Der 56. ADAC ACAS H&R-Cup dürfte spannend werden. 199 Autos sind gemeldet, allein 23 in der SP9. Dort gibt es zwei prominente Neuzugänge.
Nissan bringt einen seiner Nissan GT-R Nismo GT3 an den Start. Das sehr spektakuläre Fahrzeug wird von von den Werksfahrern Alex Buncombe, Lucas Ordenez und GT-Academy-Sieger Florian Strauss pilotiert. Dessen Einsatz dürfte allerdings, ähnlich wie der von Felix Baumgartner, wieder für Diskussionen sorgen. Ein Neuling in einem GT3 auf der Nordschleife und das ohne jede Erfahrung? Die Meinungen über derartige Einsätze sind ja eher gespalten. Strauss hat außer dem Training durch die GT-Academy im letzten Jahr keinerlei Rennerfahrung. Schon gar nicht auf einer Strecke wie der Nordschleife und im Verkehr. Zwar ist die Ausbildung in der GT-Academy sehr umfassend, aber für einen unerfahrenen Piloten sind die Rennen am Ring schon eine größere Herausforderung. Ich persönlich bleibe aber weiter der Meinung, dass so ein Neuling besser in einem GT3 sitzt, wo er nicht so oft nach hinten schauen muss und sich auf den Verkehr und die Strecke konzentrieren kann.
Newcomer Felix Baumgartner ist ebenfalls wieder am Start. Dieses Mal teilt er sich das Auto „nur“ mit Pierre Kaffer, es gibt also keinen dritten Fahrer. Offenbar möchte man Baumgartner etwas mehr Zeit auf der Strecke geben, was seinen Rundenzeiten sicher gut tun wird. Mit dem Ausgang an der Spitze werden aber wohl weder der Nissan noch der Audi R8 von Baumgartner etwas zu tun haben.
Der zweite Neuzugang betrifft einen Ferrari F458, der von Rinaldi eingesetzt wird. Das Team, das auch in den Blancpain Endurance Series unterwegs ist, ist mit Marco Seefried, Alex Matschull und Arturo Devigius gut besetzt. Aber die Ferrari, in allen anderen Serien sehr dominant, blieben bisher am Nürburgring bis auf kurze Highlights eher glücklos.
Die bisherigen Rennen der VLN brachten kein klares Bild an der Spitze. Ein Sieg des Phonix Audi, ein Sieg durch den Frikadelli-Porsche im verkürzten letzen Lauf. Dazu der Dreifachsieg der Z4 im Qualifikationsrennen zum 24h-Rennen. Nicht vergessen sollte man die vom Rowe SLS erreichte Polezeit von 08:01min im letzten Lauf und den Wochenspiegel-Porsche, der im letzten Rennen mal eben eine 08:03min in den Asphalt stampfte. Favoriten für den Lauf am Wochenende gibt es also genug.
Die BMW Z4 von Schubert, Marc VDS und Uwe Alzen scheinen ihr komplettes Potenzial bisher nicht gezeigt zu haben. Ja, es gab den Sieg im Quali-Rennen, aber in den VLN-Läufen fielen die Z4 eher mit moderaten Rundenzeiten auf. Es erscheint etwas merkwürdig, dass die Porsche aus dem SP7 den Z4 in Sachen Rundenzeiten auf die Pelle rücken. Sicherlich sind die SP7-Autos in diesem Jahr sehr stark, aber man kann vermutlich getrost davon ausgehen, dass die Münchner noch mit ein paar Sandsäcken im Auto unterwegs sind.
Die SLS-Fraktion muss an diesem Wochenende auf die Rowe-Mannschaft verzichten, die bei den ADAC GT-Masters in Oschersleben am Start ist. Jan Seyffarth und Maro Engel sind dort Kandidaten für die Meisterschaft. Die Mercedes-Fahnen werden am Ring vor allem durch Black Falcon vertreten (Al Faisal, Hubert Haupt, Menzel), aber die SLS machten bisher auf die Distanz keinen so guten Eindruck. Schnelle Runden gehen, aber dann scheinen auch die Reifen schneller einzubrechen, als den SLS lieb ist.
Die R8 dürften am Wochenende mit tonangebend sein. Es gibt gleich drei stark besetzte R8 LMS. Phoenix mit der üblichen Besetzung durch Basseng, Fässler, Stippler. Dazu ein zweiter Wagen mit Haase, Mamerow, Vanthoor. Zusätzlich vom Race Experience Team die Mannschaft Werner, Frankenhout und Bastian. Also alles keine Langschläfer.
Nicht uninteressant ist der von Dörr Motorsport eingesetzte McLaren MP4, der im Rennen zeitweise gute Rundenzeiten aufweisen konnte. Vor allem, wenn Kevin Estre am Steuer saß, der auch beim HRS Cup wieder dabei sein wird. Neben ihm werden Rudi Adams und Arno Klasen am Lenkrad sitzen. Die McLaren scheinen in diesem Jahr einen kleinen Sprung gemacht zu haben. In der BES gewann ART vor zwei Wochen, in der ELMS zeigte sich ART ebenfalls recht flott, wurde allerdings von Reifenproblemen geplagt.
Mit dabei ist natürlich auch der Ford GT mit Jürgen Alzen und Dominik Schwager. Der hielt sich bisher immer wacker in den Top 10 und vor allem hatte Alzen kaum technische Probleme mit der Flunder. Ebenfalls wieder in der SP9 unterwegs ist der Porsche 911 GT3 R des Haribo-Teams. Wenn man jetzt noch den Wochenspiegel-Porsche mit dazu nimmt, hat man im Starterfeld locker zehn Siegkandidaten. Es dürfte also ordentlich was los sein. Wetter ist bisher als eher unbeständig gemeldet, aber das kann sich gerade in der Eifel ja schnell ändern.
Exoten sind am Wochenende auch wieder unterwegs. Zum einen die Ginetta G50, dazu in der H4 für historische Fahrzeuge der BMW M1, ein Porsche 996 und zwei M3. Der Manta startet auch (H2).
Los geht es wie immer 12:00 Uhr, das Rennen wird über vier Stunden laufen. Hoffen wir mal, dass wir bösen Abflügen und Unfällen wie im letzen Lauf verschont bleiben.
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[…] positioniert, dahinter lauerte der McLaren MP24 von Dörr Motorsport. Wie schon in unserer Vorschau vermutet, sind die McLaren in diesem Jahr selbst bei konservativer BoP-Einstellung nicht zu […]
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