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NASCAR: Analyse Kansas Mai 2014

von Steffen Nobis
3 Kommentare

In einem abwechslungsreichen Rennen schaffte es Jeff Gordon endlich, seinen ersten Saisonsieg einzufahren und den augenscheinlichen Favoriten Kevin Harvick am Ende doch noch niederzuringen. Damit konnte Gordon als zweiter Hendrick-Pilot sein Chase-Ticket lösen.

5-Hour Energy 400Alle Wachbleiber wurden am vergangenen Wochenende in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit einem spannenden NASCAR-Rennen belohnt, in dem sich zur Freude vieler Fans der vierfache Meister Jeff Gordon nach einer langen Durststrecke den längst verdienten ersten Saisonsieg sichern konnte. Erneut war der Hendrick-Chevy über den Long Run unschlagbar, und da die finalen Runden von keiner Gelbphase mehr unterbrochen wurden, war Jeff Gordon an diesem Tag nicht zu schlagen. Selbst der lange Zeit führende Kevin Harvick konnte gegen Ende die Pace der #24 nicht mehr mitgehen und musste sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben.

Doch der Sieg von Gordon war nicht die einzige Story des Abends, denn eine Pilotin schob sich über das gesamte Rennen stetig in den Vordergrund. Zu fast jedem Zeitpunkt fand man Danica Patrick unter den ersten Zehn im Tableau, und mit der siebten Position nach dem Zieleinlauf stellte sie ihr bestes Sprint-Cup-Ergebnis vom letztjährigen Daytona 500 eindrucksvoll ein. Das Rennen hat gezeigt, wozu Patrick fähig ist, wenn sie ein passendes Fahrzeug hat. Nur oft genug hat sie dieses bis jetzt noch nicht gehabt. Ausgenommen von Kevin Harvick enttäuschte die restliche Mannschaft von Stewart-Haas Racing erneut. Tony Stewart bestritt zum wiederholten Male ein komplett unauffälliges Rennen und wurde schließlich auf Position 20 abgewunken. Wesentlich auffälliger agierte Kurt Busch, der sich mit mehreren Drehern ins TV-Bild mogelte, aber dadurch im Endergebnis auch nur auf Platz 29 auffindbar ist.

Ebenfalls enttäuscht dürfte Jimmie Johnson das Rennergebnis in Form eines neunten Platzes hingenommen haben, denn trotz 24 Führungsrunden hatte er am Schluss keine Chance gegen die beiden Dominatoren des Events. Somit wartet der Vorjahresmeister weiter auf den diese Saison extrem wichtigen Sieg. Wenn wir schon bei Hendrick Motorsports sind, dann können wir aber auch mal die positiven Dinge hervorheben. Hierbei sei neben Gordon besonders Kasey Kahne erwähnt, der zum gefühlt ersten Mal diese Saison ein problemloses Rennen bestritt und verdienterweise auf der dritten Position einfuhr. Die starke Hendrick-Mannschaftsleistung komplettierte Publikumsliebling Dale Earnhardt Jr. mit seinem fünften Rang und immerhin neun Umläufen an der Spitzenposition.

Hingegen konnte Penske Racing nicht das optimale Ergebnis für sich herausholen. Joey Logano führte gegen Rennmitte lange Zeit das Feld an, konnte allerdings zur Schlussphase nicht mehr den Speed der Spitzenreiter mitgehen. Am Ende reichte es immerhin zum vierten Platz. Wesentlich schlechter schnitt sein Teamkollege Brad Keselowski ab, der nicht das volle Potenzial seines Fahrzeugs ausschöpfen konnte und sich nur mit der 13. Endposition zufrieden geben musste. Ryan Blaney im dritten Penske-Ford beendete sein erstes Rennen im Sprint Cup auf dem 27. Platz. Insgesamt ein zufriedenstellendes Ergebnis für die Truppe rund um Roger Penske. Wesentlich unzufriedener wird Toyota die Great Plains verlassen, denn Matt Kenseth als bestplatzierter Fahrer der japanischen Marke auf Position zehn ist sicherlich nicht das, was man sich vorgestellt hatte. Immerhin schafften es mit Vickers, Kyle Busch und Hamlin noch drei weitere Toyotas in die Top 20, was allerdings nicht der Anspruch des Herstellers sein kann.

Während des 5-Hour Energy 400 wurde zudem erneut bewiesen, wie gut inzwischen die Sicherheitsvorkehrungen in der Königsklasse der Linksdreher sind. Nach 187 gefahrenen Runden verlor AJ Allmendinger die Kontrolle über sein Fahrzeug bei der Ausfahrt aus der vierten Kurve. Dabei erwischte er die #51 von Justin Allgaier, der wiederum quer über die Strecke direkt in die #38 von David Gilliland katapultiert wurde. Dabei schlug Gilliland nach dem nicht gerade sanften Unfall mit Allgaier nochmal sehr hart in der SAFER-Barrier auf dem Start-/Zielbogen ein. Beide Fahrzeuge waren komplett zerstört, doch beide Piloten konnten selbstständig aussteigen und das Medical Center schnell wieder verlassen. Dies zeigt, wie sicher unser Sport geworden ist, wenngleich das verbleibende Restrisiko immer mitfahren wird.

Am Schluss schauen wir zurück auf ein abwechslungsreiches Rennen, das zum Ende hin durch einen langen Grünstint ein spannendes Finale vermissen lies. Dies wertet das Rennen aber keineswegs ab, denn Fanliebling Jeff Gordon konnte sich dadurch seinen ersten Saisonsieg sichern und darf nun fest mit dem Chase planen. Kevin Harvick wird sich wohl etwas über die zweite Position ärgern, denn mit seiner zu Beginn dominanten Vorstellung war er quasi schon für den Sieg gebucht und konnte diesen dann trotzdem nicht einfahren. Nächste Woche macht die NASCAR dann, zumindest was offizielle Rennen angeht, eine Pause, denn es steht das All-Star Race auf dem Programm, und vielleicht lernt dort Jimmie Johnson wieder das Siegen, wie er es bei dem Show-Event schon oft gezeigt hat. In der Zwischenzeit darf man noch einen genaueren Blick auf das Rennresultat von Kansas und auf die aktuellen Tabellen der Fahrer- und Ownerwertung werfen.

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3 Kommentare

Jens 13 Mai, 2014 - 12:04

Vielen Dank – hier beim racingblog ist man in Sachen NASCAR-Rennberichte immer am besten aufgehoben – das Lob musste ich jetzt mal da lassen :)

Hans Wurst 13 Mai, 2014 - 14:27

Kein spannendes Finale? Also ich fand die letzten Runden durchaus spannend und am Ende wurde ja sogar noch richtig knapp im Kampf um den Sieg…

Steffen 13 Mai, 2014 - 17:07

@Jens
Danke für die Bumen. :)

@Hans Wurst
Die Spannung liegt natürlich im Auge des Betrachters und Kansas hatte auf seine ganz eigene Art auch diese am Ende noch drin. Doch wenn man das ganze mit z.B. Fontana vergleicht, ist es eben nicht ganz so spektakulär. Wie gesagt, es kommt ganz auf die Betrachtungsweise an und wir wurden glücklicherweise dieses Jahr schon mit mehreren hochkarätigen Finals belohnt, was einen dann gewissermaßen vorschädigt. ;)

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