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NASCAR: Vorschau Pocono Juni 2013

von KristianStooss
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Am Wochenende übernimmt TNT die Berichterstattung von FOX und als erstes von sechs Sprint-Cup-Events steht dabei ausgerechnet Pocono auf dem Programm. Die Strecke lieferte kurz nach ihrer Neuasphaltierung zwar ein paar richtig gute Rennen ab, mittlerweile ist der sogenannte „Goodyear-Faktor“ aber wieder obsolet.

z_finalWährend ich hier so auf dem Balkon sitze und mich nach vollbrachtem Tagewerk freue, dass seit der heutigen Tour zum Waschpark endlich die klebrigen Rückstände der Kastanienblüten sowie diverse Vogelkotrückstände von meinem Auto verschwunden sind, fällt mir plötzlich ein, dass ich ja auch noch eine NASCAR-Vorschau schreiben wollte. Ein kurzer Besuch bei Jayski (nein, ich boykottiere weiter die neue NASCAR-Webseite) offenbart jedoch das totale Grauen. Mir ist auf einmal, als ob sich tausende Raben auf meinen frisch gewaschenen Wagen setzen und absolut alles geben: „Pocono“ steht da schwarz auf weiß, „P-O-C-O-N-O“ – ich buchstabiere eben kurz vor mich hin. „Ja gut, wird schon nicht so schlimm werden!“ beruhige ich mich, denn vielleicht macht die TV-Übertragung ja etwas vom erwartet zähen Renngeschehen wieder wett. Wer überträgt noch gleich am Wochenende? FOX oder?

Weit gefehlt: Als neben dem Titel „Party in the Poconos“ der Schriftzug „TNT“ erscheint, fällt mir fast das Glas aus der Hand und ich höre sofort innerlich das nervigstmögliche Lachen von Kyle Petty auf Dauerschleife. Und überhaupt: „Party in the Poconos“?! Seriously?! Sehen wir hier das neue Konzept des „Tricky Triangle“: Saufen bis der Arzt kommt, damit man das Rennen erträgt?! Na bitte! Sei es, wie es sei! Ich hole mir jetzt erstmal einen neuen Drink – die Zutaten:

  • 1 Longdrink-Glas
  • 2 Eiswürfel (waren zum Glück noch im Kühlfach)
  • 2 bis mehrere cl Canadian Club (je nach Anspannung so kurz vor Pocono und TNT)
  • mit Cola aufgießen und genießen

Ein paar Schlucke später wird mir klar, dass man(n) Pocono quasi mit dem Typ Frau vergleichen kann, welcher sich häufig in Discotheken rumtreibt: verzaubert mit Aussehen und schönem Blick – sobald aber der Mund aufgeht, dreht man sich meist angewidert weg.

Äußerlich ist der Pocono Raceway eine schöne Anlage und inmitten der Natur gelegen, denn die namensgebenden Pocono Mountains sind ein Ausläufer der Appalachen und rum um die Strecke gibt es außer Wald eigentlich nicht viel. Mit seinen 2,5 Meilen ist das Oval per Definition eigentlich ein Superspeedway, jedoch relativiert die einzigartige Konfiguration die zu erwartenden Geschwindigkeiten, weshalb keine Restrictor-Plates notwendig sind. Pocono ist ein Trioval mit drei komplett unterschiedlichen Kurven und Geraden, ganz genau könnt ihr das aber in der verlinkten Streckenbeschreibung nachlesen.

Um auf den Disko-Vergleich zurückzukommen: Der Pocono Raceway erfordert aufgrund seiner Charakteristik eine Kompromissabstimmung, damit alle Turns effizient gefahren werden können und die Drehzahl am Ende der Geraden nicht den Begrenzer erreicht. Weil alle Teams mit ihren Setups unterschiedlich ausgerüstet sind, sollte man meinen, dass sich dadurch ein ansehnliches Racing bietet. Doch aus irgendeinem Grund ist dies in Pocono leider kaum der Fall und der Fan an sich dreht sich mit Grausen weg, wenn die Grünphase mal wieder 100 Runden dauert und 43 Autos wie an der Perlenschnur aufgereiht sind.

Im letzten Jahr wurde Pocono neu asphaltiert, was kurzzeitig Besserung brachte, weil Goodyear Schwierigkeiten hatte, einen „passenden“ Reifen an die Strecke zu bringen. Die beiden Saisonläufe machten wirklich etwas her, doch wie man in Dover am letzten Wochenende sehen könnte, ist der Einheitslieferant bei den kürzlich renovierten Streckenbelägen wieder „voll auf der Höhe“. Ich will nichts ausschließen, aber die Chancen stehen sehr hoch, dass wir am Sonntag wieder das altbekannte Pocono erleben werden. Eine weitere Unbekannte ist immerhin das Gen6, welches bisher natürlich noch nicht im Rennbetrieb auf dem „Tricky Triangle“ unterwegs war. Die einzigen Testfahrten absolvierten in diesem Monat Stewart-Haas Racing sowie Richard Childress Racing. SHR ist nach wie vor bemüht, die allgemeine Performance des Teams zu verbessern.

Wo ich gerade so schön am Meckern bin: Motorvision TV überträgt ebenfalls am Sonntag aus Pocono und lässt sich dafür im Gegenzug im Rahmen des 25-Rennen-Vertrags mit der NASCAR z. B. eine Perle wie das Sommerevent aus Daytona entgehen. Schon eine eigenwillige Wahl, zumal man ja beim Coca-Cola 600 zeigte, dass man grundsätzlich auch für Nachtrennen zu haben ist. Bezüglich TV gibt es am Wochenende leider nicht allzu viel zu sehen, da Trucks (Texas) und Nationwide Series (Iowa) auf anderen Strecken unterwegs sind. Wer sich den heutigen Freitag mit NASCAR-Action versüßen wollte, wurde ebenfalls enttäuscht, da es in Pocono derzeit noch in Strömen regnet. Der komplette Fahrbetrieb des Tages musste abgesagt werden, was bedeutet, dass Tabellenführer Jimmie Johnson kampflos die Pole-Position besetzt.

Ich erspare uns allen jetzt aber Tiraden in Richtung TNT und poste stattdessen wie gewohnt zum Abschluss an dieser Stelle noch die Links (PDF) zu den aktuellen Ständen in der Fahrer- und Owner-Wertung sowie die Entry-List und einen Zeitplan für das TV-Programm vom Wochenende.

Freitag, 07.06.
18:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, SPEED (TV um 19:30 Uhr)
21:30 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying, SPEED
22:30 Uhr, Nationwide Series Practice, nicht im TV
01:00 Uhr, Nationwide Series Final Practice, nicht im TV
03:00 Uhr, Truck Series Rennen (WinStar World Casino 400), SPEED

Samstag, 01.06.
16:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, SPEED
17:30 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice, SPEED
23:00 Uhr, Nationwide Series Qualifying, nicht im TV
02:00 Uhr, Nationwide Series Rennen (DuPont Pioneer 250), ESPN

Sonntag, 02.06.
18:00 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (Party in the Poconos 400), Motorvision TV / TNT

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1 Kommentare

Stephan 9 Juni, 2013 - 09:36

Eine sehr amüsante Vorschau, vielen Dank! :-)

Zu Deinem Waschproblem: http://www.meine-waschstrasse.de so hat man ein immer sauberes Auto ;-)

LG,

Stephan

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