Die FIA hat ein paar neue Regeln beschlossen, die durchaus interessant sind. Zum einen sollen die Startnummern eine größere Rolle spielen, zum anderen aber auch das letzte Rennen des Jahres.
Startnummern sind in der Formel Eins zum einen Problem geworden. Zum einen sind sie so klein geworden, dass man sie nicht mehr erkennen kann. Grund dafür ist, dass die Teams lieber den Sponsoren Platz machen wollen. Zum anderen ist das System der FIA, dass seit Mitte der 90er Jahre gilt, auch nicht sonderlich attraktiv. Seit der Zeit werden die Startnummern nach der Position in der Konstrukteurs-WM jedes Jahr neu vergeben. Das ist in vielen anderen Serien anders. In der NASCAR halten die Teams die Startnummern, die Fahrer werden mit den Nummern identifiziert (Dale Earnhardts „3“ zum Beispiel). Auch in der MotoGP ist das so. Die FIA geht in der Formel Eins nun den Weg der MotoGP. Die Fahrer können sich zum Start der Saison 2014 eine eigene Startnummer auswählen und behalten diese für ihre gesamte Karriere in der Serie. Die „1“ bleibt für den Weltmeister reserviert, er muss diese aber nicht wählen, wenn er sie nicht will. Sollte mehr als ein Fahrer eine Nummer haben wollen (Die „7“ dürfte beliebt sein) bekommt sie der Fahrer, der in diesem Jahr die höhere Punktzahl erlangt hat. Eine interessante Änderung, die vor allem gut für das Merchandising ist und die Fahrer leichter erkennbar macht, weil sie ihre Nummer auch nach einem Teamwechsel behalten. Weiterhin hat die FIA mal wieder eine Änderung des Punktesystems beschlossen, über die man sich wieder streiten kann.
Denn schon ab 2014 gilt die Regel, dass die Punkte im letzten Rennen doppelt zählen. Statt 25 Punkte, bekommt der Sieger also 50 Punkte, das Verdopplung gilt auch für die Teamwertung. Offensichtlich möchte die FIA damit das letzte Rennen aufwerten, denn da geht es oft noch um einige Plätze in der WM. So hätte Ferrari beim letzten Rennen in Brasilien bei doppelten Punkten Mercedes noch Platz 2 in der Teamwertung entreißen können. Auch einige WM-Entscheidungen wären anders ausgefallen. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich von der Entscheidung halten soll. Einerseits erhöht es die Spannung, vor allem im Mittelfeld, wo man eng zusammenliegt. Auf der anderen Seite entwertet es ein wenig die Leistung aus der restlichen Saison. Man kann nun mit drei Siegen 100 Punkte machen und damit die WM auf den Kopf stellen.
Ebenfalls neu ist eine „5-Sekunden-Strafe“ die für kleinere Vergehen eingesetzt werden soll. Die FIA hat aber nicht spezifiziert welche das sein sollen und wie sie ausgesprochen werden. Möglich ist, dass diese auch nach einem Rennen verhangen werden können.
Für 2015 möchte die FIA eine Kostendeckelung einführen, auch hier fehlen die Informationen, wie man das machen möchte.
Und: Vom 17.12 bis 19.12 wird es einen Reifentest in Bahrain geben. Es können mit den 2013er Fahrzeugen die 2014er Pirelli Reifen getestet werden. Eingeladen waren alle, zugesagt haben Red Bull Racing, Mercedes, Ferrari, McLaren, Force India und Toro Rosso.
6 Kommentare
Die FIA ist auf dem besten Wege, die Formel 1 zur Lachnummer zu machen. Doppelte Punkte ist der reine Schwachsinn – warum ist ein Rennen doppelt so viel wert wie andere, nur weil es das letzte der Saison ist? Künstliche Erhöhung der Spannung ist kein Argument. Strafen werden in Zukunft wohl noch großzügiger ausgeteilt für „Vergehen“, die früher schlicht als Rennunfall galten. Dann noch der grausame Firlefanz wie Reifen mit eingebauter Selbstvernichtung, DRS, demnächst Zwangsboxenstopps. Ich verfolge die Formel 1 seit Jahrzehnten mit großem Interesse, aber das wird wohl nicht mehr lange der Fall sein.
Das mit den Startnummern ist überflüssig, hat aber wenigstens nichts mit dem Sport als solchen zu tun. Mir persönlich war das frühere System lieber, bei dem die Teams ihre Nummern behalten hatten (bis dann mal der Weltmeister im Team fuhr und die #1 bekam), aber das ist Geschmacksache.
Doppelte Punkte für das letzte Rennen sind völliger Unfug, und geeignet, den Wettbewerb dramatisch zu verzerren. Das kann nur jemand gut finden, dem es um mehr Spektakel und Show geht. Für den Sport ist das schlecht.
[…] Wie gestern schon berichtet gibt es eine einige Änderungen am sportlichen Reglement der Formel Eins. (Die technische Seite […]
Die Kritik an den doppelten Punkten ist ja nun überall groß und ich finde das auch verständlich. Grundsätzlich finde ich die Idee das Saisonende aufzuwerten aber nicht so schlecht. Nur kann man nicht einfach sagen, für das letzte Rennen gibt es doppelte Punkte einfach nur weil es das letzte ist. Man müsste sich eben schon irgendetwas besonderes einfallen lassen um die doppelte Punktevergabe zu rechtfertigen. Ein Qualifikationsrennen am Samstag möglicherweise bei dem die Startaufstellung nach der WM-Wertung erfolgt oder ähnliches.
Ich bin mir auch nicht so sicher. Einerseits ist es ein künstliches Element, andererseits kann es die Spannung erhöhen. Kritisch wird es, wenn ein Fahrer viele Rennsiege hat, aber auch ein paar technische Ausfälle und am Ende dann wegen der neuen Regelung ein Pilot gewinnt, der zwar regelmäßig Punkte gesammelt hat, am Ende aber nur das letzte Rennen gewinnen konnte.
Gleichzeitig ändern die doppelten Punkte aber nichts daran, das ein dominantes Team am Ende auch Weltmeister wird.
Die neue Punkteregelung macht die Königsklasse etwas attraktiver. Jetzt stört nur die hohe Kostenexplosion, gerade für kleinere Teams immer eine Gradwanderung zwischen Erfolg und Insolvenz.
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