Besser spät und etwas kürzer als nie, die Analyse zum WTCC Wochenende in Shanghai. Es waren nicht unbedingte gute Rennen in Shanghai was auch an dem kaum vorhandenen Kampf an der Spitze lag, aber dahinter war es sehr abwechslungsreich, Es gab jede Menge Kleinholz und einige Fahrer hatten was den Kampf um die Gesamt- bzw Privatfahrerwertung angeht ein richtig schwarzes Wochenende.
Yvan Muller wird sich nach dem Wochenende so richtig ärgern. 2 mal keine Punkte und er war nicht unschuldig daran. Im ersten Rennen fuhr er Menu recht motiviert in die Tür, woraufhin er dahinter in ein Gerangel mit unter anderem Michelisz verwickelt wurde und sich letzendlich sein Auto so kaputt fuhr, dass er es gerade noch so in die Box zurückschleppen konnte. Im zweiten Rennen arbeitete er sich zuerst nach vorne zusammen mit seinen Markenkollegen nur um dann Menu dämlich anzuschieben, so das er nach dem Rennen vollkommen zu Recht eine 30 Sekunden Strafe bekam und außerhalb der Punkte fiel. Seine Teamkollegen waren zu Recht wenig begeistert. Was Muller aber viel mehr interessieren dürfte und viel wichtiger ist: Die Meisterschaft ist praktisch weg.
Rob Huff machte nämlich gleichzeitig den ersten und den zweiten Platz in den beiden Rennen und sicherte sich somit überlegen die Meisterschaftsführung. Das zweite Rennen gewann er, weil Muller netterweise Menu, der führte aus dem Weg geschoben hatte. Huff hat jetzt 23 Punkte Vorsprung vor Muller und 38 auf Menu, der zwar auch ein Rennen gewann und Zweiter wurde, aber die Meisterschaft ist für ihn auch gelaufen.
Es ist ja schön zu sehen, dass Yvan Muller noch so motiviert ist, aber die Aktionen in den beiden Rennen waren einfach zu viel und eines Rennfahrers seiner Klasse und mit seiner Erfahrung auch nicht wirklich würdig. Sehr schade ist auch, dass man bei Chevrolet nach so vielen erfolgreichen Jahren zusammen sich anscheinend jetzt so richtig in den Haaren liegt.
Dafür ist es in der Privatfahrerwertung so richtig spannend geworden. Dank des teils übermotivierten Mittel- und Hinterfeldes holten Michelisz und Oriola kaum oder gar keine Punkte. Dafür trumpfte D’Aste groß auf und holte 21. Punkte. Bei dem Lotteriecharakter, den Macao hat, ist es durchaus möglich, dass sich bei den Dreien noch was tut auch wenn Michelisz im Moment 10 Punkte vor Oriola liegt, D’Aste noch 6 Punkte dahinter. Erwähnenswert ist ganz klar Freddy Barth, der in seinem ersten Einsatz gleich mal insgesamt 4 Punkte holte.
Auch wieder richtig gut unterwegs war Monteiro, der in beiden Rennen wieder Punkten konnte. Ich bin sehr gespannt, was der Civic in Macao ohne die 40kg „Begrüßungsgewicht“ leisten kann. Völlig unter gingen mal wieder die Fords, die sich echt überlegen sollten, was man eigentlich als stark werksunterstütztes Team dort macht. Das nächste Rennwochenende in Macao in 2 Wochen bildet gleichzeitig den Saisonabschluss und das Saionhighlight.