Die WTCC erwacht aus ihrer zweiten Sommerpause. Die Autos wurden von Süd- nach Nordamerika verschifft und man fährt zum zweiten Mal auf dem uns allen wohlbekannten Kurs von Sonoma.
Die WTCC entscheidet sich in Sonoma – warum auch immer – dazu, die längste Streckenkofiguration mit 4 Kilometern zu fahren. Das bedeutet, man fährt sowohl die Schleife als auch die Haarnadel. Selbst die WTCC kann sich also nicht dem klassischen amerikanischen Motto „bigger, better, longer“ entziehen. 2 x 13 Runden werden am Wochenende absolviert und Yvan Muller hat tatsächlich schon am viertletzten Rennwochenende die Chance, die Weltmeisterschaft für sich zu entscheiden.
Sämtliche Konstellation hier aufzulisten, würde etwas den Rahmen des Artikels und vermutlich auch meine mathematischen Fähigkeiten sprengen, deswegen nur so viel: Müller sollte nach Möglichkeit beide Rennen gewinnen und muss auf ein durchschnittliches Ergebnis seiner beiden härtesten Konkurrenten Tarquini und Nykjaer hoffen. Wir könnten also die erste Titelentscheidung des Jahres schon dieses Wochenende erleben.
Defintiv entschieden wird wohl der Konstrukteursmeistertitel, da die Honda nur vor den Lada ins Ziel kommen müssen. Wer sich jetzt fragt, was denn mit BMW und Séat ist: Die hatten sich Anfang des Jahres aus Kostengründen nicht in die Konstrukteurswertung eingeschrieben. Die Konstrukteursmeisterschaft der WTCC kann also getrost von sich behaupten, die am härtesten umkämpfte Krone im weltweiten Motorsportzirkus zu sein…
Bevor ich zu dem Üblichen wie Übertragungszeiten, Gewichten und der Entrylist komme, noch etwas zum Reglement der 2014er Saison: Man hat sich etwas ganz tolles ausgedacht, es wird nämlich vermutlich zwei Klassen geben. Der dumpfe Aufschlag, den ihr grad vernommen habt, war der Kopf des Autors auf der Schreibtischplatte. Von allen Möglichkeiten wie Gewichtsregulierung etc. hat man ernsthaft vor, das Feld in zwei Klassen zu spalten – in einem 13-Runden-Rennen. Merkt da eigentlich einer noch was?
Natürlich werden 2013 niemals genügend neue Autos zur Verfügung stehen, um damit ein Feld zu füllen und auch eine Balance of Performance jedweder Art wäre alles andere als eine elegante Lösung gewesen, aber ein Split des Feldes ist nochmal eine Stufe dämlicher. Die BMW-Teams sind sich unterdessen sehr unsicher, ob es sich überhaupt lohnt, Geld in die Weiterentwicklung der Autos zu investieren, wenn 2015 endgültig nur noch die Autos nach neuem Reglement erlaubt sind. Es kann folglich sein, dass wir 2014 gar keine BMW mehr in der WTCC mehr sehen.
Die Entrylist hält zwei Änderungen bereit: Tom Boardman ist wieder dabei, nachdem er das Südamerikarennen wegen eines Unfallschadens verpasste und Freddy Barth darf nach einem Rennenwochenende Pause wieder ins Lenkrad greifen. López, der Barths Auto ja in Argentinien pilotierte, wird derweil mit Citröen in Verbindung gebracht und hat auch schon für die Franzosen getestet. Die angekündigte Rückkehr der Ford ist vom Tisch, weil sich ein Einsatz der ab 2014 reglementtechnisch veralteten Autos für nur noch vier Rennen nicht lohnt.
Die Gewichte für dieses Wochenende halten nicht viele Veränderungen bereit. Die Honda dürfen 10 Kilogramm zu- und die Séats 10 Kilogramm ausladen. Eurosport 2 überträgt am Samstag um 23:00 Uhr live die Qualifikation und am Sonntag um 17:30 Uhr das Warm-up auf Eurosport 2. Die beiden Rennen gibt es um 20:30 Uhr auf Eurosport 1 und um 23:00 Uhr auf Eurosport 2 live.