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NASCAR: Vorschau Indianapolis 2013

von Steffen Nobis
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Nachdem der Sprint Cup letzte Woche eine Pause eingelegt hatte, lassen die Fahrer der V8-Boliden dieses Wochenende in Indianapolis ihre Motoren wieder aufheulen. Im Mittelpunkt stehen zum einen die neuen TV-Verträge der NASCAR und, wie immer, Jimmie Johnson, der das Vorjahresrennen gewinnen konnte.

Brickyard 400Indianapolis, ein Mythos, eine legendäre Strecke, die 1909 erbaut wurde und die erste Rennstrecke mit dem „Speedway“ im Namen war. Berühmt ist Indianapolis für seine IndyCars, doch seit 1994 traut sich auch der NASCAR Sprint Cup auf das Oval. Dieses Jahr findet das 20. Brickyard 400, oder kurz und bündig „Crown Royal Presents the Samuel Deeds 400 at the Brickyard Powered by BigMachineRecords.com“, auf dem 2,5 Meilen langen mit einer Kurvenüberhöhung von 9° 12′ versehenen Speedway statt. Der Indianapolis Motor Speedway zeichnet sich nicht nur durch seine unverwechselbare Form, sondern auch durch die zwei langen Geraden aus, auf denen das Windschatten-Fahren wieder im Vordergrund steht. Hier gilt es, aus den flachen Kurven genügend Geschwindigkeit mitzunehmen, um sich auf der Geraden heranzusaugen und schließlich zu überholen. Im Gegensatz zu den Superspeedways von Daytona und Talladega werden hier aber keine Restrictor Plates eingesetzt, da durch die geringe Überhöhung der Kurven keine so hohen Geschwindigkeiten möglich sind. Mit diesen Bedingungen kamen bis jetzt Jeff Gordon und Jimmie Johnson am besten klar, denn beide sind jeweils vier Mal als Erster über die Ziellinie aus Ziegelsteinen gefahren. Jimmie Johnson ist auch gleichzeitig der Gewinner des Vorjahresrennens und ihn gilt es, auch dieses Mal wieder zu schlagen. Ebenfalls sollte man den zweifachen Sieger Tony Stewart nicht vergessen, der in den letzten Wochen gut dabei war und sich in New Hampshire fast seinen zweiten Saisonsieg geholt hätte, wären da nicht Brian Vickers und der leere Tank gewesen.

Wenn man einen Blick auf die Meisterschafts-Tabelle wirft, ist natürlich Jimmie Johnson mit inzwischen 696 Punkten, 56 Zähler vor dem Zweiten Clint Bowyer, wiedermal ganz oben. Doch weiter unten herrscht der pure Kampf um die letzten Plätze im diesjährigen Chase. Kurt Busch hatte in New Hampshire ein gutes Auto und durchaus eine Siegchance, bis es zum Zwischenfall mit Matt Kenseth und Ryan Newman kam. Das kostete ihn seine Top-Ten-Platzierung und nun findet er sich auf Platz 14 wieder. Vorjahres-Champion Brad Keselowski ist mit Platz acht hingegen aktuell wieder im Chase, aber noch ohne Sieg. Dies könnte noch zum Problem werden, denn seine Verfolger Kahne, Stewart und Truex Jr. haben bereits einen Saisonsieg auf dem Konto und nur wenige Punkte Rückstand auf den Penske-Piloten. Noch kritischer ist die Lage für Keselowskis Teamkollegen Joey Logano, der in den letzten Wochen bis auf Platz 18 zurückfiel, aber mit nur 46 Punkten Rückstand auf Platz zehn ist auch bei ihm noch alles möglich. Abschließend kann man sagen, dass wir uns auf einen spannenden Kampf bis hin zum letzten Rennen vor dem Chase in Richmond einrichten können.

Doch vor dem Chase gilt es, noch sieben Rennen möglichst erfolgreich zu absolvieren, inklusive dem nächsten auf dem Brickyard. Hier nehmen insgesamt 45 Teams das Training und Qualifying unter die Räder, von denen im Rennen wie gewohnt 43 an den Start gehen werden. Trevor Bayne sitzt wieder im Ford mit der #21 von den Wood Brothers, Timmy Hill übernimmt die #32, die in New Hampshire noch von Ken Shrader pilotiert wurde. Der Sieger des letzten Rennens, Brian Vickers, wird diesmal nicht dabei sein und das Cockpit der #55 an Mark Martin abgeben. Auch die #95 von Leavine ist mit Scott Speed wieder am Start, nachdem sein Team zuletzt beim Coke Zero 400 in Daytona auf der Entry List stand. Landon Cassill tritt in der #40 an, den frei werdenden Platz in der #33 übernimmt Austin Dillon, der nächstes Jahr höchstwahrscheinlich für Richard Childress fahren wird. Childress könnte außerdem in der nächsten Saison ein viertes Auto einsetzen, mit wahrscheinlich Ryan Newman oder Kurt Busch am Steuer.

Doch in den letzten Wochen stand nicht unbedingt das Geschehen auf der Strecke im Mittelpunkt. Vielmehr gab es einige Neuigkeiten außerhalb des Rennbetriebes. Zum einen hat James Finch sein Phoenix-Team verkauft und wird seine Bemühungen nach dem Brickyard 400 einstellen. Der Käufer des Rennstalls mit der #51 auf dem Auto ist bis jetzt unbekannt, aber das Nationwide-Team Turner/Scott Motorsport wird als Käufer hoch gehandelt. Fakt ist, dass dies das letzte Rennen für Finch als Owner von Phoenix Racing ist. AJ Allmendinger wird wie beim letzten Saisonlauf hinter dem Steuer der #51 sitzen.

Kommen wir zur wahrscheinlich wichtigsten Meldung der letzten Tage, und zwar den neuen TV-Verträgen der NASCAR ab 2015. Zuerst die gute Nachricht: TNT ist raus! Nur noch nächstes Jahr und dann kann man den NASCAR-Sommer ohne diese „Übertragungen“ verbringen. Ebenfalls zieht sich ABC/ESPN ab 2015 von der Übertragung zurück und macht Platz für NBC, welche zuletzt den Sprint Cup 2006 zeigten, aber aufgrund von schwachen Quoten ausstiegen. Somit werden sich Fox und NBC die Sprint Cup-Saison ab 2015 untereinander aufteilen, wobei NBC die letzten 20 und Fox die ersten 13 Rennen ausstrahlt. Die verbleibenden drei Rennen stehen noch offen, werden aber wahrscheinlich auch von Fox übernommen. Die Übertragungen bei NBC werden größtenteils auf dem Spartensender „NBC Sports Network“ laufen, bei dem bereits die Formel 1 und IndyCars zu sehen sind. Nur sieben Rennen werden direkt auf NBC gezeigt. Zusätzlich zum Sprint Cup werden von NBC auch noch 19 Rennen der Nationwide Series ausgestrahlt, hier vier direkt bei NBC und die restlichen 15 Rennen bei NBC Sports Network. Der Vertrag von Fox läuft bis 2022 mit einem Umfang von 2,4 Milliarden Dollar pro Saison, der von NBC bis 2024 und umfasst 4,4 Milliarden Dollar. Das Paket von NBC umfasst neben dem Sprint Cup auch die Nationwide, die sie sich vermutlich ebenfalls mit Fox teilen werden.

Doch kommen wir zurück zum aktuellen Geschehen. Nachdem TNT in New Hampshire seine Sommer-Übertragung beendet hat, übernimmt für die restliche Saison ABC/ESPN. Für die Freunde von deutschen Kommentatoren ist auch Motorvision TV wieder ab Sonntag 18:00 Uhr live dabei.

Zu guter Letzt gibt es wie gewohnt die Entry List und die aktuellen Stände der Fahrer- und Owner-Wertung. Der Zeitplan gestaltet sich folgendermaßen:

Freitag, 26.07.2013
14:30 Uhr Nationwide Practice, nicht im TV
16:30 Uhr Nationwide Practice, SPEED
17:35 Uhr Sprint Cup Practice, SPEED

Samstag,27.07.2013
15:00 Uhr Sprint Cup Practice, ESPN2
18:05 Uhr Nationwide Qualifying, SPEED
20:10 Uhr Sprint Cup Qualifying, ESPN
22:30 Uhr Nationwide Rennen (Indiana 250), ESPN

Sonntag, 28.07.2013
19:00 Uhr Sprint Cup Rennen (Brickyard 400), ESPN & Motorvision TV (Vorberichterstattung ab 18:00 Uhr)

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4 Kommentare

KristianStooss 26 Juli, 2013 - 20:17

Ein sehr lesenswerter und informativer Artikel, vielen Dank dafür!
Ein schöner Einstand im Racingblog, lieber Steffen… ;o)

Erik 26 Juli, 2013 - 20:57

Ja, ihr habt ähnliche (sehr gute) Schreibstile. Bin erst beim Lesen des Kommentars drauf aufmerksam geworden. :) Prima Artikel!

Steffen 26 Juli, 2013 - 21:31

Danke für die Komplimente. :)

@Erik
Das war auch mein Plan, die Artikel ähnlich zu gestalten. Ist beim Lesen einfach einfacher, statt sich jede Woche wieder umorientieren zu müssen.

DonDahlmann 27 Juli, 2013 - 02:30

Wirklich toller Text, Steffen. Bin schon auf die Analyse gespannt ;)

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