Home Motorsport IndyCar: Analyse Grand Prix of St. Petersburg

IndyCar: Analyse Grand Prix of St. Petersburg

von Rainer
1 Kommentare

Nach dem Saisonabschluss im Oktober gewann Will Power auch den Auftakt der neuen Saison. In Runde 30 konnte er erstmals die Führung übernehmen und fuhr dann den Sieg relativ ungefährdet nach Hause.

Will Power mit "Siegerpokal" (c) Chris Jones/IndyCar Media

Will Power mit „Siegerpokal“
(c) Chris Jones/IndyCar Media

Vor Will Power dominierte Takuma Sato, der von der Pole-Position gestartet war, das Rennen. Zusammen mit Ryan Hunter-Reay (Startplatz 3) konnte sich der Japaner vom restlichen Feld bis zum ersten Boxenstopp absetzen. Bei AJ Foyt wechselte man, wie bei fast allen anderen Topfahrern auch, von den weichen Option-Tyres auf die härteren Prime-Tyres. Mit diesen lag Satos Dallara nicht mehr so gut und im Laufe des Rennens verlor er einige Plätze. Im Ziel reichte es nur zu Platz 7.

Will Power ging von Platz 4 ins Rennen und hing die ersten elf Runden hinter Tony Kanaan fest. Ab Runde 12 machte er dann aber Zeit auf die beiden Führenden gut. Als ab Runde 20 langsam die Reifen nachließen, entschied man sich bei Penske für einen relativ frühen ersten Stopp in Runde 22. In den folgenden Runden konnte er mit sehr guten Runden auf neuen Reifen den Vorsprung von Sato weiter verkürzen, sodass dieser nach seinem Stopp direkt vor Power auf die Strecke kam. In einem sehenswerten Manöver überholte Power dann in Runde 30 Sato außen herum in Kurve 1 und gab die Führung nicht mehr her. Für Gesprächsstoff sorgte er aber mit einem ziemlich dämlichen Restart in Runde 82.

In Runde 75 rutschte Charlie Kimball in Kurve 1 von der Strecke und würgte, beim Versuch wieder loszufahren, den Motor ab. Das führte natürlich zur ersten Gelbphase der Saison. Die neu eingeführte Singe-File-Restart-Prozedur sorgte bei Will Power für einige Verwirrung, sodass er nicht von der letzten Kurve bis zur Ziellinie langsam beschleunigte, sondern verzögerte. Das führte natürlich zu einem Akkordeoneffekt im hinteren Feld und Marco Andretti und Jack Hawksworth kollidierten. Für beide war das Rennen auf den Plätzen 21 und 22 beendet. Power erklärte nach dem Rennen, dass er von der frühen grünen Flagge überrascht war, und berief sich so auf ein Missverständnis mit der Rennleitung. Trotzdem darf einem so erfahrenen Fahrer solch ein Restart nicht passieren.

Auch das Rennen von Mike Conway wurde durch die erste Gelbphase zerstört. Alle Fahrer in der Führungsrunde nutzten diese für ihren letzten Boxenstopp. Durch ein Missverständnis mit der Box blieb Conway, der sich in einem sehr guten Rennen von Startplatz 12 auf Platz 3 vorgearbeitet hatte, aber erst einmal auf der Strecke und kam eine Runde später an die Box. Zu allem Überfluss überholte er auch noch das Pace Car und bekam dafür eine Drive-Throught-Penalty aufgebrummt. Am Ende blieb nur Platz 16 für den schnellen Briten.

Durch die teilweise verregnete Qualifikation hatten neben Mike Conway auch einige andere Topfahrer relativ schlechte Startpositionen. Helio Castroneves, Simon Pagenaud und Justin Wilson konnten so ihre ganze Klasse zeigen und sich durch das Feld nach vorne arbeiten. Von Startplatz 10 aus konnte Castroneves nach der zweiten Runde der Boxenstopps sogar Druck auf den führenden Will Power ausüben. Beim Restart in Runde 86 verlor er aber die zweite Position an Ryan Hunter-Reay und musste sich mit Platz 3 am Ende begnügen. Von den Startplätzen 14 und 16 ging es für Pagenaud und Wilson nicht ganz so weit nach vorne. Mit den Plätzen 5 und 8 sind beide aber trotzdem besser in die Saison gestartet als 2013.

Die beiden Topfahrer von Chip Ganassi hatten einen relativ unauffälligen, aber ganz guten Saisonstart. Tony Kanaan ging von Platz 2 ins Rennen, konnte aber nach dem Wechsel auf die Prime-Tyres nicht mehr das Tempo an der Spitze mitgehen. Platz 6 ist trotzdem ein gutes Ergebnis. Scott Dixon war kaum im Bild zu sehen, fuhr aber konstant und ohne Probleme schnelle Runden. Mit Platz 4 erreichte auch er einen etwas besseren Saisonstart. Für die beiden Fahrer des B-Teams lief es nicht annähernd so gut. Charlie Kimball hatte während des ganzen Rennens Probleme mit dem Wagen und kam nie über Platz 16 hinaus. Dazu löste er noch die erste Gelbphase aus und wurde mit Rundenrückstand auf Platz 20 gewertet. Auch Ryan Briscoe klagte über die Abstimmung und musste in den letzten Runden auch noch Benzin sparen. Am Ende komplettierte er aber immerhin die Top 10.

Einen Platz vor ihm kam Josef Newgarden ins Ziel. Vom letzten Startplatz kommend zeigte der US- Amerikaner ein sehr beherztes Rennen. Bei Sarah Fisher Racing war man sehr zufrieden. Abgesehen von Platz 2 für Ryan Hunter-Reay herrschte bei Andretti Autosport das gegenteilige Gefühl vor. Marco Andretti schied nach der Kollision beim Restart aus und Vorjahressieger James Hinchcliffe kämpfte von der ersten Runde an mit seinem Motor. Anscheinend sprang der Begrenzer, der die Motoren auf eine Drehzahl von 12.000 rpm limitieren soll, zu früh ein und so fehlte es dem Kanadier natürlich an Leistung. Mit Rundenrückstand blieb nur Platz 19. Rookie Carlos Munoz war in der Qualifikation sehr starker Siebter, konnte dies aber im Rennen nie bestätigen. In einem fehlerfreien Rennen kam er auf Platz 17 ins Ziel.

Wenig Zufriedenheit dürfte auch bei Sebastien Bourdais und Graham Rahal über die Platz 12 und 13 herrschen. Bourdais warf ein besseres Ergebnis weg, als er unter Gelb nicht schnell genug die Lücke zu seinem Vordermann schloss. Es folgte darauf eine Drive-Through-Penalty. Bourdais wurde so sogar von seinem Teamkollegen Sebastian Saavedra auf Platz 11 geschlagen. Wie schon bei den Testfahrten im Barber Motorsports Park kam Graham Rahal auch in St. Peterburg nie auf richtig gute Rundenzeiten. Für ihn kann man nur hoffen, dass das umgekrempelte Team seines Vaters im Laufe der Saison besser zusammenfindet.

Für die Rookies und Juan Pablo Montoya ging es vor allem darum zu lernen. Den besten Eindruck dabei hinterließ Mikhail Aleshin. Ein absolut fehlerfreies Rennen beendete der Russe auf Platz 12 und damit drei Plätze vor Montoya. Der hatte aber immer wieder mit Problemen mit dem Getriebe zu kämpfen, die vielleicht einen besseren Platz gekostet haben. Auch Carlos Huertas war fehlerfrei unterwegs und kam auf Platz 18 ins Ziel. Den Kolumbianer werden wir noch häufiger im zweiten Dale Coyne Dallara in diesem Jahr sehen. Bester Rookie, bis zu dem Unfall beim Restart, war aber Jack Hawksworth. Schade, dass er nicht zeigen konnte, ob es von Platz 12 noch weiter nach vorne gegangen wäre.

Insgesamt blieben die Überraschungen bei einem recht langweiligen Rennen aus. Einen wirklichen Kampf um die Spitze gab es nur in den zwei Runden nach dem ersten Boxenstopp von Takuma Sato. Danach war Will Power einfach zu dominant. Außerdem waren wieder die üblichen Verdächtigen vorne. In den Top 6 waren je zwei Penske- und Ganassi- sowie ein Andretti-Pilot zu finden. Auch Simon Pagenaud ist seit einem Jahr ein üblicher Gast in den Top 5. Es wird auch wieder deutlich bessere Rennen geben.

Das ganze Ergebnis findet man hier übersichtlich auf der Seite der IndyCar Series. Natürlich entspricht das Rennergebnis auch der Meisterschaftswertung.

Weiter geht es im Kalender der IndyCar Series vom 11. bis zum 13. April in Long Beach.

IndyCar 2014

Das könnte Dir auch gefallen

1 Kommentare

Montoya12 2 April, 2014 - 10:19

Ich glaube einige müssen noch mal die Schulbank drücken in Sachen Restart.

Power hat alles richtig gemacht beim Restart. Bis zur Restart Zone ist Pacecar Speed angesagt und erst ab der Restart Zone darf beschleunigt werden. Leider haben einige im Hinterfeld wohl bei der Fahrerbesprechung geschlafen. Teilweise sind schon einige Piloten aus der letzten Kurve voll aufs Gas gegangen was dann zwangsläufig zu einen Unfall führt.

Bestes Beispiel Graham Rahal beim Start der schon aus Turn 14 voll aufs Gas(obwohl nicht mal grün war) ging während der Rest noch halb Gas fuhr und so am Start von P22 auf P13 fuhr.

Da sollte die Indycar ansetzen und die Piloten bestrafen die schon vor Grün voll aufs Gas gehen.

Comments are closed.