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ADAC GT Masters: Kurzanalyse Oschersleben 2014

von Max Albrecht
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Die Zuschauer der ADAC GT Masters bekamen in Oschersleben zwei schwache Rennen zu sehen. Diese waren zudem auch noch von Safety-Car-Phasen und sogar einem Rennabbruch geprägt.ADAC GT Masters Analyse Selten hat mich ein Fahrer so sehr überrascht wie Kelvin van der Linde. Vor dem Wochenende hatte ich ihn zwar als einen guten Nachwuchspiloten eingeschätzt, doch in Oschersleben konnte er schneller fahren als viele erfahrene Audi-R8-LMS-Piloten. Direkt in seinem ersten Qualifying konnte er eine halbe Sekunde auf den zweitbesten Audi rausholen und sich die Pole Position sichern. Mich würde es überraschen, wenn der junge Südafrikaner nicht bald einen DTM-Test bekommen würde, da er zudem für Prosperia C. Abt Racing fährt und er damit schon Connections in die DTM hat. Wenn die Einleitung einer Rennanalyse sich nur um einen Fahrer dreht, merkt man aber auch schnell, dass die Rennen etwas enttäuscht haben.

Rennen 1
Von der Pole durfte Kelvin van der Linde starten, gefolgt von Christian Engelhart im Schütz Motorsport Porsche. Doch direkt am Start konnte sich Maximilian Buhk im leistungsstarken Mercedes SLS vorbeischieben. Es sollte weder auf der Start-Ziel-Geraden noch in der ersten Kurve (international bekannt als „The guy who designed that corner should be taken into a dark room and be beaten“) zu Zwischenfällen kommen. Erst in der zweiten Runde kam es zu einem Kontakt zwischen Mario Farnbacher und Patrick Assenheimer in genau dieser Kurve. Farnbacher drehte sich dabei ins Kiesbett, sodass es zu einer Safety-Car-Phase kam.

Während der Safety-Car-Phase fing das insgesamt eher schlechte Wochenende für Prosperia C. Abt Racing an. Sowohl Fabian Hamprecht als auch Stefan Wackerbauer mussten an die Box und das Rennen aufgeben. Kurz nach dem Restart verbremste sich Oliver Gavin und setzt seine Corvette in der Hasseröder Kurve in den Reifenstapel und löste damit die nächste Safety-Car-Phase aus. Das Rennen ging dann mit 38 Minuten auf der Uhr weiter und Christian Engelhart fuhr als einer der ersten an die Box und übergab den Porsche an Jaap van Lagen. Etwas später gingen dann auch van der Linde und der führende Buhk an die Box.

Auch nach den Boxenstopps sollten die Top 3 sich nicht verändern. Götz fuhr jetzt den führenden SLS von H.T.P. Motorsport, gefolgt von Rene Rast und Jaap van der Lagen. 15 Minuten vor Schluss drehte sich dann noch der bis dahin unauffällige Heinz Harald Frentzen, der sich später über Untersteuern beschwerte. Auch Frentzen hing in Kurve 1 im Kiesbett fest, sodass wieder das Safety Car raus musste. Das Rennen ging dann nochmal zehn Minuten vor Schluss los, jedoch konnte sich Götz die ganze Zeit vor Rast halten.

Was sonst so war
– ROWE Racing konnte im ersten Rennen direkt einen guten 5. Platz erreichen.
– Zufrieden zeigte man sich auch bei Reiter Engineering. Der Camaro konnte zwar „nur“ einen 16. Platz erreichen, aber man war deutlich konkurrenzfähiger als die letzten Jahre. Auch der Lamborghini lief dieses Jahr etwas besser mit den Reifen. Am Ende reichte es immerhin für Platz 12.
– Enttäuschend lief es für MRS GT-Racing, die nur auf Platz 19 gelandet sind mit dem McLaren MP4-12C GT3.

Rennen 2
Im zweiten Rennen konnte dann Rene Rast den Wagen auf die Pole stellen. Platz 2 konnte sich Peter Kox im Lamborghini von Blancpain Racing sichern. Doch direkt am Start kam es zu einem schweren Unfall, ausgelöst durch einen Kontakt von Niki Thiim und Daniel Keilwitz. Zudem waren Jens Klingmann, Toni Seiler und Sven Barth betroffen. Besonders muss man dabei das Engagement von Jens Klingmann beachten, der sofort den anderen Fahrern half, aus ihren Wagen zu kommen. Den Startunfall selbst muss man wohl als Rennunfall bewerten, da die Corvette einfach besonders gut wegkam und dann probierte, den Audi von Thiim auf dem Gras zu überholen, jedoch mit Thiim kollidiert. Glücklicherweise wurde keiner der Fahrer ernsthaft verletzt und Thiim konnte dieses Wochenende wieder beim Porsche Carrera Cup starten.

Ebenfalls am Start erwischte es den Wagen der Vortagessieger Maxmilian Götz und Maximilian Buhk. Der Wagen wurde so sehr verbogen, dass vielleicht ein neuer SLS GT3 angeschafft werden muss für das Rennen in Zandvoort. Aufgrund des Startunfalls kam es zu einer Rennunterbrechung von 30 Minuten, sodass eigentlich auch nur noch 30 Minuten auf der Uhr waren für das restliche Rennen. Man erhöhte die Restzeit jedoch wieder auf 45 Minuten, da man die maximale Übertragungsdauer von Kabel1 ausnutzen wollte.

Beim Restart konnte sich direkt eine Dreiergruppe bestehend aus Rene Rast, Jaap van Lagen und Dominik Baumann herausbilden, die sich bis zum Boxenstopp duellierte. Das überraschendste Überholmanöver war wohl jenes von Tomas Enge im Camaro gegen Luca Stolz. Enge konnte sich im wesentlichen brachialeren Camaro vor der ersten Kurve vorbeibremsen am SLS von Stolz.

Das Boxenstoppfenster wurde aufgrund der verkürzten Renndistanz erst 29 Minuten vor Schluss aufgemacht, aber auch dies änderte nichts an der Führung des Duos Rast und Van der Linde. Nur bei der Ausfahrt hätte Engelhart fast noch den Abt R8 bekommen. Danach konnte allerdings Kelvin van der Linde ähnlich wie am Vortag dem Rest des Feldes wegfahren.

Die BoP sollte man ruhig so lassen für das nächste Rennen in Zandvoort, nur die BMW Z4 GT3 müsste man noch etwas schneller machen. Der Rest des Feldes dürfte einigermaßen zufrieden sein. Weiter geht es dann in einer Woche im angesprochenen Zandvoort.

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1 Kommentare

nona 4 Mai, 2014 - 17:49

Naja also… die Corvette kam besser weg weil die vorderen Reihen minimal verzögert haben (es mag auch die bissl späte Grünfreigabe gewesen sein) und sich so ein leichter Ziehharmonikaeffekt ausprägte. Die nächste Reihe musste kurz vom Gas gehen wenn nicht sogar leicht bremsen, die Corvette links aussen (keineswegs auf dem Gras) brauchte das bei freier Sicht voraus naturgemäss nicht. Thiim hat dann entschieden, links vorbeizugehen anstatt ebenfalls zwangszuverzögern, dummerweise war dann schon die Corvette an seinem Radkasten. So ein kleines bisschen kann man das auf seine unabwendbare leicht geringere Erfahrung schieben (ein, sagen wir mal, „älterer“ Fahrer hätte wahrscheinlich instinktiver damit gerechnet, dass sich bei einer Ziehharmonika seitlich Fahrzeuge vorbeischieben können), aber letztlich ist das natürlich ein Startunfall wie er halt passieren kann, ohne dass man klare Vorwürfe oder Schuld verteilen könnte.

Aber dennoch hübsch wie prompt die typischen Abt’schen abwiegelnden Subjektivitätsreflexe einsetzten. Spontane Reaktion „die Corvette ist schuld!“ weil ein Abt-Audi ja unmöglich jemals schuld sein kann, und als anhand der Replays dann klar war, dass das keineswegs so ist, war es dann die unausgewogene Kraftverteilung im Feld die den armen Audi ja so furchtbar benachteiligt, da die drehmomentige Corvette ja angeblich mal wieder so super aus der fünften ach was siebten ach was zehnten Reihe nach vorne gekommen ist und dann passiert sowas halt wie schon so oft vorher… jaja, das Abt-Paralleluniversum mit der eingeschränkten Spezialwahrnehmung…

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