Home Formel EinsF1 Formel Eins: Vorschau GP Brasilien 2013

Formel Eins: Vorschau GP Brasilien 2013

von DonDahlmann
0 Kommentare

Das letzte Rennen einer gefühlt etwas zu langen Saison steht auf dem Programm und damit auch der Abschied vom V8-Motor und den bisherigen Boliden. Denn 2014 wird alles anders.

Bildschirmfoto 2013-11-21 um 11.30.23.pngNatürlich wird Sebastian Vettel auch in Brasilien den Sieg anvisieren, aber die Strecke lag dem Red Bull in der Vergangenheit nicht immer wirklich gut. Im letzten Jahr fuhr Vettel allerdings wegen der Weltmeisterschaft ein einer verhaltenes Rennen, das ja beinahe schon in Kurve 4 zu Ende gewesen wäre. Dieses Jahr ist er von allem Druck befreit und kann sich ganz auf Sieg Nummero Neun konzentrieren. Lotus wird es dem Deutschen allerdings nicht leicht machen. Grosjean befindet sich gerade in einer guten Phase und der Lotus passte auf den bisherigen Strecken meist gut. In Austin gelang es Vettel nicht, einen großen Abstand heraus zu fahren, was allerdings auch daran lag, dass Vettel seine Reifen schonte.

Die Betrachtung der Form schenke ich mir mal für das letzte Rennen, die Lage ist eh klar. Die einzige Entscheidung, die noch aussteht, ist jene um den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM zwischen Mercedes und Ferrari. 15 Punkte beträgt der Vorsprung der Deutschen und damit ist die Sache mehr oder weniger entschieden. Natürlich – beide Mercedes können ausfallen, Alonso kann auf Platz 2 fahren und damit die zähe Saison von Ferrari noch etwas besser aussehen lassen. Aber wahrscheinlich ist das Szenario nicht.

Wobei – Sao Paulo ist ja bekannt für Rennen, die einen eher kuriosen Verlauf nehmen. Mal wechseln die Bedingungen in der Quali, mal regnet es mal mehr, mal weniger stark im Rennen. Ein „normales“ Rennen in Interlagos ist eher selten zu finden. Und auch am Wochenende droht wieder eine gewisse Lotterie. Die notorisch unzuverlässige Wettervorhersage tippt auf 33 Grad und leichte Regenschauer. Die Regenwahrscheinlichkeit liegt (am Donnerstag) bei 40%. Genauso gut kann man sagen „Eventuell oder auch nicht. Oder so“.

Pirelli hat für Sao Paulo die Mischungen „Hart“ und „Medium“ im Angebot. Angesichts der hohen Temperaturen scheint das verständlich, aber in Austin hatte man sich damit vertan. Da Interlagos die Reifen deutlich weniger belastet als die Strecke in Austin, kann man davon ausgehen, dass es einige mit einem Stopp versuchen werden. Vor allem jene, die ab Platz 11 starten, könnten es mit den harten Reifen versuchen. Ein langer erster Stint, danach dann die „Medium“ voll ausquetschen. Das könnte durchaus funktionieren, wenn man denn den Anschluss nach vorne nicht verliert.

Auf der anderen Seite dauert der Boxenstopp in Interlagos wegen der kurzen Anfahrt kaum 20 Sekunden. Im letzten Jahr, als man auch „Hard“ und „Medium“ dabei hatte, ergaben die Simulationen, dass man mit einer Zwei-Stopp-Strategie schneller unterwegs sein könnte. Aber – da ist halt das unberechenbare Wetter – ein Regenschauer, und man kann die Strategie über den Haufen werfen. Das einzige, was dann zählt, ist die Rückmeldung vom Fahrer, wann die Intermediates oder Slicks angesagt sind.

Es wäre ein netter Abschluss der Saison, wenn das Wetter ein wenig mitspielen würde. Zu oft haben wir in diesem Jahr langweilige Rennen an der Spitze gesehen, zu oft war die einzige Frage, ob der Red Bull nicht dann doch mal ein technisches Problem hat.

Die Motorhersteller werden ebenfalls mit Spannung auf das Rennen schauen. Es ist der letzte Auftritt der V8-Motoren in der Formel Eins; dass man sie eines Tages wiedersehen wird, ist eher unwahrscheinlich. Renault hat dieses Jahr deutlich dominiert, aber vielleicht gelingt es ja Mercedes oder Ferrari, den letzten Sieg eines V8 zu holen.

Wie üblich heißt es am Ende einer Saison auch Abschied nehmen. In diesem Fall von der Traditionsmarke Cosworth, die ja bisher den Motor für Marussia liefert. Ab 2014 setzen die Russen auf Ferrari-Power, Cosworth hatte aber sowieso schon früh klar gemacht, dass man keinen Motor für das neue Reglement bauen möchte. Die Rückkehr von Cosworth war auch nicht unbedingt ein Erfolgsprojekt. Nicht einen einzigen Sieg konnte die Marke für sich verbuchen, am Ende war man ein günstiger Motorenlieferant für die Einsteigerteams, die allerdings schnell das Weite suchten. Der Motor war standfest, hatte aber zu wenig Drehmoment und galt als schwerer zu fahren als die Motoren der Konkurrenz.

Von welchen Fahrern man Abschied nehmen muss, ist noch ungewiss. Caterham hat seine Fahrer noch nicht bestätigt, bei Marussia ist nur Bianchi sicher. Ob di Resta, Hülkenberg, Sutil, Kovalainen usw. im nächsten Jahr und bei welchem Team fahren werden, ist unklar. Gut möglich, dass sich manche Entscheidung wie im letzten Jahr bis in den Februar hinzieht.

Wir wünschen jedenfalls viel Spaß beim letzten F1-Rennen der Saison, das dank der Zeitverschiebung zur besten Sendezeit im Fernsehen laufen wird. Natürlich begleiten wir die Serie auch im Winter weiter. News wird es geben, ebenso unsere Analyse, wer dieses Jahr gut und wer schlecht unterwegs war. Und Ende Januar gehen die Testfahrten schon wieder los. Langweilig wird es also nicht.

Das könnte Dir auch gefallen