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NASCAR: Vorschau All-Star Race 2014

von KristianStooss
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Am Wochenende bietet sich eine willkommene Verschnaufpause vom harten Punktejäger-Alltag, wenn in der Hauptstadt der NASCAR das jährliche All-Star Race auf dem Programm steht. Dieses Mal geht es ausschließlich um die Ehre und natürlich auch ein wenig Kleingeld. Der einzige Wehrmutstropfen ist die Startzeit zu nachtschlafender Stunde um 3 Uhr.

allstar_14Einmal im Jahr versammelt sich die gesamte NASCAR-Gemeinde dort, wo nahezu alle Teams ihre Operationsbasen aufgeschlagen haben und kehrt damit für ein großes Feuerwerk in die Heimat zurück. Beim jährlichen All-Star Race auf dem Charlotte Motor Speedway geht es dann ausnahmsweise auch mal nicht um Meisterschaftspunkte, sondern stattdessen *trommelwirbel* um eine Million Dollar und vielleicht auch ein bisschen um die gute alte Rennfahrerehre. Da das All-Star Rennen ein ganz spezielles ist, kann die NASCAR natürlich auch nicht dieselbe Show wie an den restlichen Wochenenden abspielen. Der wichtigste Punkt ist an dieser Stelle – neben den Feierlichkeiten in amerikanischen Dimensionen – das Format bzw. Regelwerk, welches schon einer kurzen Erklärung bedarf:

Wer darf mitmachen?

Wie der Name des Rennens schon sagt, ist natürlich nur die Crème de la Crème startberechtigt, um dem besonderen Anlass gerecht zu werden. Auf der Entry-List stehen daher alle Fahrer, die 2013 oder 2014 in die Victory-Lane vordringen konnten. Ergänzt wird diese illustre Runde durch die Champions der letzten zehn Jahre sowie die Gewinner des All-Star Race aus diesem Zeitraum. Ausnahmsweise werden diese letzten beiden Qualifikationsmöglichkeiten in dieser Saison gar nicht benötigt, um ein volles Feld zu bekommen. Das erklärt sich vor allem durch die hohe Anzahl an unterschiedlichen Siegern in diesem Jahr. Achso, und wer hat außer Jimmie Johnson in den letzten zehn Jahren schon einen Titel gewonnen?

Natürlich gibt es aber das eine oder andere Hintertürchen für die Glücklosen hinter den Rennsiegern. Zum einen ist da – und das ist neu – bereits am Freitag das bekannte Qualifikationsrennen namens Sprint Showdown, dessen Sieger und Zweitplatzierter in das All-Star Race aufrücken. Auch für diese Strohhalm-Runde gibt es Teilnahmekriterien, doch die sind hier nicht wichtig, da sie so weit gefasst, dass auch eine vom Hals abwärts gelähmte Großmutter und Jacques Villeneuve startberechtigt wären. Weiterhin wählen die Fans ihren bis dahin noch nicht qualifizierten Favoriten in den Main-Event und diesen Slot dürfte sich auch in diesem Jahr Danica Patrick sichern.

Wie läuft das Wochenende ab?

Am Freitag bekommen zunächst beide Gruppen (All-Star und Showdown) in ihren Practices etwas Zeit auf der Strecke, danach qualifiziert sich das Showdown-Feld im Einzelzeitfahren. Neu ist in diesem Jahr, dass der Sprint Showdown schon am Freitag über die Bühne geht, um die Spannung ein wenig zu erhöhen. Außerdem möchte die NASCAR beiden (bzw. mit Fan-Vote drei) aufrückenden Teams Zeit für Reparaturen zu geben und ihnen außerdem eine Teilnahme am Qualifying für das All-Star Race ermöglichen.

Der Sprint Showdown selbst besteht aus zwei Segmenten à 20 Runden, wobei im ersten Abschnitt Runden sowohl unter Gelb als auch unter Grün mitzählen. Im zweiten Teil wird dann bei einer Gelbphase die Rundenanzeige eingefroren. Zwischen beiden Segmenten kann während der Competition-Caution ein freiwilliger Boxenstopp absolviert werden. Interessant ist hier das Timing, weil das komplette Rennen unter der Distanz eines Fuel-Runs liegt und man hier zwischen Track-Position und frischen Reifen entscheiden muss.

Am Samstag folgen dann All-Star Qualifying und Rennen relativ flott aufeinander, doch die schlechte Nachricht ist, dass dieser Teil des Programms erst nach 1 Uhr nachts über die Bühne geht. Die gute Nachricht ist dagegen das Format des All-Star Qualifyings, welches man auf keinen Fall verpassen sollte. Es gibt hier zwar ebenfalls ein Einzelzeitfahren zu sehen, allerdings ein sehr spezielles. Gefahren wird über drei Runden, wobei während dieses Runs ein Boxenstopp inkl. komplettem Reifenwechsel zu absolvieren ist. Als weitere Besonderheit gilt in der Pitlane keine Geschwindigkeitsbegrenzung und schon im letzten Jahr sah es äußerst spektakulär aus, wenn ein Wagen mit gut 200 km/h vom Banking runtersaust und der Pilot seine Crew ansteuert, die aus Sicherheitsgründen bis zum letzten Moment hinter der Boxenmauer verharren muss. Über die Startposition entscheidet die Gesamtzeit des Runs.

Um 3 Uhr nachts steht dann endlich das All-Star Race an, welches ebenfalls nach einem besonderen Modus ausgefahren wird, der über die Jahre mehrfach Veränderungen erfuhr. Anno 2014 sind für die Top-Piloten insgesamt fünf Segmente zu absolvieren. Die ersten vier davon gehen wie beim Showdown über jeweils 20 Runden, wobei auch hier die Boxenstopps während der Competition-Cautions freiwillig sind.

Nach dem Ende von Segment Nr. 4 ordnen die NASCAR-Offiziellen das Feld neu und sortieren die Fahrer nach ihrer durchschnittlichen Zielankunft in allen vier bisherigen Abschnitten ein. In dieser Formation geht es dann für das Feld zu einem Pflicht-Pitstop, bei dem alle vier Reifen gewechselt werden müssen. Die Boxenmannschaften bestimmen also mehr oder weniger direkt die Startreihenfolge für das fünfte und letzte Segment, in welchem über zehn Sprint-Runden die Million ausgefochten wird. Dabei zählen anders als in den ersten vier Abschnitten wieder nur die Runden unter grüner Flagge.

Im Gegensatz zu den Jahren vor der 2013er-Änderung kommt es wieder darauf an, konstant an der Spitze zu bleiben. Damals waren ja die jeweiligen Segment-Sieger für den finalen Sprint an die Spitze gehievt worden und konnten sich zwischendrin hinter dem Feld ausruhen. So hat man meiner Meinung nach ein schönes Format gefunden, auch wenn Jimmie Johnson dann gleich mal die letzten beiden Ausgaben 2012 und 2013 nach unterschiedlichen Regeln gewonnen hat. Ich wünsche allen Fans trotzdem viel Spaß am All-Star Wochenende und möchte noch darauf hinweisen, dass es wie üblich bei den Einladungsrennen keine Analyse geben wird.

Da es mal ausnahmsweise nicht um Meisterschaftspunkte geht, folgen dieses Mal zum Abschluss nur die Entry-Lists für den Sprint Showdown und das All-Star Race sowie ein Zeitplan für das TV-Programm am Wochenende.

Freitag, 16.05.
17:00 Uhr, Truck Series Final Practice, FOX Sports 1
18:05 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice (Sprint Showdown), FOX Sports 1
19:50 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice (All-Star Race), FOX Sports 1
22:10 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying (Sprint Showdown), FOX Sports 1
23:40 Uhr, Truck Series Qualifying, FOX Sports 1
01:15 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (Sprint Showdown), FOX Sports 1
02:30 Uhr, Truck Series Rennen (North Carolina Education Lottery 200), FOX Sports 1

Samstag, 17.05.
01:10 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying (All-Star Race), FOX Sports 1
03:00 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (All-Star Race), FOX Sports 1

Sonntag, 18.05.
20:00 Uhr, Nationwide Series Rennen (Get to Know Newton 250), ESPN

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