Der Barbagallo Raceway war am vergangenen Wochenende Schauplatz für die Saison-Läufe zehn bis zwölf der V8 Supercars. Bei der Rückkehr auf australischen Boden fand Red Bull Racing wieder in die Erfolgsspur zurück.
Aus den bisherigen neun Rennen der Saison standen für das in den letzten Jahren alles dominierende Team nur zwei Siege zu Buche: Craig Lowndes gewann das Auftaktrennen in Adelaide, während sein Teamkollege Jamie Whincup einen der vier Läufe in Pukekohe für sich entscheiden konnte. In Perth gelang ihnen nun ein „clean sweep“ – sie gewannen gleich alle drei Rennen. Ganz anders lief das Wochenende hingegen für Erebus-Mercedes, die auf keinen grünen Zweig kamen. Einziger Lichtblick waren Platz 13 am Samstag und ein 14. Platz in Rennen drei am Sonntag. Dabei hatte das Wochenende für die Mannschaft um Betty Klimenko gar nicht schlecht begonnen.
Rennen 1
Im Qualifying für den am Samstag anstehenden 60/60-Sprint sorgte Maro Engel mit der neuntschnellsten Zeit für den bisher besten Startplatz eines Mercedes in dieser Saison. Seine Teamkollegen Lee Holdsworth und Tim Slade kamen zumindest noch auf die Plätze 14 und 20.
Vorne hingegen gab es das gewohnte Bild. Die ersten vier Plätze teilten sich die Holden von Red Bull und Brad Jones Racing, wobei Whincup die Pole Position herausfahren konnte, gefolgt von Jason Bright und Fabian Coulthard. Craig Lowndes startete von Platz vier.
Der Start zum ersten Sprint verlief eher ruhig. Whincup setzte sich gleich vorne ab, ihm folgte Bright auf Position zwei. Auch Lowndes erwischte einen guten Start und konnte Coulthard noch vor der ersten Kurve hinter sich lassen. Eine Runde später machte er auch mit Bright kurzen Prozess und jagte nun seinen Teamkollegen an der Spitze.
Weiter hinten im Feld ging es etwas hecktischer zur Sache. Erst kam Garth Tander (HRT), der nur von Platz 19 startete, nach einer Berührung mit Jonathon Webb (Tekno) in Turn 7 von der Strecke ab, drei Umläufe später erwischte es in Runde sechs an gleicher Stelle Will Davison (FPR) mit einem Reifenschaden. Der Ausflug und der folgende Boxenstopp warfen ihn zunächst ans Ende des Feldes zurück. Am Ende schaffte er es noch auf Platz 14.
Mark Winterbottom im zweiten FPR hatte da schon einen besseren Tag erwischt. Von Platz sechs gestartet fuhr er ein starkes Rennen und holte sich in der letzten Runde des ersten Sprints die beiden BJR-Holden von Bright und Coulthard und gleichzeitig Startplatz drei für das zweite Segment.
Maro Engel war inzwischen schon zurückgefallen und hielt auf Platz 16 einen regelrechten Zug bestehend aus sieben Autos hinter sich, als er sich erst gegen Tony D’Alberto (TDR), und nach dessen Fahrfehler, gegen Dean Fiore (LDM) wehren musste.
Kurz vor der Pause gab es in Runde 25 noch eine Schrecksekunde für Scott Pye (LDM), als er im Kampf um Position 20 einen wilden Abflug in der Zufahrt zu Turn 7 hatte. Ausgangs Turn 6 fuhren Pye, Rick Kelly (Nissan) und Tander zu dritt nebeneinander, wobei Pye die äußere Linie hatte. Die drei kollidierten und Tander und Pye kamen von der Strecke ab. Doch während Tander nach einem kurzen Ausritt wieder weiterfahren konnte, stellte sich Pyes Auto quer und er schoss mit 250km/h in die Wiese, wobei sein Wagen auch noch kurz abhob. Glücklicherweise kam es nicht zu einem Überschlag; es wäre Pyes zweiter schwerer Unfall innerhalb weniger Wochen gewesen. Sein Auto jedoch wurde bei diesem Zwischenfall in Mitleidenschaft gezogen und bei der anschließenden Reparatur verlor er eine Runde. Am Ende wurde er 28. und Letzter.
Nach einer kurzen Pause ging es mit einem Double-File-Restart und den zweiten 25 Runden weiter. Während die Spitze des Feldes einen gesitteten Start hinlegte, ging es im Duell um Platz acht hecktischer zur Sache, als Scott McLaughlin (GRM) sich mit einem sehr harten aber dennoch fairen Manöver in den „esses“ an van Gisbergen (Tekno) vorbeidrückte.
Vier Runden später kam es dann zum rennentscheidenden Manöver: Lowndes überholte Whincup in Turn 1 – und sollte Platz eins bis zum Zieleinlauf nicht mehr hergeben.
Danach geschah nicht außerordentlich viel, bis Fabian Coulthard neun Runden vor Schluss ein Reifen platzte und ihm alle Chancen auf ein weiteres Podium nahm. Zu diesem Zeitpunkt war Coulthard Fünfter und kämpfte mit Bright und Winterbottom um Platz drei. So reichte es am Ende nur für Rang 27.
Kurz danach holte sich dann Winterbottom den letzten Platz auf dem Podium von Jason Bright. Der hatte eigentlich Druck auf Whincup gemacht, schaffte es aber nicht, den Red-Bull-Piloten zu überholen, ehe er selbst von Winterbottom kassiert wurde. Im Anschluss versuchte sich Winterbottom noch an Whincup, jedoch ohne Erfolg.
Das Rennen endete also mit dem 91. ATCC/V8-Supercars-Sieg von Craig Lowndes, der nun alleiniger Rekordhalter in dieser Statistik ist. Mark Skaife, der bisherige Rekordhalter und heutige Co-Kommentator von Seven, war dann auch einer der ersten, die Lowndes gratulierten.
Hinter Lowndes auf dem Podium landeten, wie bereits erwähnt, Whincup und Winterbottom. Vierter wurde Jason Bright, gefolgt von Alex Davison im zweitbesten Ford. Ein erneut gutes Rennen gelang Alex Premat (GRM), der Sechster wurde.
James Moffat und Michael Caruso konnten mit ihren Nissan die Plätze zehn und elf herausfahren, wobei vor allem die Leistung von Caruso hervorzuheben ist, der nur von Platz 25 gestartet war und in 50 Runden gleich 15 Konkurrenten überholte.
Tim Slade erreichte im besten Mercedes Platz 13; sein Teamkollege Holdsworth wurde noch 18., während Maro Engel im zweiten Sprint noch weiter zurückfiel und nur 25. wurde.
Highlights Rennen 1:
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Rennen 2
Von Rennen zwei gibt es etwas weniger zu berichten. Jason Bright, der vor Will Davison und Craig Lowndes von Platz eins gestartet war, konnte diesen aufgrund eines Problems an der Kupplung nicht halten und wurde beim Start bis auf Rang 4 zurückgereicht. Lowndes musste sogar noch auf den Rasen ausweichen, um dem nur sehr langsam losfahrenden Bright nicht ins Heck zu fahren, was ihn bis auf Platz acht zurückwarf. Am Ende der ersten Runde musste dann auch schon das Safety Car raus, da Lee Holdsworth in Turn 6 von David Wall (Britek) von der Strecke gedrückt wurde und man nun sein Auto aus Sand ziehen musste. Holdsworth sollte der einzige Ausfall des Rennens bleiben.
Beim Restart in Runde sieben führte also Will Davison das Feld an, gefolgt von Coulthard und Whincup, der von Platz fünf gestartet war. Dahinter lagen Bright auf vier sowie Winterbottom im zweiten FPR auf Rang fünf.
Ab Runde 17 kamen die Führenden nach und nach an die Box, um ihre Reifen zu wechseln, wobei Whincup und Winterbottom den Anfang machten. Einen Umlauf später folgten Will Davison, Coulthard und Lowndes, wobei letzterer der große Verlierer der Stopps war. Hinten links streikte ein Schlagschrauber und man bekam den Reifen nicht sofort runter. Am Ende sollte es für den Sieger des Vortages nur für den achten Rang reichen.
Jason Bright hielt es währenddessen am längsten aus der Spitzengruppe ohne Stopp aus und kam erst in Runde 23 zum Reifenwechsel. Eine Strategie, die sich auszahlen sollte, denn mit Reifen die nun sechs Runden frischer waren als die seiner Konkurrenten konnte Bright in Runde 31 erst an Will Davison vorbeigehen, vier Runden später auch an seinem Teamkollegen Coulthard.
Drei Runden vor Schluss holte sich Bright auch noch Platz zwei, indem er Mark Winterbottom in einem sehenswerten Manöver in Richtung Turn 7 niederringen konnte.
Jamie Whincup, der sich durch seinen Stopp die Führung holen konnte, halfen diese Zweikämpfe natürlich, und am Ende fuhr er einem ungefährdeten Sieg entgegen. Zweiter wurde, wie bereits erwähnt, Jason Bright, gefolgt von Mark Winterbottom. Coulthard und Will Davison komplettierten die Top fünf.
Erwähnenswert sind auch die Rennen von Dean Fiore und Alex Premat. Von Platz 22 bzw. 28 gestartet waren sie die einzigen, die im Rennen ohne Boxenstopp auskamen. Premat schaffte es so immerhin noch auf den 19. Rang; Fiore, der zwischenzeitlich in Führung lag, landete sogar auf einem ordentlichen 13. Platz.
Bester Nissan wurde nach einem eher unauffälligen Rennen erneut James Moffat auf Platz zehn; Tim Slade hingegen konnte als bester Mercedes nur den 23. Platz herausfahren. Maro Engel wurde 26. und Vorletzter.
Rennen 3
Das letzte Rennen sah beide Red Bull in Startreihe eins (Whincup vor Lowndes), hinter ihnen reihten sich Winterbottom, Coulthard und McLaughlin auf.
Während Winterbottom sich beim Start an Lowndes vorbeischieben konnte, kollidierte weiter hinten Engel mit einem der HRT und kam von der Strecke ab. Und auch sonst lief es in Rennen 3 nicht gut für den Deutschen. Nach dem Abflug musste er wegen Motorproblemen noch mehrfach die Box aufsuchen.
In Runde 17 verteilte Engel zudem noch Öl oder Kühlflüssigkeit in Turn 7, was für etwas Chaos an der Spitze sorgen sollte. Whincup und Winterbottom, die als erste an die Stelle kamen, rutschten hintereinander in den Sand, was sie zu einem frühen Boxenstopp zwang.
Während bei Whincup alles glatt lief, gab es bei Winterbottom Probleme an einer Radmutter, die sich nicht vom rechten Vorderrad lösen ließ. Dies warf ihn zunächst weit zurück, nach einer Aufholjagd sprang für ihn dann aber noch der 12. Platz heraus.
Zwei Runden später kam es zur ersten Caution, als Caruso einen Reifen verlor und neben der Strecke zum Stehen kam. Whincup war nun trotz seines Ausritts der große Profiteur der nächsten Runden. Denn das komplette Feld nutzte die Safety-Car-Phase für seine Stopps, was Whincup wieder nach vorne spülte.
Der Restart erfolgte in Runde 25, jedoch sollte es nur drei weitere Umläufe brauchen, ehe das Safety Car erneut auf die Strecke musste. Russell Ingall (Walkinshaw Racing) und David Wall (Britek), die in Perth aus irgendeinem Grund in mehreren Sessions aneinander gerieten, machten zum letzten Mal am Wochenende Bekanntschaft miteinander und rodelten nach einer Kollision in Turn 6 von der Strecke.
In Runde 31 wurde das Rennen erneut freigegeben. Lowndes, der mittlerweile in Führung lag, hatte ausgangs Turn 7 zu viel Wheelspin, was Whincup sofort ausnutzte und sich so Platz eins zurückholte.
An der Reihenfolge sollte sich bis zum Fallen der karierten Flagge nichts mehr ändern, und so feierten die Red Bull ihren zweiten Doppelsieg des Wochenendes. Hinter ihnen wurde Jason Bright Dritter. Auf den Plätzen vier und fünf folgten Will Davison und David Reynolds in den bestplatzierten Ford. Ein tolles Rennen zeigte außerdem Chaz Mostert, der in der Vorwoche für den Rest des Jahres das Cockpit von Jonny Reid bei Dick Johnson Racing übernahm, und Zehnter wurde.
James Moffat wurde einmal mehr bester Nissan und landete auf Rang acht. Bester Mercedes wurde Lee Holdsworth auf Platz 14. Maro Engel kam insgesamt auf nur sieben gewertete Runden und schied aus.
Highlights Rennen 2 und 3:
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Weiter geht es bei den V8 Supercars am Wochenende vom 17. bis 19. Mai mit dem Austin 400 auf dem Circuit Of The Americas. Zum Abschluss gibt es an dieser Stelle wieder die Links zur Fahrer- und Teamwertung von den Kollegen von V8Dailydump.
2 Kommentare
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So wurde zum Beispiel der Tongkat Ali Entziehung, der in der ?rztliche Untersuchung gebraucht wurde, in einem Universit?tslabor pr?pariert – per einer umfassend kontrollierten Richtigkeit.
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