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ELMS: Vorschau Ungarn 2013

von DonDahlmann
6 Kommentare

Die dann doch recht kurze ELMS-Saison biegt schon auf die Zielgerade ein. Und es könnte eine Vorentscheidung in der Meisterschaft fallen.

ELMSNur fünf Rennen umfasst die ELMS-Saison, drei sind mit Silverstone, Imola und Red Bull Ring schon Geschichte. Es folgt nun das Rennen am Hungaroring, das man mit gemischten Gefühlen erwarten darf. Denn die Strecke drängt sich jetzt nicht gerade mit dem Wort „geeignet“ für die LMP2-Boliden auf. Zu kurz, zu eng und vor allem gibt es kaum Überholmöglichkeiten. Wenn sich die F1 mit KERS und DRS schon schwer tut, wie sollen die LMP2 überholen können, die mehr oder weniger alle gleich schnell sind? Eine Entscheidung, wie das Wochenende laufen könnte, wird also schon in der Qualifikation fallen. Für die GTs eignet sich der Kurs dagegen hervorragend.

In der LMP2 gehen die üblichen Verdächtigen an den Start. Als Top-Favorit muss der Führende in der Meisterschaft, Pierre Thiriet (68 Punkte) gelten, der mal wieder zusammen mit Mathias Beche an den Start geht. Das erprobte Duo hat die letzten beiden Rennen in der ELMS gewonnen, aber weil Beche das erste Rennen in Silverstone auslassen musste, führt Thiriet die Meisterschaft alleine an. Der Oreaca-Nissan wird auch in Ungarn nur schwer zu schlagen sein, wenn man denn die Quali hinbekommt.

17 Punkte hinter Thiriet liegt das Signatech-Alpine-Duo Pierre Ragues und Nelson Panciatici. Das in diesem Jahr unter dem „Alpine“-Markennamen startende Signature Team ist ja nun ein alter Bekannter in vielen Rennserien und daher ist es auch nicht verwunderlich, dass man die Mannschaft von Philippe Sinault ganz vorne finden kann. Zu verdanken haben sie die Position einer konstanten Leistung, bei allen drei Rennen kamen sie ins Ziel, bei den letzten beiden jeweils auf Platz 2.

Das extrem starke Jota-Team lauert mit 40 Punkten auf Platz 3 der Meisterschaft und die Chancen, den Titel noch holen zu können, sind zumindest nicht völlig weg. Sie brauchen ein schlechtes Ergebnis von Thiriet, vor allem aber dürfen sie sich keine Ausfälle wie in Imola erlauben. Ebenfalls 40 Punkte haben Michel Frey und Patric Niederhauser vom schweizer Raceperformance Team. Allerdings waren die letzten beiden Rennen eher schwierig für das kleine Team und die Konkurrenz von Alpine und Morand Racing ist nicht gerade klein. Dort muss Natacha Gachnang dieses Wochenende auf ihren üblichen Kollegen Franck Mailleux verzichten. Stattdessen wird der frühere F1-Fahrer Christian Klien sein Debüt geben. Ich bin gespannt, wie der Österreicher sich schlagen wird.

Nicht vergessen sollte man die Freunde von Murphy Motorsport, die in diesem Jahr wirklich vom Pech verfolgt werden. Brandon Hartley zeigt immer wieder, was er und das Chassis können. Wenn es keine technischen Probleme gibt. Und wenn Hartley das Auto nicht neben die Strecke setzt. Es dürfte den Iren aber nicht leicht fallen, auf das Podium zu kommen, da Jonathan Hirschi als zweiter Mann bekanntermaßen nicht ganz so schnell ist und auf dem technisch anspruchsvollen Kurs in Ungarn viel Zeit verlieren dürfte.

Fehlen noch Boutsen Ginion Racing, die mit drei Paydrivern unterwegs sind, und das neue SMP-Team aus Russland, dessen Besetzung man nicht unterschätzen sollte. Maurizio Mediani ist der Leiter der „Clienti Corsi“-Fahrerausbildung bei Ferrari und fährt auch alle neuen GTs Probe. Sergey Zlobin war mal Testfahrer bei Minardi und später für BMS Scuderia Italia in der FIA GT ziemlich unerfolgreich unterwegs. Er dürfte also eher der Schwachpunkt sein. Aber das SMP Team sollte man nicht unterschätzen, in der GTC haben sie schon überrascht.

GTE
Same procedure… Fünf Ferrari gegen drei Porsche. Letztere sind aber in Ungarn nicht chancenlos, da das Layout der Strecke die Hecktriebler durchaus bevorteilt. Allerdings dürfte es auch in Ungarn schwer sein, die dominierenden Ferrari von Ram Racing zu schlagen. Das Team hat in dieser Saison bisher zwei Rennen gewonnen, genauer gesagt die Fahrerpaarung Johnny Mowlem und Matt Griffin, und führt in der Meisterschaft mit 70 Punkten vor den Ram-Racing-Kollegen Frank Montecalvo und Gunnar Jeannette, die 45 Zähler auf dem Konto haben. Dahinter liegt, etwas erstaunlich, dass JMW Team mit Andrea Bertolini und Joël Camathias. AF Corse folgt erst dahinter, was aber auch daran liegt, dass man in der ELMS eher Gentleman Driver an den Start gehen lässt.

Immerhin, einen Porsche Sieg gab es schon 2013. Christian Ried und Gianluca Roda konnten mit dem Proton Porsche das erste Rennen in Silverstone gewinnen. In Ungarn nehmen neben Ried auch Nick Tandy und Klaus Bachler Platz, die Chancen stehen so schlecht also nicht. Auch die beide anderen Porsche sind gut besetzt. Bei Prospeed teilen sich Emmanuel Collard und François Perrodo das Cockpit, im IMSA Porsche werden Jean-Karl Vernay und Patrice Milesi Platz nehmen.

GTC
Wieder eine Phalanx von Ferrari, die da auf die Zuschauer wartet. Den Z4 von Ecurie Ecosse kann man getrost vergessen, der wird nichts mit dem Sieg zu tun haben. Wäre da nicht der Gallardo von Peter Kox, könnte man fast auf einen Ferrari-Sieg wetten. Aber der Lamborghini ist nicht zu unterschätzen, wie er in Imola gezeigt hat. Zumindest so lange, wie Peter Kox am Steuer sitzt und der Wagen hält. Wie üblich sind in der GTC viele Gentleman Driver im Einsatz, was die Sache etwas schwer vorhersehbar macht.

Das Rennen startet schon am Samstag um 16:00 Uhr und wird über drei Stunden gehen. Es gibt wie üblich einen Stream.

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6 Kommentare

Paytv h3 14 September, 2013 - 00:02

Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass Motors TV das Rennen komplett live zeigt.
Außerdem wird eine 50-Minütige Zusammenfassung des Rennens mit etwas mehr als einer Woche Verzögerung auf Sport 1+ zu sehen sein.

Acy 14 September, 2013 - 10:42

@ Paytv h3:

Who Cares? Gibt doch eh nen guten Stream….

Paytv h3 14 September, 2013 - 10:52

Naja, für diejenigen die das Rennen nicht live schauen können/wollen ist die Sport 1+Zusammenfassung sicherlich interessant. Samstag Nachmittags kommen ja noch andere Sachen wie z.B Fußball Bundesliga.

Außerdem sind Streams sind in keiner Weise ein vollwertiger Ersatz für Übertragungen im “echten” Fernsehen. Sie erfordern vom potentiellen Zuschauer viel Aufwand und Kompromisse, und erreichen dann noch immer nicht einmal ansatzweise die Qualität und Bequemlichkeit, die man vom Fernsehen kennt und gewohnt ist. Das ist was für Hardcore-Fans, sprich eine Menge, die verschwindend gering ist. Und neue Zuschauer erschließt man so auch nicht (es bleibt z.B. niemand beim Zappen daran hängen, man muss sich schon sehr bewusst dahinterklemmen um es zu sehen). Aus Sicht des Sports und allem was daran hängt (Sponsoren etc.) ist das ziemlich indiskutabel.

Da kommt einem entweder die live Übertragung auf Motors TV oder eben die Zusammenfassung auf Sport 1+ HD gerade recht.

Dooftv h3 14 September, 2013 - 20:28

Ach Paytv…deine Beiträge sind wie immer zum Schießen :-D :-D :-D Wo fange ich da bloß an :-/

Paytv h3 schrieb:

Außerdem sind Streams sind in keiner Weise ein vollwertiger Ersatz für Übertragungen im “echten” Fernsehen. Sie erfordern vom potentiellen Zuschauer viel Aufwand und Kompromisse, und erreichen dann noch immer nicht einmal ansatzweise die Qualität und Bequemlichkeit, die man vom Fernsehen kennt und gewohnt ist.

Viel Aufwand ?!?! Man muss einen Link anklicken^^ Und eventuell noch auf einen weiteren Button um auf Fullscreen umzuschalten. Ich muss bereits mehr Tasten drücken um meinen Fernseher überhaupt einzuschalten. Keine Qualität im Vergleich zu TV ?!?!?! Schon mal den ALMS-Livestream mit dem MotorsTV-Bild verglichen? Und für den LMS-Stream gilt ähnliches. Und im Zweifel kann man einen Stream auch problemlos auf dem Fernsehgerät anschauen. Entweder über moderne Smart-TVs oder über einen angeschlossenen Laptop/PC oder HTPC.

Paytv h3 schrieb:

Das ist was für Hardcore-Fans, sprich eine Menge, die verschwindend gering ist. Und neue Zuschauer erschließt man so auch nicht (es bleibt z.B. niemand beim Zappen daran hängen, man muss sich schon sehr bewusst dahinterklemmen um es zu sehen). Aus Sicht des Sports und allem was daran hängt (Sponsoren etc.) ist das ziemlich indiskutabel.

Traurig aber wahr: Sportwagenrennen haben bei Weitem noch nicht die Popularität anderer Vierradveranstaltungen (alà DTM oder F1) erreicht. Dafür besitzen sie eine große, treue Fanbasis. Diese sind sicherlich nicht die typischen F1-Vettel-Fanboys sondern sind mit einem Mindestmaß an Expertise ausgestattet. Eine kostenlose (!) weltweite „Sichtbarkeit“ mittels einen Internetstreams ist für viele Teams ein gewichtiges Argument gegenüber potentiellen Geldgebern. Für die regionalen Sportwagenserien (ALMS/ELMS und das ganze GT-Getümmel) ist die Kombination aus reichweitenstarkem Internetauftritt und der Highlight-Präsenz im TV wohl das medial erreichbare Optimum.

Paytv h3 schrieb:

Da kommt einem entweder die live Übertragung auf Motors TV oder eben die Zusammenfassung auf Sport 1+ HD gerade recht.

Wir sind hier nicht im Forum von Digitalfernsehen.de. Du kannst das „HD“ hinter dem Sendernamen ruhig weglassen.

Racingfan 15 September, 2013 - 15:09

@ Paytv h3
Du hast schon Recht, täglich zappen Millionen Deutsche über Sport1+ und Motors TV und bleiben dann natürlich bei einem dreistündigen Autorennen hängen…
Da sind Streams natürlich absolut indiskutabel.
[ironie off]

nona 16 September, 2013 - 17:43

@“Dooftv h3″
„Viel Aufwand ?!?! Man muss einen Link anklicken^^ (usw. usf.)“

Ich fasse mal zusammen: „ich kann das, und ich mache das so, also können das alle, und jeder macht es auch so“. – nun, man sollte selten im Leben von sich auf andere schliessen. Tatsache ist, dass Streams nicht an TV-Übertragungen oder auch nur Zusamenfassungen heranreichen, weder was öffentliche Wahrnehmung noch Reichweiten noch „Einschaltquoten“ noch verbreitete Fernsehnutzungs- und Sehgewohnheiten angeht. So weit ist der technische Zeitenwandel schlichtweg noch nicht gediehen. Gerade was die Sponsorenattraktivität angeht ist das nach wie vor ein Killerargument, an dem kein Weg vorbeiführt. Der Herr Paytv h3 liegt da völlig richtig.

„Wir sind hier nicht im Forum von Digitalfernsehen.de.“

In der Tat. Und Verbalinjurien auf Teenager-Niveau sind hier üblicherweise nicht gern gesehen. Wer seine Argumente damit unterfüttern zu müssen glaubt, dass er sich über anderer Leute Namen lustig macht, der bewegt sich auf ausgesprochen tönernen Füssen, hier im Racingblog glücklicherweise nochmal mehr als andernorten.

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