In Abu Dhabi steht mal wieder ein Nachtrennen auf dem Programm. Und die Frage, wer die Red Bull schlagen kann
Zum dritten Mal wird das Rennen auf dem neu gebauten Kurs in Abu Dhabi ausgetragen und bisher hat es dort nur einen Sieger gegeben: Sebastian Vettel. Dem Red Bull scheint der Kurs mit seinen sehr langen Geraden offenbar gut zu liegen, also ist Vettel auch in diesem Jahr der Top-Favorit. Es dürfte schwer werden, den Deutschen zu schlagen, zu mal die anderen Teams auch nicht gerade mit wenig Problemen unterwegs sind. Ferrari hat das Jahr abgehakt und testet nur noch Material für 2012, bei McLaren hat Hamilton die Saison schon geistig beendet. Die Luft ist überall ein wenig raus, daher sollte man in den letzten zwei Rennen nicht mehr mit großen Überraschungen rechnen. Also wird es wieder Red Bull werden?
Vermutlich ja, aber man sollte McLaren nicht vergessen. Deren Formschwankungen im letzten Halbjahr stimmen einem zwar nicht gerade hoffnungsvoll, aber auch das Rennen in Indien hat gezeigt, dass die Briten zumindest dran sind. Für McLaren spricht auch die Reifenwahl, da Pirelli Soft/Medium mit bringt. Diese Mischungen hat man zu letzt in Japan gesehen, wo es für Red Bull nicht wirklich gut lief. Die hohen Temperaturen um die 30 Grad und die langen Geraden könnten ebenfalls für McLaren sprechen.
Von Ferrari sollte man, ebenso wie von Mercedes, nicht viel erwarten. Ferrari hat angekündigt, dass man mal wieder einen neuen Frontflügel ausprobieren wird, bei Mercedes wird die interessante Frage sein, ob Schumacher weiter auf Rosberg aufholen kann. Der Abstand in der WM beträgt gerade mal 5 Punkte, es wäre also noch möglich, dass Schumacher an Rosberg vorbei zieht. Ob das realistisch ist, muss man sehen, aber die Performance des Ex-Meisters war in den letzten Rennen extrem gut.
Wirklich spannend ist es noch in Mittelfeld, wo es um Platz 6 in der Konstrukteurs-WM geht. Hier liegt Force India mit 51 Punkten auf Platz 6, dahinter liegen Sauber und Toro Rosso mit 41 Punkten gleichauf. Dabei geht es vor allem um eins: Geld. Denn je weiter man vorne liegt, desto mehr Geld bekommt man aus den TV-Rechten usw. Auch die Transportkosten werden dementsprechend übernommen. Für alle drei Team geht es hier also um sehr viel und man sollte am Wochenende ein Auge auf sie haben. Zu mal die Zweikampfe im Mittelfeld sowieso richtig gut sind, wie man schon in Indien gesehen hat.
Die Strecke in Abu Dhabi ist zwar recht hübsch, aber die ersten beiden Rennen waren jetzt nicht gerade dramatisch spannend. Abu Dhabi gilt, zumindest bei der F1, als eine Strecke, auf der man nur schwer überholen kann, wie Fernando Alonso letztes Jahr deutlich gezeigt hat. Erstaunlicherweise sehen die Rennen der GP2 immer etwas anders aus, denn hier wird recht viel überholt und die Wagen liegen enger zusammen.
Vielleicht ist in diesem Jahr etwas mehr Abwechslung zu erwarten. Die FIA hat zwei DRS-Zonen angekündigt was dem Rennen helfen sollte. Ebenso die Unterschiede in den Zeiten zwischen den „Medium“ und „Soft“ Reifen, die ca. 1.5 Sekunden betragen. Im Laufe eines Rennwochenendes, wenn die Strecke Gummi bekommt, sinkt der Abstand auf ca. 1 Sekunde, was aber immer noch mehr als genug ist. Es dürfte also zu einigen Verschiebungen auf der Strecke kommen, vor allem im engen Mittelfeld, wo die Abstände auch im Rennen sehr klein bleiben. Die falsche Strategie kann hier entscheidend sein.
Fakten Abu Dhabi:
Länge: 5.5 Kilometer
Topspeed: 320 km/h (mit DRS), 307 km/h (ohne DRS)
Vollgasanteil: 60% (Hoch)
Verbrauch: 151 Kilo (Normal)
Verbrauch/Runde: 2.75 kg pro Runde (Normal)
Zeitverlust: 0.4 Sekunden/Runde (pro 10 kg Benzin)
Bremsverbrauch: Medium, 16% pro Runde
Zeitverlust beim Boxenstopp: 21 Sekunden
1 Kommentare
Können die technischen Zusammenarbeiten zwischen den Teams eigentlich zur Aushebelung der freiwilligen Kostenbeschränkung genutzt werden? Jedes Team hat ja z.B. nur eine begrenzte Zeit im Windkanal zu Verfügung und könnte nun McLaren ein Model ihres Autos im Force India Windkanal durchmessen lassen? Der Nutzen käme dann erst mal nur McLaren zu Gute und nur indirekt Force India. Mit den zwei Partnerteams Könnte McLaren so, innerhalb der erlaubten Grenzen, ihr eigenes Entwicklungspotential erheblich ausbauen. Wenn das so abläuft, könnte ich mir die aktuelle Diskussion von Ferrari ein wenig besser erklären.
Comments are closed.