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DTM – Saisonvorschau 2012

von cjander
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Drei Hersteller, 9 Teams, 10 Rennen, 5 Länder. Dieses Wochenende startet in Hockenheim die Deutsche Tourenwagen-Masters in ihre nun mehr 13. Saison seit ihrem Neustart im Jahre 2012. Erstmals seit 2005 sind mit Audi, Mercedes und BMW nun wieder drei Hersteller in der DTM aktiv.

Schon allein das Engagement von BMW dürfte die Serie gehörig durcheinanderrütteln, aber zusätzlich hat die ITR in Zusammenarbeit mit den drei Herstellern und dem Deutschen Motor Sport Bund ein neues Reglement ausgearbeitet, was für BMW letztlich auch erst der Grund war einzusteigen. Bedingt durch das neue Reglement tritt nun nicht nur BMW mit einem komplett neuen Fahrzeug an, sondern auch Mercedes und Audi. Theoretisch sind die Karten also neu gemischt. Es ist ein Novum, dass die drei Deutschen Premiumhersteller in einer Tourenwagenserie gegeneinander antreten, zuletzt gab es dies Anfang der 80er Jahre. Saisonauftakt und Finale finden in Hockenheim statt, neben den üblichen „Verdächtigen“ in Deutschland, wie Nürburgring, Oschersleben und dem Lausitzring, finden die Auslandsrennen in Brands Hatch (Eng), Spielberg (der ehemaligen F1 Stecke) in Östereich, Valencia in Spanien und Zandvoort in den Niederlanden statt.


Der Fokus des neuen Reglements liegt in einem neuen Sicherheitskonzept und Kostenreduktion. Wichtigster Bestandteil ist das neue Monocoque, dieses ist bei allen drei Herstellern gleich und umfasst auch einen 120-Liter-Benzintank. Die Sachverständigen-Organisation DEKRA hat u.a. einen Sogenannten “Drücktest” durchgeführt um die  seitlichen Crash-Strukturen zu überprüfen. Dabei hielt das Monocoque einer Belastung von 360 Kilo-Newton stand, was einem Gewicht von 36 Tonnen oder 31 Kleinwagen entspricht. Neben dem Monocoque gibt es noch rund 50 weitere Einheitsbauteile wie z.B. die Bremsen, das Getriebe, die Kardanwelle, die neue Wippenschaltung, der Tank oder der Heckflügel. Die Entwicklung von Aeordynamik, Fahrwerk und Motor liegen aber weiterhin bei den Herstellern. Insgesamt machen die Einheitsteile nur rund fünf Prozent aller Bauteile des Autos aus.

Die Neuerungen in der DTM 2012

• Die neuen DTM-Autos sind Coupés (Zweitürer) anstatt der bisherigen Limousinen (Viertürer)
• Die Autos sind länger (5.010 statt 4.872 mm), breiter (1.950 statt 1850 mm) und flacher (1.210 statt 1.255 mm)
• Das Mindestgewicht beträgt 1.100 kg
• Wie in der Formel 1 schalten die Fahrer neuerdings mit Wippen am Lenkrad
• Kernstück neuen Sicherheitskonzepts ist ein Einheits-Monocoque aus Kohlefaser mit Überrollkäfig und Crash-Absorbern
• Es gibt ungefähr 50 weitere Einheitsbauteile, dazu zählen unter anderem Bremsen, Tank, Heckflügel, Getriebe, Kupplung und Anlasser
• Nachtanken während des Rennens ist seit dieser Saison nicht mehr erlaubt. Der Tankinhalt steigt von bislang 70 auf 120 Liter. Die beiden Pflichtboxenstopps bleiben bestehen
• Neues Punktesystem: Punkteverteilung wie aus der Formel 1 bekannt für die ersten zehn Fahrer des Rennens nach dem Schema 25-18-15-12-10-8-6-4-2-1
• Neben Fahrer- und Teamwertung gibt es 2012 auch eine Markenwertung:

Für den Titel ‚DTM-Marken-Meister‘ zählen jeweils die sechs besten Fahrer einer Marke, die sich unter den besten Zehn eines Rennens platziert haben. Beenden mehr als sechs Fahrzeuge einer Marke einen Wertungslauf unter den ersten Zehn, rücken die Fahrzeuge der anderen Marken in der Markenwertung nicht auf.

Mercedes

Die bisher erfolgreichste Marke der DTM (165 Siegen, zehn Fahrer-, dreizehn Team- und neun Marken-Titel) geht mit ihrem neuen Mercedes AMG C-Coupé mit insgesamt 8 Fahrzeugen an den Start. Neben bekannten Namen wie Jamie Green, Ralf Schumacher, Gary Paffett, Christian Vietoris, Susie Wolff und David Coulthard gehe auch zwei DTM-Neulinge für die Marke mit dem Stern an den Start. Roberto Merhi machte 2011 mit dem Gewinn der Formel 3 Euro Serie sowie der FIA Formula 3 International Trophy auf sich aufmerksam. Der zweite Newcomer, Robert Wickens, konnte sich den 2011er Meistertitel der Formel Renault 3.5 World Series sichern, sowie Formel 1 bei Testfahrten mit Marussia Virgin Racing und Lotus Renault GP absolvieren. Gemeinsam mit Christian Vietoris, der bereits seit 2011 in der DTM fährt, bilden sie das neue “Mercedes-Benz Junior Team” in der DTM.

BMW

DTM Wiederkehrer BMW, war zuletzt 1992 in der Serie aktiv und startet in seiner Comebacksaison mit 6 Fahrern in drei Teams. Das BMW Team RMG geht mit dem amtierenden DTM Meister Martin Tomczyk, der voriges Jahr noch einen Audi lenkte und dem US-Amerikaner Joey Hand an den Start. Hand fährt mit Unterbrechungen seit 2004 für BMW und war u.a. in der ALMS,  Grand-Am und in LeMans für die Bayern unterwegs. Die BMWs im Team Schnitzer werden gelenkt von Bruno Spengler, der von Mercedes abgeworben wurde, und Dirk Werner, zweifacher Grand-Am Meister (2007 und 2009) und einmal Meister im Porsche Carrera Cup. Das dritte BMW Team RBM geht mit dem dreifachen WTCC Meister Andy Priaulx und WTCC “Veteran” Augusto Farfus an den Start.

Audi

Auch Audi tritt in diesem Jahr mit 8 Fahrern an.  Im Audi A5 DTM starten die beiden zweifachen DTM Meister Mattias Ekström und Timo Scheider im Audi Sport Team Abt Sportsline. Des Weiteren dabei sind Mike Rockenfeller und Miguel Molina bei Team Phoenix, sowie Rahel Frey und Adrien Tambay im Team Abt und Edoardo Mortara und Filipe Albuquerque die für das Team Rosberg an den Start gehen. Adrien Tambay ist der Rookie bei Audi, der Sohn des ehemaligen Formel1 Fahrers Patrick Tambay konnte sich bei einer Nachwuchssichtung das Cockpit des 8. Audi sichern. Für ihn ist es das erste mal das er nicht in einem Monoposto unterwegs ist.

 

 

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