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Vorschau: FIA GT & British GT am Oster-Wochenende

von StefanTegethoff
4 Kommentare

Mit traditionsreichen Oster-Events starten die neu konzeptionierte FIA GT Series und die Britische GT-Meisterschaft ins Jahr 2013.

Loeb2FIA GT? Da war doch schon mal was… Stephane Ratel hat sich und der Welt im Sommer letzten Jahres schlussendlich eingestehen müssen, dass das Konzept der GT1-WM ein Fehlschlag war. Als Fahrzeug-Klasse hatte sich die GT1 in dem Moment erledigt, als der ACO entschied, diese Fahrzeuge für 2011 nicht mehr in Le Mans zuzulassen, und auch der WM-Gedanke funktionierte nicht, weil die Serie schlichtweg zu teuer war für die Privat-Teams, die sich Ratel wünschte. Die Nur-ein-Team-mit-zwei-Autos-pro-Marke-Regel dezimierte das Feld noch mehr. All das ist nun Geschichte: die neue FIA GT Series wird – wie bis 2008 – klar europazentriert sein und die Teams dürfen die GT3-Fahrzeuge an den Start bringen, die sie bevorzugen. Was bleibt, sind die zwei einstündigen Läufe, ein Qualifikations- und ein Hauptrennen. Und letzteres gibt es – und auch das ist neu – hierzulande im knapp ein Jahr alten Spartenkanal RTL Nitro live zu sehen, wo er gut ins Konzept passt.

Den Saisonauftakt bilden – wie schon im Jahre 2012 – die Coupes des Paques, also der Oster-Cup, auf dem Circuit Paul Armagnac im südfranzösischen Nogaro. Grundsätzlich wird die Serie sich dort so präsentieren, wie wir GT3-Rennserien aus den letzten Jahren gewohnt sind: acht Hersteller sind in dem 25 Fahrzeuge (Update: Sainteloc hat kurzfristig auch noch zurückgezogen) umfassenden Feld vertreten – eigentlich hätten es 26 sein sollen, doch das mehrfache FIA GT/GT1-Meister-Team Vita4One (ehemals Vitafone) von Michael Bartels hat gestern kurzfristig seine Nennung zurückgezogen, da man nach Motorenproblemen beim Testen nicht weitere Aggregate gefährden möchte und somit der Blancpain Endurance-Saisonauftakt in zwei Wochen in Gefahr geriete – interessant, denn es zeigt auch, wo die Prioritäten der Teams liegen.

Damit ist vor allem die Pro-Klasse als Speerspitze um ein Topteam ärmer, aber mit zehn Fahrzeugen ist sie immer noch gut besetzt. Allen voran natürlich mit einem der ganz großen, der seinen Erfahrungsschatz auf asphaltierten Rundkursen erweitern möchte: Sebastien Loeb ist mit seinem eigenen Team am Start und wird sich einen McLaren MP4-12C mit Alvaro Parente teilen. Der Portugiese debütierte im Vorjahr für Hexis Racing in der GT1-WM und konnte einige Podien einfahren, aber noch kein Rennen gewinnen. Man darf gespannt sein, wie viel Entwicklungszeit die beiden brauchen, um wirklich um Siege mitfahren zu können, beim ersten Lauf würde es zumindest mich noch überraschen. Denn die Konkurrenz ist zahlreich und erfahren und auch das zweite Loeb-Auto mit Andreas Zuber und Mike Parisy dürfte zumindest am Anfang die Nase vorn haben.

Mit der Startnummer 1 gehen Maximilian Buhk und Alon Day für http Gravity Charouz an den Start. Der einundzwanzigjährige Buhk stieg im Vorjahr von der ADAC Formel Masters in die GT3-EM auf und fuhr zusammen mit Dominik Baumann dominant den Titel ein, das Paar siegte – trotz BoP und Erfolgs-Strafen – in 6 von 12 Rennen, landete zwei weitere Male auf dem Podium und war nur einmal schlechter als Platz 5. Selbst in dem schwachen Starterfeld von meist nur etwa einem Dutzend Fahrzeugen ist das eine beachtliche Leistung und lässt aufhorchen.

Daniel Keilwitz und Niclas Kentenich teilen sich einen der beiden Dörr-Motorsport-McLaren und auch Jan Seyffarth ist mit 26 zwar nicht mehr wirklich ein Jungspund, aber trotzdem ein hoffnungsvoller Name der deutschen GT-Szene. Er bildet gemeinsam mit dem Ex-F1-Piloten Karun Chandhok ein sehr interessantes Duo. Chandhok konnte im Vorjahr im JRM-LMP1-Honda wenig Beeindruckendes zeigen, was jedoch auch daran lag, dass sich das Team die ganze Saison lang etwas schwer tat.

Drei weitere Audi R8 LMS sind mit Vollprofi-Besatzungen bestückt: Das Belgian Audi Club Team WRT mit Ortelli/Vanthoor und Stippler/Sandström und Phoenix Racing mit Kumpen/Die, die allesamt etwas reißen können. Viel schwieriger einzuschätzen sind da die beiden BMW Z4 des BMW Team Brazil, die außer Ricardo Zonta keine hierzulande bekannten Fahrer an den Start bringen: Caca Bueno hat in fünf der letzten sieben Jahre die brasilianische Stock Car-Meisterschaft gewonnen und auch schon WTCC-Erfahrung gesammelt, Allam Khodair ist zweifacher Vizemeister der brasilianischen GT3 und Sergio Jiminez hat bei vereinzelten Einsätzen in GT1 und GP2 schon Top 5-Resultate eingefahren.

In der gemischten Pro-Am-Kategorie sind vor allem zwei namhafte Duos dabei: René Rast/Nikolas Mayr-Melnhof für Belgian Audi Club Team WRT und Lucas Ordonez/Alex Buncombe für das Nissan GT Academy Team RJN. Doch insgesamt ist diese Klasse mit 11 10 Fahrzeugen von Teams wie AF Corse und SOFREV ASP breit aufgestellt und je nach BoP-Einstufung ist auch mit GT3-Europameister Dominik Baumann und dem ehrfahrenen Hari Proczyk im einzigen Lamborghini zu rechnen.

In der reinen Gentleman-Kategorie treten nur vier Fahrzeuge an, bekanntester Fahrer ist Ex-Nationaltorwart Fabien Barthez. Die Autos kommen von Charouz, Rodrive, Dörr und SOFREV, aber dieser Klasse dürfte wohl weniger Aufmerksamkeit zukommen.

Das Hauptrennen startet am Montag um 14:15, die Berichterstattung auf RTL Nitro eine Viertelstunde früher. Wie gewohnt gibt es aber auch weiterhin das gesamte Wochenende im qualitativ hochwertigen Livestream auf http://www.fiagtseries.com/

British GT – Oulton Park

Auch auf dem geschichtsträchtigen Kurs von Oulton Park in Cheshire wird traditionell am Ostermontag Motorsport betrieben, und wie in den vergangenen Jahren übernimmt auch 2013 die Britische GT-Meisterschaft diese Rolle. Die hat sich nach einer Durststrecke nach der Umstellung auf die GT3 in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt und kann zum Saisonstart beachtliche 34 gemeldete Fahrzeuge aufweisen, davon fünf GT4-Fahrzeuge.

Der Großteil der Fahrer ist hierzulande kaum bekannt, aber unter anderem sind Richard Westbrook und Nick Tandy (Trackspeed-Porsche), Mark Blundell (United Autosport-McLaren), Matt Griffin (MTECH-Ferrari), Allan Simonsen (Rosso Verde-Ferrari), Warren Hughes (M-Sport-Ferrari) und James Walker (Fortec-Mercedes) am Start. Wie in der stark gewachsenen GT Masters ist es auch hier extrem schwierig, vorherzusagen, wer sich durchsetzen wird. Titelverteidiger ist Michael Caine im Motorbase-Porsche, der im Vorjahr zusammen mit Daniele Perfetti den Titel holte, ohne ein einziges Rennen zu gewinnen. In diesem Jahr hat Caine jedoch mit Ahmad Al Harthy einen neuen Teamkollegen.

Die Rennformate sind in der britischen GT-Meisterschaft variabel, am Ostermontag stehen zwei einstündige Läufe. Die Rennen sind in Highlight-Form in Deutschland mit einer Woche Verzögerung auf MotorsTV zu sehen (Danke für den Hinweis an unseren Leser Paytv h3). Wenn man den Sender kriegt und noch ein bisschen motorsportlichen Zeitvertreib sucht, ist die British GT allemal empfehlenswert.

(Bild: SRO/FIA GT Series)

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4 Kommentare

Slayer_ch 29 März, 2013 - 19:04

Hier übrigens die Sedezeiten für dir British GT
http://www.britishgt.com/television.php

SebastianFocks 29 März, 2013 - 19:06

Da hat sich die FIA-GT ja für 2013 doch besser aufgestellt, als ich es erwartet hatte. Eine kleine Anmerkung aber noch: Hauptrennen ist erst am Montag und nicht am Sonntag, oder? Und damit auch die RTL nitro-Übertragung.

Slayer_ch 29 März, 2013 - 19:06
StefanTegethoff 29 März, 2013 - 19:16

@ SebastianFocks:

Au, ja, danke für den Hinweis, da hab ich mich verschrieben. Werds sofort korrigieren.

@slayer_ch: Danke für das nachtragen der Zeiten

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