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Formel Eins: Was nun, Williams?

von DonDahlmann
2 Kommentare

Der Weggang von Toto Wolff von Williams schädigt das Team auf den ersten Blick nicht allzu sehr. Doch Frank Williams hatte mehr mit Wolff vor.

_O9T3829Williams ist das drittälteste Team in der Formel Eins, und auch wenn die guten Zeiten mittlerweile mehr als 15 Jahre zurückliegen, gehören sie immer noch zu den Besten ihrer Zunft. Der Weggang von Adrian Newey, falsche Fahrerentscheidungen, das Desaster mit BMW und die daraus resultierenden finanziellen Probleme haben Williams an Rand des Abgrundes manövriert, doch seit dem Börsengang geht es langsam wieder aufwärts. Unter Adam Parr und mit Hilfe von Toto Wolff gelang es dem Team, die Außenstände abzubauen und neue Einnahmequellen zu bekommen. In den letzten Jahren hat Frank Williams auch alles dafür getan, dass sein Team wieder auf die Erfolgsspur kommt. Williams wurde umstrukturiert, die halbe Entwicklungsmannschaft wurde entlassen und durch neue Personen ersetzt. Nach dem Weggang von Patrick Head gab es gleich zwei Männer, die Williams als seine Nachfolger aufbauen wollte. Doch beide sind jetzt weg.


Adam Parr war der eine, das Buch von ihm offenbart einiges darüber, welche Arbeit er in Sachen Organisationsstruktur und Kooperationen geleistet hat. Der andere schien in den letzten Jahren Toto Wolff zu sein, dem Frank Williams, ein absolutes Novum in der Geschichte des Teams, sogar 20 % seines Teams verkauft hatte. Wolff hat sein Geld als Investor gemacht, vor allem durch seine Firmen marchfifteen und marchsixteen, die mittlerweile unter dem Dach NextMarch laufen. Wolff kam wohl durch Vermittlung von Alex Wurz zu Williams, der ihn von diversen Rennen kannte. Wolff ist lange selber Rennen gefahren und hat unter anderem die 24H von Dubai gewonnen. Wolff übernahm bei Williams den schwierigen Prozess, das Team an die Börse zu bekommen, was er erfolgreich umsetzte. Die Aktie wurde mit knapp 25 Euro am ersten Tag gehandelt, zwischenzeitlich sank sie auf 14 Euro, mittlerweile steht sie aber wieder beim Einstiegskurs. Viel Geld haben die Anleger zwar nicht gemacht, aber verloren auch nichts.

Wolff übernahm nach dem Ausstieg von Adam Parr, der (sagt Parr) gehen musste, weil Ecclestone ihn nicht leiden konnte, teilweise auch dessen Funktionen und kümmerte sich um die strategischen Entscheidungen der Firma. Dazu passte auch sein Sitz im Aufsichtsrat von Williams. An der Strecke nahm er für die Medien auch gerne mal die Rolle des ersten Ansprechpartners ein. Alles lief darauf hinaus, dass der 70jährige Williams Wolff als eine Art Nachfolger ansah. Zumindest so lange, bis seine Töchter den Laden übernehmen können.

Mit Parr und Wolff hat Williams zwei wichtige Säulen verloren, es ist völlig unklar, wer nun deren Arbeit übernehmen kann. Erfahrene, vertrauenswürdige und gute Manager, die sich auch mit dem Sport auskennen, gibt es nicht viele. Und selbst wenn man einen guten Mann gefunden hat, muss er auch noch mit Ecclestone zusammenarbeiten können. Was ja, wie man weiß, nicht immer ganz leicht ist.

Für diese Saison sollte der Verlust von Wolff keine Probleme bedeuten, allerdings sitzen die Manager in den Teams eigentlich jetzt schon an der Saison 2014, die deutlich mehr Kosten verursachen wird, weil die Änderungen beim Motor und beim Chassis viel Geld verschlingen werden. Frank Williams hat nun die Aufgabe, für sein Lebenswerk einen vernünftigen Nachfolger bzw. einen Verwalter zu finden. Leicht wird das nicht, zu mal die Saison auch erst einmal gefahren werden muss. Es ist zu vermuten, dass Williams die Position von Wolff zunächst intern neu besetzen wird. Da man aber über den Winter auch Mark Gillian verloren hat, der für die Teamorga zuständig war, ist völlig offen, wer das Team als Verantwortlicher durch die Saison begleiten will. Es gibt schon die ersten Stimmen, die Alex Wurz nennen, dessen Beraterrolle bei Williams durchaus erweitert werden könnte, doch ist er durch sein Engagement bei Toyota zu sehr eingespannt.

Bleibt zu hoffen, dass Williams die Lücken schnell wird schließen können. Ein funktionierendes und gut besetztes Management ist die Basis für den Erfolg in der Formel Eins.

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2 Kommentare

Manfred 22 Januar, 2013 - 12:59

Korrekturlesen würde nicht schaden^^

DonDahlmann 22 Januar, 2013 - 13:18

????

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