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ADAC GT Masters: Rückschau Spa-Francorchamps 2013

von Max Albrecht
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Spa

Nach dem Auftakt in Oschersleben ging es vergangenes Wochenende für die ADAC GT Masters nach Spa-Franchorchamps. Dort sollte man das übliche Wetter antreffen, das dann auch für die eine oder andere Überraschung sorgte. ADAC GT Masters Spa 2013

Aber zuerst einmal muss ein wenig Kritik an den Ausrichtern erlaubt sein. Zu den Zuschauerzahlen am Wochenende gab es keine offiziellen Angaben und das dürfte auch seinen Grund haben, denn es war kaum jemand vor Ort. Schuld dürfte die Terminplanung der Veranstalter sein, denn die wenigsten Zuschauer fahren eine Woche, nachdem die WEC in Spa gastiert hat, noch einmal zu den Rennen der ADAC GT Masters an die Strecke. Der Regen trug sein Übriges dazu bei. Schade, dass der ACO und ADAC sich nicht auf ein gemeinsames Wochenende einigen konnten, vor allem da die WEC mit der Porsche GT3 Cup Challenge Benelux auch nur ein eher mittelmäßiges Rahmenprogramm hatte. Eine gemeinsame Veranstaltung mit vielleicht sogar einem zweistündigen GT-Masters-Lauf am Samstag hätte sicher beiden Serien gut getan.

Rennen 1:
Schon im Qualifying sollte man sehen, wer dieses Wochenende die Hosen an hatte. Verdonck und Kechele stellten ihren 2013er Ford GT3 für beide Rennen auf die Pole und das mit jeweils 4/10 Sekunden Abstand zum Zweitplatzierten. Im ersten Rennen gingen Jeroen den Boer und Simon Knap vom zweiten Startplatz ins Rennen.

Das sollte sich auch beim Start, der relativ ruhig blieb für Spa, nicht ändern. Auch danach gab es in der ersten Rennhälfte wenig Aufreger und man konnte in Ruhe beobachten, wie Verdonck sich vom Feld absetzen konnte. Ein bisschen Unruhe kam dann in das Rennen, als nach 20 Minuten Rennzeit ein Regenschauer aufkam, der Erinnerungen an die letztjährigen 24 Stunden von Spa weckte, bei denen dann doch einige Autos in La Source in den Leitplanken gelandet sind. Die Fahrer in der ADAC GT Masters hatten jedoch mehr Glück und kamen alle heil durch, bis das Boxenfenster in der 25. Minute geöffnet wurde. Dementsprechend groß war nun auch die Anzahl der Leute, die gleich rein kamen. Bei den Boxenstopps wurden natürlich die Reifen gewechselt, was bei einigen Teams für Probleme sorgte, da man ja sonst nie die Reifen wechselt.

Eine etwas alternative Strategie sind Engelhart und Armindo im Schütz Motorsport Porsche gefahren. Man dachte wohl, dass man auf den (noch) trockenen Teilen der Strecke genügend Zeit rausholen könnte, um sich nach vorne zu schieben. Das ganze scheiterte allerdings auch dank einem schlechten Boxenstopp grandios, sodass am Ende nur ein 14. Platz rausspringen sollte.

Die großen Gewinner waren Maximilian Buhk und Maximilian Götz im SLS GT3 von Polarweiss Racing. Allerdings konnte man nicht an Frank Kechele rankommen, auch nicht als dieser sich am Ausgang von Stavelot drehte und so einige Sekunden verlor. Ansonsten sollte es trotz des schwierigen Wetters nicht mehr zu größeren Zwischenfällen kommen.

Die Sieger des 1. Laufes waren daher Frank Kechele und Nico Verdonck, die sieben Sekunden vor Buhk und Götze ins Ziel kamen. Auf Platz 3 kamen Jeroen den Boer und Simon Knap im DB Motorsport BMW ins Ziel.
Die besten Gaststarter waren Yelmer Buurman und Martin Matzke, die auf Platz 15 landeten.

Rennen 2:
Auch im 2. Rennen gingen Verdonck und Kechele von der Pole ins Rennen. Auf Platz 2 starten allerdings dieses Mal Martin Ragginger und Robert Renauer.

Zu einem unschönen Zwischenfall auf der verregneten Rennstrecke kam es dann direkt nach dem Start in der Eau Rouge, als Rast in seinem Audi von einem der Farnbacher Porsche gedreht wurde. Da er direkt hinter der Kuppe stand, konnte Jörg Müller im hinterherfahrenden BMW nicht ausweichen und fuhr in sein Heck. Jörg Müller trug Rippenschmerzen davon, konnte aber immerhin direkt aussteigen. Bei Rast dauert es etwas länger, bis er aus dem Auto raus kam. Er musste auf einer Trage davongetragen werden, hatte Leber- und Nackenschmerzen, kann allerdings beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring dieses Wochenende starten.

Die Safety-Car-Phase dauerte knapp 20 Minuten, sodass sich das Feld vor dem Boxengassenfenster nicht allzu sehr auseinanderziehen konnte. Die mutigste Entscheidung in dieser Phase hat dann Kechele getroffen, denn er dachte, dass der Ford GT auf Slicks schneller sei als die anderen Fahrzeuge auf Regenreifen. Das stellte sich allerdings schnell als Fehleinschätzung heraus, sodass es am Ende nur für einen 9. Platz reichen sollte. Einen spannenden Zweikampf um die Führung gab es in der zweiten Rennhälfte dann zwischen dem verbliebenen Schubert BMW mit Claudia Hürtgen und dem Polarweiss Racing SLS mit Maximilian Götz am Steuer. Der Zweikampf entschied sich allerdings in der Schlussphase, als Götz den Bremspunkt in der Bus Stop nicht erwischte und damit die Tür für Hürtgen offen war.

Auf Platz 3 kamen wieder Jeroen den Boer und Simon Knap ins Ziel. Yelmer Buurman und Martin Matzke durften sich über einen guten 6. Platz freuen.

Die beiden 3. Plätze reichten Jeroen den Boer und Simon Knap am Ende sogar für die Führung in der Gesamtwertung. Die komplette Fahrer- und Teamwertung gibt es auf der Seite der ADAC GT Masters.

Unzufrieden darf man mit der Übertragung von Kabel1 sein, die kaum Nachberichte zeigten und zudem mit zwölf Minuten Werbung in 60 Minuten Rennen fast auf NASCAR-Niveau sind. Ein Lob allerdings an Jaques „Ich lese alles“ Schulz, der nach dem holprigen Start in Oschersleben in Spa überzeugt hat.

Wer sich über die BoP aufregt, sich benachteiligt fühlt und vieles mehr könnt ihr in der Vorschau zum Rennen am Sachsenring in zwei Wochen lesen!

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