# Ein paar Dinge noch aus Le Mans: Zum einen: Anthony Davidson geht es besser. Er hat sich beim Unfall zwei Rückenwirbel angeknackst und wird noch einige Zeit ruhig liegen bleiben. Er hofft allerdings, dass er in spätestens drei Monaten wieder komplett hergestellt ist. Davidson selber beschreibt den Unfall in einer Pressemeldung von Toyota als „überraschend“. Er habe nicht damit gerechnet (wie auch) dass der Ferrari in seine Linie zieht und war danach nur noch Passagier. Nach dem Einschlag habe er sofort gespürt, dass etwas mit seinem Rücken nicht stimmt. Er habe allerdings Panik bekommen und wollte aus dem Wagen raus, bevor die Streckenposten und Ärzte bei ihm waren. (Don)
# Nach dem Rennen zeigte sich Toyota zufrieden mit dem Rennen. Man müsse noch genau prüfen, warum am übrig gebliebenen Toyota eine Zylinderbank den Geist aufgegeben hätte, ansonsten sei man aber überrascht, wie gut der Wagen gelaufen sei. Vor dem Rennen hatte man, auch wegen des sehr engen Zeitplans, nicht einen 24H Test problemlos beendet, von daher habe man intern schon damit gerechnet, dass dies auch in Le Mans nicht der Fall sein werde. Positiv überrascht sei man vom Speed und Reifenverschleiss gewesen. Die Zeiten, die die Toyota vor allem am frühen Abend gezeigt haben, seien absolut im Plan gewesen, man habe die Autos nicht auf „die Jagd“ geschickt. Die Reifen hätten vier Stints problemlos ausgehalten und man freut sich schon auf Silverstone. (Don)
# Toyota wird 2013 mit sehr großer Sicherheit auch wieder am Start sein. Allerdings hängt der Umfang der Aktivitäten vom Budget ab, dass man zur Verfügung gestellt bekommt. Die Entscheidung darüber fällt im September. Man ist intern allerdings sicher, dass man deutlich mehr Geld bekommt. Der Vize-Präsident von Toyota war in Le Mans (hat das Rennen gestartet) und hat sich sehr beeindruckt gezeigt, dass man sogar für zwei Runden in Führung gehen konnte. (Don)
# Audi ist naturgemäß auch sehr zufrieden. Die Entwicklung des Hybrids war nicht gerade günstig, man stand intern auch ein wenig unter Druck. Dass beide Hybrids durch kamen wird von der Marketing-Abteilung dankbar aufgenommen. Das E-tron Projekt ist für die Markenstrategie sehr wichtig, da 2014 der erste E-tron A1 auf den Markt kommen wird. (Don)
# Ein kleines Rätsel gibt es im Nachhinein um die Stopps der #2 und der #4 gleich am Anfang des Rennens, als man riesige Pickup Berge aus dem Heck räumte. Der Gummiabrieb hatte sich wohl um/an den Stossdämpfern abgesetzt. Nach diesen Stopps trat das Problem aber nicht mehr auf. Ob Audi die Reifenmischung gewechselt hat, ist nicht bekannt. (Don)
# Das in der LMP2 siegreiche Starworks Team hat nach dem Rennen bekannt, dass man 24 Stunden „flat out“ unterwegs gewesen sei. Tom Kimber-Smith, der letztes Jahr die Klasse für Greaves Motorsport gewonnen hatte, bekannte in einer PR-Meldung, dass er noch nie so hart habe fahren müssen. Den anderen Teams sei es auch so gegangen, es sei ein reines Vollgas-Ausscheidungsfahren gewesen. (Don)
# Ein Drama gab es noch in der letzten Runde in der GTE-Am. Nachdem Lamy in der Corvette den lange führenden IMSA-Porsche in den letzten Minuten des Rennens abgefangen hatte, musste man die Corvette noch mal die Box beordern. Nach internen Rechnungen fehlten dem dritten Fahrer Julian Canal 13 Sekunden auf die Mindestfahrzeit. Um nicht disqualifiziert zu werden, tauschte man noch mal die Fahrer. Glück hatte man, weil der IMSA-Porsche in der letzten Runde einen Reifenschaden hatte. (Don)
# Nick Heidfeld legte ein großartiges Rennen hin. Mit dem Rebellion-Lola erreichte man P4 und ließ einen Audi hinter sich, was allerdings auch mit dessen Ausrutschern in die Reifenstapeln zu tun hatte. Heidfeld fuhr im Rennen die schnellste Runde des Teams (3.29min) und bekannte, dass man vor allem in den letzten Stunden volles Rohr unterwegs gewesen sei. (Don)
# Ebenfalls extrem zufrieden zeigte sich Giancarlo Fisichella, der seinen ersten Klassensieg in Le Mans feiern konnte. Dieser Sieg, so der Ex-F1-Fahrer, sei fast mehr wert als seine drei Formel Eins Siege. Zu Gute kam dem AF Corse Team aber durchaus, dass das Rennen in der GTE-Pro nach 10 Stunden mehr oder weniger durch war, weil die Corvette sich verabschiedet hatte. Man sei danach vorsichtiger unterwegs gewesen und habe nur darauf geachtet, dass der Abstand zum F458 von Luxury-Racing nicht kleiner wurde. (Don)
# Ein Blick in die Zukunft: 2013 wird Mazda in die LMP2 Klasse zurückkehren. Man wird einen Diesel (!) Motor an den Start bringen. Es wird sich um einen 2.2 Liter Turbo-Diesel mit Doppelauflandung handeln, als erster Kunde hat sich Dempsey Racing in die Kaufliste eingetragen. (Don)
# Einen Sportwagen mit ganz anderer Motorentechnik wird es beim diesjährigen Goodwood Festival of Speed zu bestaunen geben: Drayson Racing hat angekündigt, seinen gemeinsam mit Lola entwickelten rein elektrisch angetrieben LMP-ähnlichen Sportwagen B12/69EV erstmals der Öffentlichkeit in Aktion zu präsentieren, nachdem der 850PS starke batteriegetriebene Wagen, der verschiedene innovatove Technologien (u.a. kabellose Aufladung, Lithium-Nanophosphat-Batterien) im Januar auf der Autosport International Show in Birmingham enthüllt wurde. (Stefan)
# Wenig Neuigkeiten aus der Formel Eins in dieser Woche. Man startet am Wochenende in Valencia, und neben Mercedes rechnet sich auch McLaren wieder gute Chancen aus. Alles weitere gibt im Podcast und in der Formel Eins Vorschau. (Don)
# Bei den IndyCars deuten nach der Absage des China-Rennens in Tsingtao derzeit alle Zeichen darauf, dass das Rennen durch einen Lauf auf der Klassiker-Strecke von Road America ersetzt wird. Zumindest spekulieren dies die sonst gut informierten (aber meist nicht einträchtigen) Journalisten Robin Miller und Curt Cavin. Wahrscheinlicher Termin dafür wäre der Samstag, 18. August – an diesem Wochenende ist nämlich auch die ALMS auf der Strecke unterwegs. Schön wäre es für die zahlreichen Fans der (allerdings nicht ganz ungefährlichen) Naturstrecke in Elkhart Lake, Wisconsin – weniger gut ist die Sache für die IndyCar Series selbst: In China hätte man angeblich ein Rekord-Antrittsgeld in Höhe von 10 Millionen Dollar erhalten, in Road America wird man selbst ein wenig Geld auf den Tisch legen müssen. Andere mögliche Kandidaten wären Laguna Seca, Michigan, Pocono oder – im Notfall – der Infield-Straßenkurs des Indianapolis Motor Speedway. (Vorsicht)
# Einen weiteren Klassiker wird es jedenfalls auch 2013 wieder geben: Am Rande des leidlich erfolgreichen Events vom vergangenen Wochenende wurde bestätigt, dass die IndyCars auch im kommenden Jahr wieder auf der Milwaukee Mile antreten werden. (Vorsicht)
# Nach dem ersten Sieg von Dale Earnhardt jr. seit vier Jahren, steht „Junior Nation“ Kopf. Die halbe NASCAR-Welt hat sich entweder betrunken oder musste weinen. Und auf die Titelseite des „Charlotte Oberserver“ hat er es auch geschafft. (Don)