Home Formel EinsF1 Formel Eins: Launchtermine 2014 / Ärger bei McLaren & Lotus

Formel Eins: Launchtermine 2014 / Ärger bei McLaren & Lotus

von DonDahlmann
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Die Formel Eins kommt so langsam in Schwung. In zehn Tagen startet die Testsaison mit einem ersten Auftritt der neuen Fahrzeuge in Jerez. Bei manchen Teams scheint es hinter den Kulissen allerdings hoch her zu gehen

Mart Whitmarsh on the pit wallDie Winterpause war dieses Jahr sehr kurz. Das letzte Rennen liegt kaum acht Wochen zurück und schon geht es wieder los mit der Formel Eins, die sich 2014 in einer veränderten Form präsentieren wird. Zu den vielen Änderungen wird es noch einen eigenen Artikel geben, der die neue Technik und Aerodynamik vorstellen wird. Zu sehen gibt es aber schon sehr bald etwas, denn die meisten Teams haben schon ihre Launchtermine bekannt gegeben:

McLaren – 24.01. – Online
Ferrari – 25.01. – Online
Sauber – 26.01. – Online
Toro Rosso – 27.01 – Jerez (Testfahrten)
Red Bull – 28.01. – Jerez (Testfahrten)
Mercedes – 28.01. – Jerez (Testfahrten)
Williams – 28.01. – Jerez (Testfahrten)
Caterham – 28.01. – Jerez (Testfahrten)

Fehlen noch Lotus, Marussia und McLaren. Lotus hat schon bekannt gegeben, dass man das neue Auto erst in Bahrain wird zeigen können, die Testfahrten in Jerez lässt man komplett aus. Man ist schlicht und ergreifend nicht fertig geworden, laut den Gerüchten auf Twitter gibt es Probleme mit der Verkabelung und der Wärmeabführung. Aber auch sonst ist bei Lotus weiter Dampf im Kessel. Die Verluste des Teams haben sich auf astronomische 140 Millionen Euro summiert, wobei GenII-Chef Gerard Lopez betont, dass 90 Millionen von GenII selber stammen, die dem Team zur Verfügung gestellt worden seien. Man habe, so Lopez, das Geld mittlerweile unter dem Punkt „Marketingausgaben“ abgeschrieben, hoffe aber auf eine Rückzahlung. Bleiben noch schlappe 50 Millionen Dollar übrig, die wohl teilweise aus den Fahrergehältern für Räikkönen und Valsecchi bestehen.

Der Deal mit „Quantum“ wird langsam zum Running Gag. Lopez sprach davon, dass der Deal vom Tisch sein soll. Man habe kein Geld erhalten, seit Weihnachten sei die Sache erledigt. Interessanterweise widerspricht ihm da der Team-Teilhaber Andrew Ruhan, dem 2% von Lotus gehören. Laut „Autosport“ hat dieser bestätigt, dass man weiter mit Quantum verhandeln würde. Was den Eindruck hinterlässt, dass die Kommunikation im Team auch nicht gerade die beste ist. Dazu kommt noch, dass der bisherige CEO des Lotus-Teams Anfang Januar seinen Hut genommen hat. Trotz aller Gerüchte besteht Lopez aber darauf, dass die Saison 2014 durchfinanziert sei. Nicht zuletzt durch das Geld, das Pastor Maldonado mit ins Team bringt.

Bei McLaren hat es diese Woche ebenfalls geknallt. Ron Dennis ist wieder CEO der McLaren Group und damit auch des F1-Teams. Dennis war im Zuge des Spionage-Skandals 2008 von seinem Posten zurückgetreten und hatte sich in der Zwischenzeit um den Aufbau der McLaren-Automotive-Sparte gekümmert. Diese Woche gab es eine Sitzung des Aufsichtsrates, die damit endete, dass Dennis den von ihm eingesetzten Martin Whitmarsh als CEO der McLaren Group wieder ablöst. In der Pressemitteilung zu dieser Aktion wurde der Name Whitmarsh noch nicht mal erwähnt.

Laut „Autosport“ hat Dennis vor den Mitarbeitern des Teams eine Rede gehalten, in der er ankündigte, dass es in den nächsten vier Wochen auch eine Entscheidung darüber geben würde, wer das Team in Zukunft leiten wird. Ziemlich sicher ist, dass Whitmarsh es nicht mehr sein wird. Der hatte sich in den letzten zwei Jahren mit etlichen Fehlentscheidungen hevorgetan und die letzten Jahren liefen jetzt nicht wirklich gut. Auch die Verpflichtung von Sergio Perez soll Ron Dennis nicht gefallen haben. Die endgültige Entscheidung, Whitmarsh abzulösen, soll auch damit zusammenhängen, dass McLaren durch etliche FIA-Crashtests gefallen ist und es nun unsicher ist, ob man überhaupt zum ersten Test in Jerez wird antreten können. Derartige Fehler bringen den Perfektionisten Dennis bekanntermaßen zur Weißglut.

Es war in diesem Jahr schon auffällig, wie oft Ron Dennis wieder an der Strecke zu sehen war. In den letzten Monaten hat er offenbar hinter den Kulissen immer wieder eingegriffen. Der Deal mit Honda ist durch ihn zustandegekommen, die Entscheidung Kevin Magnussen ins Team zu holen, soll ebenfalls durch ihn gefallen sein. Whitmarsh soll sich für Perez ausgesprochen haben, dem er dann zum Abschied noch den Platz bei Force India besorgt hat.

Die Frage ist nun, wer den Posten von Whitmarsh einnehmen wird. Die britische Presse kennt nur einen Namen: Ross Brawn. Doch der dürfte nach seinem Abgang von Mercedes noch mit einer Art „Sperre“ belegt sein. Er selbst hatte angekündigt, dass er vor Sommer 2014 keine Entscheidung über seine Zukunft treffen will. Das Datum könnte mit seiner Sperre zusammenhängen. Brawn wäre ein logischer Kandidat, zumal er mit Honda ja schon mal lange, wenn auch nicht sonderlich erfolgreich, zusammengearbeitet hat. Doch wer übernimmt McLaren, bis Ross Brawn einsatzbereit ist? Eine Variante wäre, dass Ron Dennis die Sache selber kommissarisch in die Hand nimmt, eine andere Möglichkeit könnte die zweitweilige Beförderung von Sam Michael sein.

Klar ist, dass McLaren unter Druck steht. Nach der miserablen letzten Saison muss man wieder Ergebnisse liefern, dazu kommt, dass man nach dem Abgang von Vodafone keinen neuen Hauptsponsor an Land gezogen hat.

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1 Kommentare

nona 18 Januar, 2014 - 17:16

Christian Danner (der Lopez gut kennt) wurde ja während der Lotus-Krisenschlagzeilenzeit in der letzten Saison selten müde zu erörtern, dass die Lotus-Zukunft gesichert sei, weil alle „Schulden“ des Teams im Grunde nur Geld seien, dass von der einen Lopez-Firma zur anderen verschoben würde, und man so quasi immer nur sich selbst Geld schulde, und dass Lopez‘ Finanzstärke das eh abdecken würde, usw. Oder so ähnlich.

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