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ADAC GT Masters: Analyse Hockenheim

von Max Albrecht
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Das war ein wahrlich großartiges Finale der ADAC GT Masters am Hockenheim über die beiden Tage. Leider haben dann doch noch Reifen, Rennleitung und Fahrer in die Entscheidung miteingegriffen. Das größte Ärgerniss des Wochenende waren die Pneus von Yokohama, die im ersten Rennen wohl schon für die Schlussendliche Meisterschaftsentscheidung sorgten und zudem auch noch den Audi R8 LMS (mit u.a Rene Rast) um eine Top5 Platzierung gebracht, was für die Audis die beste Platzierung der Saison gewesen wäre. Insgesamt waren beide Rennen eher chaotisch und die Übertragung von Kabel1 (man ging knapp 10min vor Schluss im 2. Rennen in Werbung) hat die Übersichtlichkeit nicht unbedingt verbessert. Warum Rennleitung und einige Rennfahrer auch noch Schuld waren an einem nicht ganz reibungslosen Finale könnt ihr jetzt hier nach dem Trenner lesen!

Aber fangen wir erstmal ganze vorne an. Von den 7 Meisterschaftskandidaten (Asch/Götz, Alessi/Keilwitz, Lunardi/Martin und Engelhart) erwischten auf beide Rennen gesehen Asch und Götz das beste Qualifying. Die beiden konnten sich Platz 4 und 2 sichern, für die anderen Fahrerpaarung reichte es nur für vordere Mittelfeldplatzierung so um die Top10 rum. Engelhart konnte zwar eine Pole für das 1. Rennen rausfahren, allerdings konnte sich sein Teamkollege Edwards nur auf Platz 10 fürs 2. Rennen qualifizieren.

Rennen 1

Die erste Startreihe teilten sich am Samstag Engelhart und Claudia Hürtgen im Schubert BMW Z4. Nachdem das Rennen nach 2 Einführungsrunden gestartet wurde, konnte Engelhart auch seine Führung behalten und Mario Farnbacher konnte sich die 2. Position von Claudia Hürtgen sichern, was eine Porsche Doppelführung bedeutete zu dieser Zeit. Weiter hinten im Feld wird die Callaway Corvette von Tabellenführer Alessi (der von Platz 13 gestartet ist) zwischen den beiden Mercedes von Simonsen und Stoll eingeklemmt und erleidet dabei einen Schaden an der Vorderradaufhängung, was das Aus in Rennen 1 bedeutete.

Nicht so schönes gab es dann nach 6 Runden bei Farnbacher Racing zu vermelden, wo es ein Getriebeschaden zu vermelden gab und damit Claudia Hürtgen wieder den 2. Platz übernehmen konnte im BMW Z4. Auch schlecht lief es bei Lunardi und Martin, für die es von Startplatz 15 am Start kurz nach vorne ging, aber dann doch wieder überholt wurden und vor dem Boxenstoppfenster auf Platz 14 lag. Eine kleine Schrecksekunde gab es als bei Poulsen die Bremsen versagten und er am Ende der Haarnadel in der Mauer landete und ausschied. Damit war Dolenc übrigens auch Amateurmeister der ADAC GT Masters Saison 2012 geworden. Ein Nachspiel hatte die Gelbphase übrigens auch für Kenneth Heyer, Carsten Tielke und Freddy Barth die allesamt Durchfahrtsstrafen für zu schnelles Fahren unter gelb bekamen.

Als erster von den vorderen geht Sebastian Asch an die Box. Der erste Reifenschaden stellte sich dann auch schon ein, unzwar erwischte es wie schon oben geschrieben Rene Rast der allerdings schnell an die Box konnte. Der Stopp war allerdings unter 70sek sodass es eine Drive-Through gab.
Kenneth Heyer fand es in der Boxengasse anscheinend so schön, dass er gleich die 2. Drive Through sammelte für zu schnelle Fahren in der Boxengasse. Engelhart kam dann ca zur hälfte der Boxenstoppphase rein, was eine Runde später war als Hürtgen. Das Team legt mit 70,4s Boxenstop (mind. 70s) einen sehr guten Boxenstopp hin. Als letzter der Titelkandidaten kommt Lunardi im Alpina rein. Probleme gab es beim Anschieben, sodass der Boxenstopp etwas länger dauerte, was weiterhin die Titelchancen minimierte.

Der nächste Reifenschade war dann bei Maximilian Buhk, der auf P5 lag und weit ins Mittelfeld fiel. An der Spitze des Feldes duellierten sich Edwards und Schwager hefig über die 2. Hälfte des Rennens. Dieses Duell wurde dann mehr oder minder 10 Minuten durch die oben schon geschilderten Reifenschäden entschieden. Zuerst erwischte es Götz auf Platz 3 liegend mit einem Reifenschaden hinten links. In der Runde danach haben auch die führenden das Pech des Reifenschadens und fielen nach dem Boxenstopp bis auf Platz 9 zurück, allerdings hatte man ein Fehler beim Reifenwechsel gemacht, was eine Zeitstrafe nach sich geführt hat.

Somit gewannen Hürtgen und Schwager im Schubert BMW vor Renauer und und Armindo im Frogreen Porsche gewonnen. Das Podium komplementierten Stoll und Dobitsch im MS Racing Team Mercedes. Alle Fahrer die um den Titel fuhren blieben Punktelos am Samstag!

Was sonst noch so war
– Der einzig verbliebende Lamborghini erreichte einen guten 11. Platz
– Direkt vor dem Lamborghini von rhino´s Leipert landete der Molitor Racing McLaren mit Eng und Barth
– Lunardi und Martin landeten auf Platz 18

Rennen 2

Beim 2. Rennen gingen Asch und Götz von Platz 2 am Besten von allen Titelanwärtern ins Rennen. Edwards/Engelhart startete auf Startplatz 8 und Alessi/Keilwitz auf 6. Von der Pole aus ging Ragginer an den Start, der zusammen mit dem Amateurmeister Sven Dolenc die sehr gute Saison krönen wollte. Am Start kann Ragginger auch die Position behalten, Alessi schiebt sich auf Platz 5 dicht gefolgt von Edwards auf Platz 6. Allerdings kann Alessi Nicki Thiim überholen und so ein Fahrzeug zwischen sich und Edwards schieben. Die Callaway Corvette von Keilwitz hängt hinter dem Mercedes von Buhk fest. In der 4. Runde rutscht plazierte Keilwitz in Turn 2 aus. Die beiden Porsche von Thim und Edwards können innen bzw außen vorbeigehen. Maxime Martin befinden sich währenddessen auf Rang 16 und ist damit mehr oder minder raus aus der Meisterschaftsentscheidung.

In der 9. Runde geht Edwards an Thiim vorbei und wäre damit Meister. In Runde 12 wird Nicki Thiim von technischen Problemen gezwungen an die Box zukommen.
Kurzer Blick in die Meisterschaft:
Edwards liegt auf P5, Keilwitz auf P6 und Asch auf P2 damit wäre Asch und Götz zu diesem Zeitpunkt die Meister.
Bei den Boxenstopps gibt es (wie es eigentlich auch sein sollte da er ja nur für Fahrerwechsel da ist) keine größeren Eregnisse. Nur der Mercedes von Buhk/Simonsen und der MRS-McLaren bekamen Stop& Go-Strafen ab.

Nach den Boxenstopps führte der Fach Auto Tech Porsche mit Dolenc am Steuer vor MS Racing mit Asch. Auf Platz 3 lag der Schütz Porsche und auf Platz 6 die Callayway Competition Corvette. Nach kurzer Zeit konnte Asch sich an Dolenc ranfahren und auch vorbei fahren, nachdem Dolenc ihn mehr oder minder durchgewunken hat. Um die Meisterschaft noch zu gewinnen hätte Engelhart der auf 3 lag noch das Rennen gewinnen müssen, was sehr schwer erschien. Zuerst konnte er sich an Dolenc ranfahren, dieser ließ ihn allerdings nicht vorbei, sodass er mit etwas schieben sich vorbeidrängeln musste. Die Rennleitung war davon nicht so begeistert und belegt Engelhart dafür mit einer Drive Through Penalty. Damit war auch wieder Alessi mit im Titelrennen, dem ja ein 2. Platz reichen würde. Er konnte auch 10 Minuten vor Schluss an Procyzk und Renauer vorbeigehen und wäre damit nach der Strafe für Engelhart auf Platz 3. Er musste nur noch Dolenc überholen, allerdings machte dieser ihn bei einem Angriff massiv die Tür zu, sodass es zu einem Kontakt kam der eine Strafe für Alessi nach sich zog und das Rennaus für Dolenc.

Sowohl Engelhart und Alessi hoffen auf eine Berufung nach dem Rennen und treten die Strafen nicht an. Am Ende kann Asch und Götz den einzigen Saisonsieg und auch die Meisterschaft feiern. Auf Platz 2 landen Baumann und Procyzk vor Armindo und Renauer. Von hier aus herzlichen Glückwunsch an Asch und Götz die von allen Fahrern mit Abstand die konstanteste Saisongefahren sind und verdient Meister geworden sind! Auf Platz 2 sind Alessi und Keilwitz gelandet vor Christian Engelhart. Der Teamtitel geht auch an kfzteile24 MS RACING Team vor Callaway Competion. Der Amateurmeistetitel geht (wie schon vor dem Wochenende) erwartet an Sven Dolenc, vor Kristian Poulsen im doch teilweise ein bisschen enttäuschenden Aston Martin von Young Driver. Vorallem an den Bremsen muss man nächste Saison noch etwas finden, um sie stabiler zu machen.

Kritik trotzdem nochmal an Dolenc, der für mich so schien es, Asch vorbeigewunken hat und gegen Engelhart und Alessi knallhart gekämpft hat. Auch war für mich die Entscheidung der Rennleitung im Fall Engelhart zu hart, da es zwar ein hartes aber nicht total unfaires Pushen von hinten war.

Die Saisonanalyse gibt es dann im November oder spätestens Dezember hier zu lesen und auch schon mit einer kleinen Vorschau richtung nächstes Jahr.

GT1

Auch die GT1 wusste zu überzeugen, zwar hatte man nur noch 12 Autos am Start, aber diese lieferten gut Action in dem letzten GT1 WM Rennen allerzeiten wohl in Donington. Das Sprintrennen konnten Frederic Makowiecki / Stef Dusseldorp sich sichern. Die Meisterschaftsanwärter Basseng/Winkelhock kamen auf 5 ins Ziel, Bartels und Buurman 9. Wodurch sich eine Spannende Situation fürs Finale Championschip Rennen ergab, da Basseng/Winkelhock und Bartels/Buurman nur 3 Punkte außeinander lagen. Das Rennen plätscherte vor sich hin, bis nach den Boxenstopps Winkelhock auf Buurman traf in der ersten Kurve und die beiden sich ineinander verhakten, woraufhin Buurman heftig in die Mauer flog und Bewustlos eine ganze Zeit im Auto verweilte. Inzwischen wurde eine Gehirnerschütterung diagnostiziert. Das Rennen wurde nach dem Zwischenfall abegbrochen und Winkelhock und Basseng disqualifizert, was allerdings nichts mehr an der Meisterschaft änderte. Die beiden sind die wohl letzten GT1 WM, bevor der Titel dann im nächsten Jahr im Rahmen der WEC vergeben wird. Denkbar knapp war allerdings der Abstand zwischen den ersten 3 Fahrerpaarung, so trennen Winkelhock/Basseng, Buurman/Bartels und Frederic Makowiecki/Stefan Dusseldorp nur 1 Punkt.

Meisterschaftsstand nach 9 von 9 Rennen:

Marc Basseng 145
Markus Winkelhock 145
Fred Makowiecki 144
Stef Dusseldorp 144
Michael Bartels 144

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