und 114 in der Teamwertung. HEICO Motorsport steht in der Teamwertung nur auf Platz 4 , hat aber 2 ausgewogene Fahrzeuge, die in der Fahrerwertung fast gleich viele Punkte haben. Aber wie sähe die Punkteverteilung in der Teamwertung nach dem „normalen“ System aus?:

Abt Sportsline: 183
Reiter Engineering: 164 ( +3 Auto = 177)
Team Engstler: 155
HEICO Motorsport: 149

Man sieht folglich, dass wir mit Abt Sportsline einen anderen Führenden hätten und das HEICO Motorsport noch gute Chancen hätte, Team Engstler zu überholen. Welches System man für besser und fairer befindet, muss jeder selbst entscheiden, mir sagt die Teamwertung im „klassischen Sinne“ allerdings mehr zu.

Noch kurz der Blick in die Amateurwertung. Dort ist es zwischen Sven Dolenc (/Dobitsch, Fach AUTO TECH), der 174 Punkte hat, Marc Hayek (/Kox, Reiter Engineering) mit 167 Punkten und Oliver Mayer (/Seyffarth, Black Falcon) mit 7 Punkten weniger als Hayek noch spannend. Die Rennen beginnen wie immer Samstag und Sonntag jeweils um 11.45 Uhr und werden live auf Kabel 1 übertragen.

Das könnte Dir auch gefallen