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NASCAR: Analyse New Hampshire September 2012

von KristianStooss
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Willkommen zur kürzesten NASCAR-Analyse in diesem Jahr, wobei ich das eigentlich schon von der letztwöchigen Ausgabe dachte. Der Grund: Denny Hamlin gewann das Rennen in New Hampshire auf völlig überlegene Art und Weise, nachdem er seinen schlechten Startplatz aus dem Qualifying zum Ende des ersten Drittels endlich in die Führung umgemünzt hatte.

Nach Brad Keselowski in Chicagoland gab es in New Hampshire gleich die nächste dominante Vorstellung eines einzelnen Fahrer-Team-Gespanns in Folge zu beobachten. Denny Hamlin gewann in Neuengland das dritte Rennen innerhalb von fünf Wochen und schwang sich damit zu einem ernsthaften Meisterschaftskandidaten auf. Rang 2 erreichte Jimmie Johnson, welcher jetzt nicht schlecht unterwegs war, aber einfach nur über das zweitbeste Auto verfügte. Johnson unterstrich damit ebenso seine Titelambitionen, denn pünktlich zum Chase-Beginn setzte er mit diesem zweiten zweiten Platz in Folge eine dahingehende Duftmarke. Wie eng es in diesem Jahr wohl ausgehen wird, verrät ein Blick in die Ergebnisliste, denn in die Top7 fuhren am Sonntag ausnahmslos Playoff-Teilnehmer. Das Rennen an sich war eher nicht so spannend, da selbst die – dieses Mal wirklich zu 100%ig künstlichen – vier Cautions keine Abwechslung oder weitreichende Strategiespielchen zuließen:

Dabei musste Denny Hamlin am Sonntag von Startplatz 32 ins Rennen gehen, weil seine Crew im Qualifying den Fehler beging, ihn mit den falschen Luftdruckwerten ins Einzelzeitfahren zu schicken. Ansonsten hätte er vermutlich nach seiner Bestzeit im ersten freien Training auch direkt noch die Pole-Position eingefahren. Dieser Schönheitsmakel sorgte dann dafür, dass Hamlin im ersten Renndrittel erst mühsam an die Spitze vordringen musste, ohne sich im engen Mittelfeld aufzureiben. Nachdem die #11 dann aber den Platz an der Sonne übernommen hatte, gab es kein Halten mehr und 194 Führungsrunden später stand Hamlin schließlich auch in der Victory-Lane.

Aufhalten konnte seine Fahrt keine der drei späteren Cautions, welche allesamt aufgrund von unsichtbaren Trümmerteilen ausgerufen wurden. Die erste Gelbphase in Runde 42 war ja lediglich eine Competition-Caution, weil es vor dem Rennen noch geregnet hatte und zu diesem Zeitpunkt war Denny Hamlin ja noch nicht an der Spitze vertreten. Bei allen Restarts konnte ihm kein Kontrahent – meistens in Person von Jimmie Johnson – das Wasser reichen. Und viel mehr kann man zu dieser absolut dominanten Vorstellung dann auch nicht schreiben.

Schauen wir stattdessen mal auf die folgenden Positionen hinter dem Führungsduo bestehend aus eben Hamlin und Jimmie Johnson:

– Einen unauffälligen dritten Platz fuhr Jeff Gordon ein, der damit zwar ein Spitzenresultat ablieferte, leider aber kaum den verlorenen Boden auf Jimmie Johnson sowie Brad Keselowski zufahren konnte. Die beiden Kontrahenten kamen nämlich innerhalb der Top6 ins Ziel.

– Die Top5 komplettierten Clint Bowyer und Kasey Kahne, wobei ich beim New-Hampshire-Spezialisten Bowyer ja schon mit einer formidablen Zielankunft gerechnet hatte. Ein Sieg wäre für ihn natürlich schöner gewesen, aber mit solchen Top5-Resultaten behält man sich immerhin in der Entscheidung. Kahne überraschte dagegen mit seinem zweiten Top5-Ergebnis in Folge eher und zeigte, dass im Chase auch mit ihm zu rechnen ist.

– Auf Platz 6 und 7 überfuhren nach 300 Runden ebenfalls zwei Chase-Piloten die Ziellinie: Chicagoland-Sieger Brad Keselowski sowie Tony Stewart. Smoke hamstert derzeit etwas unauffällig seine Punkte und steht nach zwei Top7-Resultaten immerhin auf Rang 4 in der Meisterschaft.

– Die Top10 wurden durch Joey Logano, Brian Vickers und Ryan Newman abgerundet, alles in allem Resultate, die man so erwarten konnte. Einzig bei Vickers fand ich es etwas schade, dass er nicht die Top5 erreichen konnte.

– In einer Randnotiz erreichte Kevin Harvick Platz 11 – ein Schelm, wer Böses dabei denkt! :D

Dale Earnhardt Jr verfügte im Gegensatz zu seinen Teamkollegen bei Hendrick Motorsports nicht über ein nahezu perfektes Auto und musst mit Position 13 Vorlieb nehmen, einen Rang vor Paul Menard.

– Dass New Hampshire an diesem Wochenende keine Ford-Strecke war, offenbart an dieser Stelle die beste Platzierung des Herstellers in Form von Rang 14 durch Matt Kenseth. In einem sauberen, nicht zerfahrenen Rennen ist das natürlich schon eine Ohrfeige durch die drei anderen, auf Augenhöhe platzierten Marken. Auch Greg Biffle (18.) sowie Carl Edwards (19.) sahen über 300 Runden kein Land.

– Ein bisschen enttäuschend war auch Martin Truex Jr unterwegs, welcher bis zur Halbzeit noch in den Top5 agierte und dann bis auf Rang 17 durchgereicht wurde.

– Ganz blöd erwischte es am Sonntag leider Kyle Busch (28.), welcher einen fast sicheren zweiten Platz aufgrund eines Motorenproblems aufgeben musste. Oh je, Joe Gibbs Racing und die Toyota-Motoren werden wohl auch trotz Werksbezug von TRD in diesem Leben keine Freunde mehr: Direkt nach Rennhalbzeit funkte Busch an die Box, dass er wohl einen Zylinder verloren hatte. Den Rest des Tages musste er dann mit deren sieben sowie ohne Tim-Brewer-Ventilfeder-Animation auskommen und verlor entsprechend viele Positionen.

In der Meisterschaft geht es unterdessen immer noch ziemlich eng zu, denn alle zwölf Playoff-Piloten liegen innerhalb von 45 Punkten. Die Top4, bestehend aus Jimmie Johnson, Brad Keselowski (-1), Denny Hamlin (-7) und Tony Stewart (-10), trennen dagegen nur zehn Zähler. Am nächsten Wochenende geht es dann auf der Monster-Mile in Dover in die dritte Chase-Runde.

Die gesamten offiziellen Ergebnisse können hier inklusive weiterer Statistiken noch einmal bei Jayski.com nachgeschaut werden. Zum Abschluss folgt wie gewohnt die Übersicht zu den Punkteständen bei den Fahrern und in der Owner-Wertung (Achtung: Alles PDF-Dateien!).

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