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NASCAR: Vorschau Bristol März 2013

von KristianStooss
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Für Rennen #4 der NASCAR-Saison begibt sich der Sprint-Cup-Tross auf die kürzeste Strecke im Kalender. Der Bristol Motor Speedway stellt mit seinen nur 858 Metern Länge die Shorttrack-Bewährungsprobe für das Gen6 dar. Zudem ist die Ausgabe am Sonntag erst die zweite auf der im vergangenen Sommer neu konfigurierten Halbmeile. Welchen Reifen bringt Goodyear mit?

foodcity500_13Der Bristol Motor Speedway ist mit Sicherheit unter den Top3 der spektakulärsten NASCAR-Ovale im Cup-Kalender. Das variable Banking zwischen 24 und 30 Grad liegt nur knapp unter den 31 Grad des Daytona International Speedway und das auf einer Länge von lediglich etwas über 800 Metern. Nach einigen Beschwerden der Zuschauer, dass die zwei gleichberechtigten Fahrspuren aufgrund der unterschiedlichen Kurvenüberhöhung das Rennfahren in Bristol quasi zum „Cruisen“ veränderten, arbeitete die Besitzergesellschaft Speedway Motorsports Inc im vergangenen Sommer nach und hobelte den Beton auf dem oberen Teil der hohen Linie konsequent ab. Damit existieren nur noch 1,5 konkurrenzfähige Fahrspuren in Bristol. Um am Vordermann vorbeizukommen, ist also wieder die alte Shorttrack-Taktik des Bump-&-Run anzuwenden.

Da der Platz auf 858 Metern natürlich sehr begrenzt ist, muss man im wahrsten Sinne des Wortes schieben, um dem Vordermann das Leben wirklich schwer zu machen. Es gilt dabei, einen Moment später auf die Bremse zu steigen als der vorausfahrende Kollege, um diesem mit dem so erzeugten Geschwindigkeitsüberschuss einen kleinen – aber feinen – Schubser zu verpassen. Das bringt den Gegner für gewöhnlich aus dem Rhythmus, was ihn etwas hochrutschen lässt, weshalb man anschließend seinerseits die untere Linie zu seinem Vorteil ausnutzen kann. Im Herbstrennen funktionierte die Taktik wieder sehr gut, nachdem die Rennen davor zuletzt etwas weniger spektakulär waren.

Natürlich belastet man bei so einem Manöver auch die Bremsen stärker und die sind in der rustikalen NASCAR Art und Weise keinesfalls auf 1000 Verzögerungsvorgänge (500 Runden) in den 3-4 Stunden Shorttrack-Action ausgelegt. So ein Belag und Stahlrotor machen das allerhöchstens 700 Mal mit, bevor das Pedal plötzlich durchs Bodenblech fällt. Die Bump-&-Run-Technik wird also für gewöhnlich erst spät am Tag eingesetzt, um die Bremseinrichtung für das Finale zu schonen. In der ersten Hälfte des Rennens verzögert man also zunächst mit halber Kraft lange vor der Kurve, um mit dem Restschwung durch den Turn zu rollen. Die klassische NASCAR-Langstrecken-Fahrweise eben.

Die Reifen von Goodyear zeigten sich im letzten Herbst schon recht überzeugend, immerhin sorgten sie für ein gutes Rennen. Mir ist zumindest eine Menge Action in Erinnerung, natürlich einschließlich des legendären Helmwurfs von Tony Stewart. Wer den Einheitslieferanten aber kennt, der weiß, was gerade in solchen Momenten passiert, in denen man sich auf ein ansehnliches Rennen freut: Die Marke „extra-holzig“ sollte da das passende Stichwort sein. Hoffen wir also mal, dass Goodyear eine passende Gummi-Variante findet, die den Fahrern nicht unter der Achse wegplatzt. Natürlich sollte es auch keine Mischung sein, welche drölf Fuelruns durchhält. Ich gehe ähnlich wie in Phoenix davon aus, dass wir wieder sehr viele Two-Tire-Pitstops sehen werden, zumal diese in Bristol auch eine gute Möglichkeit bieten, um eine Menge der begehrten Track-Position zu gewinnen.

Auf der Suche nach einem Favoriten für den Sonntag springt einem direkt Kyle Busch ins Auge, der nicht weniger als 50% der letzten acht Bristol-Ausgaben für sich entscheiden konnte. Solch eine Siegquote kennt man eigentlich nur von den Herren Jimmie Johnson oder Denny Hamlin in Martinsville. Besagte Konkurrenten sicherten sich übrigens jeweils eine der von Busch ausgelassenen Fahrten in die Victory-Lane innerhalb dieser acht Ausgaben seit 2009. Vor den beiden Piloten rangiert noch Sprint-Cup-Champion Brad Keselowski in der Siegerstatistik, welcher in diesem Zeitraum mit zwei Erfolgen glänzen konnte – zuletzt im bereits erwähnten Herbstrennen 2012 und damit seiner Meistersaison.

Da durch das Gen6 allerdings eine große Unbekannte mit den Fahrern auf der Strecke unterwegs ist, kann sich natürlich wie schon oft erlebt auch alles umdrehen und plötzlich zum Beispiel ein Carl Edwards den Erfolg einfahren. Der zählt seit Phoenix immerhin wieder zum Kreis der Rennsieger und war in Bristol auch schon zwei Mal erfolgreich. Auch Matt Kenseth oder die Mannschaft von Michael Waltrip Racing würde ich auf keinen Fall unterschätzen. Gespannt bin ich dagegen auf die Performance der restlichen Truppe von Hendrick Motorsports sowie deren Tochter Stewart-Haas Racing.

Zum Abschluss folgen an dieser Stelle wie gewohnt noch die Links (PDF) zu den aktuellen Ständen in der Fahrer- und Owner-Wertung sowie die Entry-List und ein Zeitplan für das TV-Programm vom Wochenende:

ACHTUNG: Aufgrund der bereits erfolgten Sommerzeit-Umstellung in den USA beträgt die Zeitverschiebung bis Ende März nur 5 statt der gewohnten 6 Stunden. Die Übertragung zum Sprint-Cup-Rennen beginnt also bereits um 17:30 Uhr.

Freitag, 15.03.
15:30 Uhr, Nationwide Series Practice, SPEED
17:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, SPEED
19:00 Uhr, Nationwide Series Final Practice, SPEED
20:30 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying, SPEED

Samstag, 16.03.
14:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, SPEED
19:00 Uhr, Nationwide Series Qualifying, nicht im TV
17:00 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice, SPEED
18:30 Uhr, Nationwide Series Rennen (Jeff Foxworthy’s Grit Chips 300), ESPN2

Sonntag, 17.03.
17:30 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (Food City 500), Motorvision TV / FOX

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Deutscher Auto Blogger Digest vom 15.03.2013 › "Auto .. geil" 16 März, 2013 - 05:04

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