Die DTM biegt auf die Zielgerade ihrer Saison ein und startet die letzten drei Rennen. Oschersleben verspricht, eine spannende Angelegenheit zu werden.
35 Punkte beträgt der Vorsprung von Mike Rockenfeller auf seinen besten Verfolger, Chrisitan Vietoris. Das genau diese beiden Fahrer am Ende Saison an der Spitze der Tabelle stehen würden, hätte so vermutlich auch niemand erwartet. Auch der drittplatzierte Robert Wickens, der nur einen weiteren Zähler zurückliegt, ist eine kleine Überraschung. Bruno Spengler, dem 39 Punkte fehlen, ist schon eher ein Name, den man im Titelkampf erwartete hat. Auch Augusto Farfus (-40 Punkte) konnte man vorne erwarten. Die Abstände zu Rockenfeller sind schon groß, aber bei noch drei zu fahrenden Rennen ist das letzte Wort sicher noch nicht gesprochen. Oschersleben könnte aber eine Vorentscheidung bringen.
Der enge Kurs in der Mageburger Börde ist bisher ein gutes Pflaster für die DTM gewesen. Obwohl die Strecke schmal ist und kaum über vernünftig lange Geraden verfügt, sind die Rennen hier oft sehr abwechslungsreich und spannend. Und weil man meist nur mit Kontakt überholen kann, sind Ausfälle nicht selten. Audi und Rockenfeller werden versuchen, sich in der Qualifikation so weit vorne wie möglich zu positionieren, um dem Schlamassel im Mittelfeld aus dem Weg zu gehen. Bisher waren die Quali-Ergebnisse von Rocky auch gut, sieht man mal vom Nürburgring ab, aber dass kann sich auch schnell wiederholen.
Je weiter Rockenfeller in Oschersleben vorne steht, desto schlechter für die Konkurrenz. Vietoris und Co. müssen Punkte gut machen, sonst wird es in den letzten zwei Rennen schwer, den Audi-Piloten von der Meisterschaft fernzuhalten. In Sachen Siege sieht es in Oschersleben ausgeglichen aus: BMW gewann im letzten Jahr, Audi 2011 und Mercedes 2010. Eine Tendenz, dass einer Marke die Strecke besser liegt, gibt es also nicht.
Viel wird vom Wetter abhängen, das im Momment mehr als unsicher ist. Die Wetterdienste sagen zwar nur eine geringe Regenwahrscheinlichkeit für Samstag und Sonntag voraus, aber dass kann sich ja bekanntermaßen schnell ändern. Ein Rennen mit wechselnden Bedingungen ist also nicht ausgeschlossen.
Sollte es trocken bleiben, kommt die Strategie wieder ins Spiel. Den „Option“-Reifen hat man bisher noch nicht bei eher kühlen Temperaturen gesehen, also ist es schwer vorherzusagen, was der Reifen bringen wird. Bisher gilt aber, dass die Unterschiede nicht so groß waren, was die Rundenzeiten angeht. Auch der Verschleiß des „Option“ hielt sich in Grenzen. Ob man ihn bei niedrigen Asphalttemperaturen über das gesamte Rennen nutzen kann oder ob er dann zum Graining neigt, weil die Reifentemperatur zu niedrig ausfällt, ist schwer zu sagen. Spannend wird die Sache aber allemal, es lohnt sich also, am Samstag den Fernseher anzuschalten.
Ich bin am Samstag vor Ort und treffe mich unter anderem auch mit den Kollegen von „ZF Motorsport“, die uns in den letzten Jahren unterstützen. Geplant sind ein paar Hintergrundgespräche zum Thema „Stoßdämpfer“ und „Kupplung“ in der DTM und ein Ausblick auf das Jahr 2014. Dazu kommt ein Blick hinter die Kulissen vom „ZF Race Reporter“. Das Format hat sich richtig gut entwickelt und bietet vor allem Einsteigern einen schönen Einblick in die Welt der DTM. Ein kleiner Ausschnitt vom letzten Rennen am Nürburgring.