Am Wochenende findet das alljährliche 12-Stunden-Rennen in Bathurst statt. Die Starterliste kann sich sehen lassen.
Die 12 Stunden von Bathurst gibt es schon ein wenig länger. In den 90ern fanden die ersten Rennen statt, doch Ende der 90er wurde das Rennen wieder eingestellt. 2007 entschloss man sich zu einer Neuauflage, aber erst seit 2011 sind auch aktuelle GT3 zugelassen. Und mit den GT3 kamen dann auch die Deutschen. Seitdem die GT3 fahren, haben ausschließlich Fahrer aus Deutschland das Rennen gewonnen, den Australiern blieben maximal Klassensiege. Das wird sich vermutlich dieses Jahr nicht ändern, denn in der GT3 sieht es nach einer Auseinandersetzung zwischen Mercedes und Audi aus.
Um den Sieg kämpfen die Fahrzeuge der Class A, allesamt aktuelle GT3-Fahrzeuge. In der Class B GT3 dürfen nur Fahrzeuge der GT3-Kategorie aus den Jahren 2011 und 2010 starten. Die sind also etwas langsamer als der Rest. In der Class B starten vor allem Porsche-Cup-Fahrzeuge.
Bei Audi hat man dieses Jahr offenbar beschlossen, dem Kundensport noch mehr Vorrang zu geben. In Daytona lieferte man mit dem Flying Lizard Team einen halben Werkseinsatz ab und schrammte nur knapp an einem Sieg vorbei. In Bathurst hat man 2011 und 2012 gewonnen, letztes Jahr musste man sich allerdings dem Erebus Motorsport SLS mit Schneider, Roloff und Jäger beugen. In diesem Jahr hat Audi nachgelegt.
Gleich vier Audi R8 LMS treten gegen drei SLS, vier F458, einen Nissan GT-R und einen Gallardo an. Allerdings hat man dieses Jahr die Toppiloten etwas anders auf die Fahrzeuge verteilt. Phoenix hat nominell eine der stärksten Besetzungen im Audi-Lager, da man mit Rahel Frey, René Rast und Laurens Vanthoor antritt. Der zweifache Bathurst-Sieger Christopher Mies sitzt im Wagen des „Marc Cini“-Teams, in dem Teambesitzer Cini neben Mark Eddy ins Lenkrad greifen wird. Die beiden waren im letzten Jahr immerhin Fünfter in Bathurst, mit dem Deutschen könnte es noch etwas weiter nach vorne gehen.
Im R8, der von United Autosports eingesetzt wird, sitzen Mark Petterson, Eric Lux und Markus Winkelhock. Petterson ist seit Jahren erfolgreich in der Grand-Am und etlichen GT-Serien unterwegs, Lux kennt man als Pilot bei Greaves Motorsport in der LMP2. Also ein durchaus schlagkräftiges Team. Im letzten R8 vom Rod Salmon Team sitzen Jason Bright, Warren Luff und Rod Salmon selber. Bright und Luff kennt man aus der V8 Supercars, Salmon ist zwar der „Herrenfahrer“ in der Besetzung, war im letzten Jahr aber Dritter in der australischen GT-Meisterschaft.
Antreten werden die Audi vor allem gegen den SLS von Erebus, der mal wieder sehr gut besetzt ist. Vorjahressieger Bernd Schneider wird zusammen mit Maro Engel und Nico Bastian versuchen, erneut als Erster die Zielflagge zu sehen. Der zweite Erebus SLS wird von Will Davison, Jack LeBrocq und Greg Crick pilotiert. Davison kommt aus der V8 Supercars, LeBrocq hat ebenfalls schon Einsätze in dieser Serie hinter sich. Crick ist seit 20 Jahren in diversen GT-Serien in Australien unterwegs. Aber der dritte SLS sollte derjenige sein, der vermutlich nach dem Vorjahressiegern die größten Chancen hat. HTP Motorsport setzt Harold Primat, Thomas Jaeger und Maximilian Buhk ins Auto. Die dürften am Ende, so die Technik mitspielt, ganz weit vorne zu erwarten sein.
Aber man sollte die Armada der Ferrari 458 nicht unterschätzen. Da wäre zum Beispiel der Wagen von „Clearwater Racing“. Die Fahrernamen mögen nicht allen etwas sagen, aber das sind alles Vollprofis. Mok Weng Sun zum Beispiel ist der amtierende Meister der Asia GT, Craig Baird kennt der eine oder andere noch aus der V8 Supercarserie – und er ist der aktuelle Meister des australischen Porsche Supercup. Den Iren Matt Griffin kennt man aus diversen Einsätzen in Le Mans, Daytona, und so nebenbei hat er im letzten Jahr die ELMS GT Meisterschaft gewonnen. Man hat auch einen vierten Fahrer, Hiroshi Hamaguachi, den ich nicht einschätzen kann. Vermutlich wird der nur wenig zum Einsatz kommen.
Klarer Favorit bei den Ferrari sollte aber der Wagen von AF Corse sein, der mit Steve Wyatt, Michele Rugolo, Marco Cioci dementsprechend besetzt ist. Durchaus gut besetzt ist auch der F458 von Maranello Motorsport mit Peter Edwards, John Bowe, Craig Lowndes und Mika Salo.
Es dürfte also recht eng werden in Bathurst und heiß dazu. Die Temperaturen sollen tagsüber bis zu 34 Grad betragen, was die Piloten erneut vor eine große Belastungsprobe stellen wird. Los geht es um 20:15 Uhr deutscher Zeit.
Update: Einige nützliche Links hinzugefügt (Siehe unten)
Einen Livestream findet man hier. Radio Le Mans sorgt für den Kommentar.
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Radio Frequenzen der Teams
(Bild: Audi Motorsport)