Vier Wochen nach dem furiosen Saisonauftakt in Adelaide und einem kurzen Abstecher zum Formel-1-Grand-Prix in Melbourne machen die V8 Supercars am kommenden Wochenende auf Tasmanien Station. Auf dem Symmons Plains Raceway stehen die Läufe 4 bis 6 auf dem Programm.
Mit im Gepäck sind die neuen Restart-Regeln, die man nach den Rennen in Adelaide auf Drängen der Fahrer überarbeitet hat: Die Acceleration Zones (AZ) bleiben zwar erhalten, jedoch wurde die Anfahrtsgeschwindigkeit mit der in diese Zone hineingefahren wird, von 50 bis 60 km/h auf 60 bis 80 km/h erhöht. Dies soll den Fahrern zum einen ein größeres Geschwindigkeitsfenster offen lassen, ohne dass sie Strafen befürchten müssen (siehe Rick Kelly und Shane van Gisbergen). Zum anderen wird durch das Anheben der Geschwindigkeit auch das Durchdrehen der Hinterreifen verhindert, was in Adelaide einen Rückstau bei den Restarts verursachte und unter anderem auch zum Unfall von Jason Bright führte.
Eine weitere wichtige Änderung ist, dass beim Restart nun keine grüne Flagge mehr geschwenkt wird. Stattdessen ist es dem Führenden überlassen, wann er das Tempo anzieht und somit das Rennen wieder freigibt. Überholen dürfen die Fahrer aber trotzdem erst mit Überfahren der Ziellinie. Bisher war das Überholen erlaubt, sobald der Führende in der AZ beschleunigte. Warum man nicht direkt auf diese Lösung gekommen ist, weiß ich allerdings nicht.
Man hatte sich wohl auch überlegt Double-File-Restarts einzuführen, jedoch wollte man nicht die Fahrer benachteiligen, die im Fall der Fälle auf der schmutzigen Seite der Strecke hätten starten müssen.
Ausblick
Dass die neuen Regelungen schon am kommenden Wochenende zu ihrer Premiere kommen, ist durchaus wahrscheinlich, denn der Symmons Plains Raceway wartet gleich mit mehreren tückischen Stellen auf. Da wären zum Beispiel die Kurven 1 bis 3, die sowohl zu Überholmanövern einladen, aufgrund der Lastwechsel allerdings auch schwierig zu durchfahren sind. Auch in der Haarnadel von Turn 4 kann es immer wieder mal eng werden. Letztes Jahr erwischte es hier zum Beispiel David Reynolds, der beim Versuch, außen an David Wall vorbeizugehen, unfreiwillig auf der Leitplanke surfte.
Hier eine Onboard Lap mit Shane van Gisbergen aus dem Jahr 2010:
Brad Jones Racing war hier im vergangenen Jahr nicht zu schlagen (Coulthard siegte in den Rennen 1 und 3; Bright in Rennen 2), und wird wohl auch in diesem Jahr zum Favoritenkreis zählen. Doch wie immer sollte man auch die üblichen Verdächtigen nicht außer acht lassen. Neben Whincup und Lowndes aus dem Hause Red Bull und Mark Winterbottom von FPR, wäre das vor allem Shane van Gisbergen. Der Neuseeländer zeigte sich in Melbourne wieder einmal in glänzender Verfassung und gewann drei der vier ausgetragenen Läufe. Dass er den vierten nicht auch noch für sich entscheiden konnte, lag schlicht und einfach an einem technischen Defekt. Nutznießer des Ganzen war Scott McLaughlin, der Volvo den ersten Sieg bei den V8 Supercars bescheren konnte. Für die Meisterschaft war dieses Ergebnis zwar ohne Bedeutung, es zeigt jedoch, dass Volvo anscheinend schon das Tempo der Schnellsten mitgehen kann.
Interessant wird auch das Abschneiden von Nissan. 2013 hatte man aufgrund der Aerodynamik und eines damals noch etwas leistungsschwachen Motors Probleme mitzuhalten. In diesem Jahr ist man allerdings mit einem komplett überarbeiteten Auto unterwegs.
News
In Australien geistert bereits seit einiger Zeit das Gerücht umher, dass Team Penske aus den USA an einem Einstieg in die Serie interessiert sei. Am vergangenen Wochenende äußerte sich nun Team President Tim Cindric und kündigte an, dass man im Falle eines Einstiegs Marcos Ambrose mit ins Boot holen wolle. Für den V8-Superar-Champion der Jahre 2003 und 2004 wäre es das Comeback nach neun Jahren in der NASCAR. Eine endgültige Entscheidung will man bei Penske nach dem Indy 500 (25. Mai 2014) treffen.
TV- bzw. Live-Stream Zeiten
An der derzeitigen TV-Situation hat sich nicht sonderlich viel geändert, man wird sich also wieder nach den entsprechenden Alternativen umschauen müssen. Einen Livestream wird es auf der offiziellen Homepage der V8 Supercars geben. Dieser ist jedoch kostenpflichtig. Für Europäer gäbe es noch die Möglichkeit auf Motors TV die Rennen zeitversetzt am Nachmittag anzuschauen. Die genauen Startzeiten findet ihr in unseren TV-Terminen.
1 Kommentare
Der Live-Stream ist übrigens richtig gut, weil man sich die Rennen auch später noch im kompletten Replay anschauen kann.
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