Die WTCC gastiert dieses Wochenende auf dem Stadtkurs in Marrakesch. Der Kurs hält immer Spektakel und unvorhergesehene Ereignisse bereit und dürfte besonders den Chevrolets mit ihren seit letztem Wochenende auch gegenüber den Hondas erwiesenermaßen überlegenen Motoren entgegen kommen.

Die Marrakesch-Wochenenden der WTCC sind immer etwas Besonderes. Obwohl der Verbleib des Rennens im WTCC-Kalender dieser Saison nicht immer ganz sicher war, wird man dieses Wochenende in Nordafrika antreten. Die Strecke ist leider nicht mehr auf dem neuesten Stand der Sicherheitstechnik, wie sich an den letzten Rennwochenenden gezeigt hat. Die Mauern stehen extrem nah an der Strecke, es gibt keine Auslaufzonen und die Streckencharakteristik mit den vielen Geraden und den darauffolgenden Schikanen tut ihr Übriges. Des Weiteren sind die WTCC-Piloten auch nicht gerade als die crashärmsten bekannt. Es bleibt also zu hoffen, dass es nur bei Blechschäden dieses Wochenende bleibt.

Dann tut sich dieses Wochenende ganz überraschend ein weiteren Problem auf, was man so in Marrakesch nicht unbedingt erwarten würde: Regen. Der Freitag fiel praktisch komplett ins Wasser, deswegen musste auch das Samstagsprogramm umgestaltet werden. Aber irgendwas ist in Marrakesch ja immer. Seien es die nicht funktionierenden Ampeln, Streckenposten die havarierte Fahrzeuge nicht von der Strecke bekommen oder bröckelnde Mauern.

Die Entrylist hält wenig Überraschungen bereit. Besser gesagt nur eine einzige Überraschung: Mikhail Koslovskiv. Er wird den Lada von Dudukalo pilotieren. Nach seiner sehr unglücklichen Aktion vom letzten Wochenende deutete Hauptsponsor Lukoil schon an, dass man nicht gewillt sein würde, mit Dudukalo weiterzumachen. Ob es besser ist, jemanden aus der russischen Tourenwagemeisterschaft zu holen, steht auf einem anderen Blatt. Generell finde ich es aber sehr bedenklich, dass ein Werksteam einen Fahrer nach einer unglücklichen Aktion auch auf Druck des Sponsors rauswirft. Das zeugt nicht gerade von Professionalität.

Ich sehe dieses Wochenende wieder die Chevrolets ganz weit vorne. Monza und Marrakesch sind sich von der Streckencharakteristik her sehr ähnlich, man braucht eigentlich nur Topspeed und eine gute Beschleunigung. Die Hondas werden vermutlich dahinter ins Ziel kommen und für die BMWs sollte es gegen die SEATs ziemlich eng werden. Übertragen werden das Qualifying und die Rennen wieder auf Eurosport beziehungsweise Eurosport 2 zu teilweise ungewöhnlichen ZeitenM dafür bitte unseren TV-Planer beachten.