Die WTCC gastiert am Wochenende auf der „ultimativen Ersatzrennstrecke“, nämlich dem Slovakiaring in der Nähe von Bratislava. Doch zunächst ein kurzer Rückblick auf das Rennwochenende in Marrakesch.
Die WTCC ist nicht mehr so vorhersagbar wie im letzten Jahr. Es gewann überraschenderweise und trotz der langen Geraden kein RML Chevrolet in den Rennen, sondern Michael Nykjaer in seinem Chevrolet und Jungspund Pepe Oriola in seinem SEAT. Für beide war es der erste Sieg in der WTCC. In beiden Rennen blieb man allerdings auch von Safetycar-Phasen nicht verschont, die leider jedes Mal aufgrund der untrainierten und schlecht ausgestatteten Streckenposten jeweils eine gefühlte Ewigkeit dauerten. Die Honda hatten überraschenderweise eine ganze Menge Topspeed gefunden und wenn jeweils Monteiro und Tarquini nicht einmal ihr Auto zerlegt hätten, wäre sicherlich auch ein besseres Ergebnis als nur Platz 2 für Tarquini in Rennen 1 drin gewesen.
Für die RML Chevrolet lief es mit den Plätzen 2/3 und 3/4 auch richtig gut, bloß für den Sieg hat es jeweils nicht ganz gereicht. Die SEAT gingen relativ gut, Oriola konnte mit einer sehr guten Leistung seinen ersten Sieg, wenn auch nur knapp vor Muller, einfahren und auch ansonsten sprangen respektable Platzierungen in den Top 10 heraus. Für die BMW lief es hingegen gar nicht gut, das alte Auto scheint diese Saison wirklich nicht mehr viel leisten zu können, es war keine Top-5-Platzierung möglich.
Die BMW-Teams sind momentan deswegen auch alles andere als begeistert. Wie Ms-total berichtet, hat BMW auf eine (kostenpflichtige) Einschreibung in die Herstellerwertung verzichtet, um ein Update bereitzustellen. Der Effekt dieses Updates soll vor allem in Verbindung mit seinen zusätzlichen Kosten minimal sein. Aber es gibt wohl immerhin bald Türen aus Kohlefaser, um das Gewichtsproblem zu beseitigen.
Lada konnte mit James Thompson immerhin eine Top-10-Platzierung einfahren. Auch wenn LADA selbst in Interviews mehrmals betonte, dass man ein sehr professionelles Team sei und es sehr ernst meine, kann ich diese Beteuerungen nicht so ganz glauben, wenn man nach einem Crash im ersten Rennen jemanden mit WTCC-Erfahrung rauswirft und dafür jemanden aus der russischen Tourenwagenmeisterschaft ins Auto setzt.
Sehr gute News gab es heute aus Amerika. Die Ford von Arena Motorsport haben einen Käufer gefunden. Das amerikanische Team Rotek Racing hat die beiden Fahrzeuge erworben und will sie wohl zu Beginn der Überseesaison einzusetzen. Als einen Fahrer hat man Robb Holland verpflichtet, der ja schon letztes Jahr etwas WTCC-Erfahrung sammeln konnte. Der langfristige Plan des Teams sieht vor, Ford USA zurück auf den Plan zu rufen, um einen weiteren Einsatz im nächsten Jahr zu finanzieren.
Doch zurück zu diesem Wochenende. Man fährt am Slovakiarung, der letztes Jahr eine gute Premiere als „Ersatzstrecke“ für das damals ausgefallene Argentinienrennen feierte. Die Gewichtsliste war eigentlich soweit erwartbar. Die LADA und BMW dürfen 20 kg rausnehmen, was bei den BMW auf Grund ihres Alters schwer wird. Die Chevrolet bleiben bei +40kg, während die Honda und Seat beim Standardgewicht bleiben, was bei den Honda noch recht böse werden könnte.
Denn mit dem Slovakiaring und dem folgenden Hungaroring kommen zwei aerodynamisch anspruchsvolle Strecken. Da sehe ich die Hondas sehr weit vorne. Die Chevrolets waren schon letztes Jahr am Hungaroring nicht so gut, was gleichbedeutend damit ist, dass sie nur ein Rennen gewannen. Den Seat sind auf der Strecke durchaus Außenseiterchancen einzuräumen.
Eurosport ist natürlich wieder dabei, die Rennen am Sonntag um 14:30 Uhr und 15:30 Uhr auf ESP und das Qualifying als Zusammenfassung (!) auch am Sonntag um 8:30 Uhr.
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