Nach der Highspeed-Strecke von Mosport, folgt mit Mid-Ohio ein etwas abwechslungsreicherer Kurs für die ALMS. In der LMP1 wird das aber keine Änderung bewirken.
Der HPD von Muscle Milk ist dieses Jahr wohl nicht zu schlagen. Lucas Luhr und Klaus Graf fahren nicht nur fehlerfrei, das Chassis scheint, zumindest in der ALMS, der Konkurrenz auch überlegen zu sein. Obwohl der Lola B12 in Le Mans die HPD deutlich hinter sich halten konnte, hat das Dyson-Team in den USA kaum eine Chance. Das mag daran liegen, dass der Lola nicht mehr weiterentwickelt wird, es mag aber auch mit dem Mazda-Motor zusammenhängen, dem vielleicht gegenüber dem vom Rebellion in Europa verwendeten Toyota etwas Leistung fehlt. Jedenfalls sollten Luhr/Graf auch in Mid-Ohio die Nase vorn haben. Richtig eng wird es dagegen wieder sicher bei den LMP2 und GTs.
Die Meldeliste in der LMP2 sieht aber (Stand 25.07) nicht allzu vollgepackt aus. Dempsy Racing kommt mit einem Lola B12, der den oft kritisierten Judd-Motor im Heck hat und vermutlich daher im Rennen keine Rolle spielen wird. Den Sieg werden das schon in Mosport siegreiche Conquest Team (Morgan/Nissan) mit Plowman und Heinermeier-Hansson und der Level 5 HPD-Honda mit Tucker/Bouchut unter sich ausmachen. Level 5 hat mal wieder zwei Wagen gemeldet, beide mit Tucker am Steuer. Wie in den letzten Rennen wird man sich dann zum Rennen für einen Einsatzwagen entscheiden. Es ist natürlich schade, dass in der ALMS auch die LMP2 deutlich schwächelt. Wenn sieht, was für fantastische Rennen die LMP2 in der ELMS in diesem Jahr gezeigt hat, wären mehr Nennungen wünschenswert.
In der GT geht es deutlich lebhafter zu. Insgesamt haben sich 13 Teams angemeldet, darunter auch der erwartete Lotus Evora, der von Alex Job Racing eingesetzt wird. Am Steuer sitzen Bill Sweedler und der eher bekannte Townsend Bell. Um den Sieg wird der Lotus nicht mitfahren, aber es ist schön, eine weitere Marke in der Meisterschaft zu sehen.
Brandneu sind die beiden Dodge Viper, die SRT Motorsports gemeldet sind. Der quasi Werkseinsatz der neuen Viper wurde lange erwartet, die ersten Rennen, die man in diesem Jahr fährt, dienen aber wohl eher, dem Wagen die Kinderkrankheiten auszutreiben. Das Fahrer Lineup zeigt aber schon, dass Dodge es ernst meint mit dem Angriff. In der #91 sitzen Kuno Wittmer und Dominik Farnbacher, die #93 wird von Marc Goossens und Tommy Kendal pilotiert. Auch hier kann man davon ausgehen, dass die Viper noch nicht um den Sieg fahren wird, eine starke Bereicherung sind sie aber allemal.
Um den Sieg werden wohl wieder Flying Lizard, die Corvette und der Extreme Motorsport F458 kämpfen. Bei den BMW bin ich mir unsicher, da ich auch noch keine neue BoP-Daten habe. In Mosport erreichte man einen dritten Platz, dies aber erst nach der Disqualifikation des zunächst siegreichen Flying Lizard Porsche. Wirklich eingreifen konnte das Rahal-Letterman Auto während des gesamten Rennens nicht. Der Kurs in Mid-Ohio ist aber etwas kurvenreicher, die M3 könnten also wieder weiter vorne liegen.
Wenn denn da nicht die sehr starken Corvette und die zwei Porsche wären. Der neue RSR scheint sich, nach einiger Entwicklungszeit, doch noch als guter Entwicklungsschritt herausstellen. Lange Geraden mag der in die Breite gegangene Porsche nicht, davon gibt es in Ohio auch nicht allzuviel. Der enge mittlere Bereich der Strecke sollte dem Porsche gut liegen. Flying Lizard tritt wie immer mit Bergmeister/Long und Neiman/Holzer an. Dazu kommt noch der Falken Porsche mit Henzler/Sellers, die aber nicht so stark einzuschätzen sind.
Dazu kommen noch die zwei Ferrari von Extreme Motorsport. Den ersten Sieg haben Sharp/Overbeek nun in der Tasche, dass sollte genügend Motivation für das kommende Rennen geben. Im Gegensatz zu Europa sind die Ferrari in der ALMS nicht ganz so stark eingestuft, ein weiterer Sieg wäre demnach eine Überraschung. Eng wird es vorne aber in jeden Fall.
Dazu kommen dann noch 8 Wagen in der LMPC und drei Porsche aus der GTC, die weiter vor sich hinschrumpft und an Attraktivität verliert.
Das Rennen ist schon Samstag, da man einen Double-Header mit den IndyCars fährt. Aus Zeitgründen kommt die Analyse dann mit etwas Verspätung gegen Ende der nächsten Woche, da ich am Wochenende nicht da bin und das Rennen erst einmal nachschauen muss.