Beim zweiten Saisonrennen und ersten Double-Header der japanischen Super Formula auf dem Fuji Speedway waren Joao Paulo de Oliveira sowie André Lotterer siegreich. Beiden Fahrern gelangen beeindruckende Start-Ziel-Triumphe. Die weiteren Positionen waren dagegen hart umkämpft.
Wenig überraschend waren es erneut die Toyota-Maschinen, die vergangenes Wochenende am Fuji Speedway den Ton angaben. Vorne dabei, und am Ende letztlich auch siegreich, waren zwei der Hauptfavoriten: Joao Paulo de Oliveira sowie André Lotterer. Letzterer meldete sich mit seiner Siegfahrt im zweiten Sprintrennen des Tages nach einem relativ ernüchternden Saisonstart eindrucksvoll zurück, während für Joao Paulo de Oliveira endlich der triumphlose Knoten platzte. Für den Brasilianer war der Sieg im ersten Rennen nämlich der erste seit Motegi im Jahr 2012. Dazwischen war der Champion von 2010 zwar häufiger auf Siegeskurs, verpasste den Sprung auf die Mitte des Podiums aber oftmals durch Pech oder eigene Fehler. Besonders erfreulich: Bereits Anfang Mai obsiegte er beim Auftritt der Super GT am Fuße des heiligen Berges. Entsprechend groß war deshalb auch die Freude beim Impul-Besitzer Kazuyoshi Hoshino, schließlich war sein Team in den zwei höchsten wie auch wichtigsten japanischen Rennserien hintereinander erfolgreich. Zwei Sprintrennen standen somit am Fuji Speedway auf dem Plan. Es war der erste Double-Header dieses Jahres, auch wenn trotz zweier Sprintrennen nur von einem Saisonlauf gesprochen wird. Mit Ausnahme des Finales in Suzuka werden die restlichen Rennen wie gewohnt über die reguläre Renndistanz von 250km ausgetragen.
Rennen 1
Entsprechend des anderen Formats wurde auch die Startaufstellung ein wenig anders bestimmt. Sie wurde zwar nach wie vor im allseits bekannten dreiteiligen KO-Modus ausgefahren. Hierbei wurde jedoch das Ergebnis von Q1 als Startaufstellung für Rennen eins herangezogen, während das Resultat von Q3 das Grid für Lauf zwei bestimmte. Hauptziel der Piloten war es deshalb nicht nur, in den zweiten Qualifying-Teil zu gelangen, sondern auch sich entsprechend hoch zu qualifizieren, um eine gute Ausgangsposition für das erste Rennen zu besitzen. Dieses war mit 25 Runden nämlich zehn Umläufe kürzer als der zweite Lauf am Nachmittag und schrieb zusätzlich keinen Pflichtboxenstopp vor. Taktik-Spielchen waren somit nicht möglich – die Positionen mussten auf der Strecke ausgefahren werden. Joao Paulo de Oliveira gelang dies mit seiner Pole-Position-Zeit von 1:23.108 Minuten am besten. Die Top 5 wurden von Suzuka-Sieger Loic Duval, André Lotterer sowie dem letztjährigen JAF-Grand-Prix-Fuji-Sprint-Cup-Sieger Yuji Kunimoto komplettiert. Bester Honda war Naoki Yamamoto auf Startposition acht, während „Rookie“ Vitantonio Liuzzi mit der 18. Position sich eine denkbar ungünstige Ausgangslage für den Sonntag herausfuhr.
Mit schönstem Sonnenschein und angenehmen 21 Grad Außentemperatur hätten die Bedingungen für das erste Rennen Sonntagvormittag nicht besser sein können. Bereits zum Start in die Einführungsrunde kam Narain Karthikeyan (Startplatz neun) nicht direkt vom Fleck. Dem Inder und Teamkollegen von Joao Paulo de Oliveira gelang es jedoch, seinen Impul-Toyota schnell genug wieder zu befeuern, sodass er seine ursprüngliche Startposition wieder einnehmen konnte. Großes Pech hingegen erneut für Koudai Tsukakoshi: Wie schon in Suzuka musste er seinen Boliden mit einem technischen Defekt in der Box abstellen – dieses Mal jedoch ohne auch nur eine einzige Rennrunde zu absolvieren. Für den zweiten Lauf was Tsukakoshis Honda-Bolide aber wieder einsatzbereit.
Am Start setzte sich Joao Paulo de Oliveira sofort ab, während Kazuki Nakajima von der fünften auf die zweite Position hinter den Brasilianer vorschoss. André Lotterer erwischte hingegen keinen guten Start, nachdem er erneut mit der neuen Handkupplung den SF14-Boliden zu kämpfen hatte. Einen wahren Raketenstart legten hierfür James Rossiter von Startposition zehn auf sechs sowie Vitantonio Liuzzi hin, der sich nach seiner katastrophalen Qualifikation in die Top -10 katapultierte. Wie insbesondere die Boxenstopps im zweiten Lauf zeigten, haben einige Fahrer noch Probleme mit der neuen Handkupplung des SF14 von Dallara. Liuzzi selbst behauptete nach dem Rennen, dass seine frühere Formel-1-Erfahrung ihm spürbar bei den Starts hilft, während sich André Lotterer ganz offiziell Tipps von seinem Kumpel und Raketenstarter James Rossiter abholte. Diese sollten ihm letztlich im zweiten Lauf weiterhelfen.
Direkt in der ersten Kurve drehte sich Naoki Yamamoto, wodurch er mehrere Positionen verlor. Kurz danach verlor Hiroaki Ishiura die Kontrolle über seinen Wagen, als er versuchte, Ryo Hirakawa zu überholen. Der Cerumo-Pilot krachte in Hirakawas Fahrzeug, wodurch beide vorzeitig aus dem Rennen ausschieden. Ishiura wurde hinterher mit einer Drive-Through-Penalty aufgrund eines vermeidbaren Unfalls bestraft, die er innerhalb der ersten drei Runden von Lauf zwei absolvieren musste. Pech hatte erneut auch Takashi Kogure. Wie bereits in Suzuka erlitt sein Honda-Aggregat einen weiteren kapitalen Motorschaden. Dies war bereits der zweite rauchende Motor des Wochenendes, nachdem Kogures Teamkollege Daisuke Nakajima am Freitag im Freien Training das gleiche Problem erlitt. Im Falle von Kogure war der Sonntag damit nach nur einer Runde beendet, da keine Reparatur (oder aufgrund der Nicht-Verfügbarkeit eines weiteren Ersatzmotors) für das zweite Rennen mehr möglich war.
Während sich an der Spitze Joao Paulo de Oliveira rund vier Sekunden Luft vor Kazuki Nakajima verschaffte, schloss André Lotterer mit kleinen Schritten auf seinen Audi-Kollegen Loic Duval im Kampf um den Bronzerang auf. Dahinter befanden sich Yuji Kunimoto, James Rossiter, Narain Karthikeyan sowie Vitantonio Liuzzi. An dieser Reihenfolge sollte sich bis zum Ende des 25-ründigen Sprints nichts ändern. Lotterer schloss gegen Ende hin zwar den Abstand zu Duval, konnte sich letztlich jedoch nicht in Angriffsposition bringen. Im hinteren Feld versuchte derweil Naoki Yamamoto, seine am Start verlorenen Positionen zurückzuerobern. Am härtesten biss sich der Titelverteidiger die Zähne am Rookie Tomoki Nojiri aus, mit dem er sich ein rundenlanges, hübsch anzusehendes Duell lieferte. Der Zweikampf fand in Runde 20 jedoch sein Ende, als Nojiri plötzlich im Gras stand und Yamamoto langsam gen Garage rollte. Was zunächst wie eine Kollision der beiden Piloten wirkte, war in Wahrheit ein zum fast gleichen Zeitpunkt auftretender technischer Defekt an beiden Fahrzeugen. Ein ironischer Schicksalsschlag der Defekthexe. Entsprechend wütend war Yamamoto. Als er aus dem Wagen ausstieg, schmiss er für einen japanischen Rennfahrer untypisch mit seinen Handschuhen. Die Szene erinnerte an Kazuyoshi Hoshino, der im Monsunregen von Fuji 1996 in Führung liegend beste Chancen auf den Titelgewinn der im gleichen Jahr als Formula Nippon gegründeten Rennserie hatte. Ralf Schumacher schied damals vorzeitig aus, während Naoki Hattori weit abgeschlagen war. Hoshino ging sprichwörtlich übers Wasser, musste aufgrund eines technischen Defekts jedoch das Rennen vorzeitig beenden. Entsprechend wütend warf der jetzige Impul-Teamchef mit seinem Helm durch die Garage. Hattori begrub seine Meisterschaftschancen übrigens nach einem etwas zu ungestümen Überholmanöver im Kiesbett, wodurch sein Teamkollege Ralf Schumacher erster „Formula-Nippon-Meister“ wurde.
Am Ende feierte Joao Paulo de Oliveira nach einer souveränen Fahrt somit seinen insgesamt siebten Sieg in der Super Formula. Kazuki Nakajima und Loic Duval komplettierten das Podium. Wie zu erwarten waren die Honda-Teams gegenüber der Toyota-Konkurrenz erneut deutlich im Nachteil. Hinzu gesellten sich abermals die vielen kleinen Defekte, wobei es nach Suzuka bereits zum zweiten Mal Takashi Kogure und Koudai Tsukakoshi traf. Bester Fahrer der Marke war wie bereits beim Saisonauftakt Vitantonio Liuzzi, der 38 Sekunden hinter dem Sieger auf Rang acht ins Ziel kam. Der ehemalige Formel-1-Fahrer fuhr im Schnitt 1:26er bis 1:27er Zeiten. Zum Vergleich: Joao Paulo de Oliveiras Rundenzeiten schwankten zwischen 1:24 sowie 1:25 Minuten. Wie bereits in meinen letzten Artikeln geschrieben, mangelt es dem Honda-Motor an Leistung. Zusätzlich plagt ein Kühlungsproblem die Teams. Entsprechend experimentieren die Teams mit verschiedenen Lösungen herum. Solch eine Lösung könnten Naoki Yamamoto mit Team Mugen im zweiten Lauf gefunden haben, der ein wenig Hoffnung auf die Konkurrenzfähigkeit Hondas in den verbleibenden Saisonrennen gibt.
Rennen 2
Die Startaufstellung für den zweiten Lauf sah André Lotterer auf der Pole-Position vor Joao Paulo de Oliveira sowie Teamkollegen Kazuki Nakajima. Lotterer brannte mit 1:22.572 Minuten eine Fabelzeit in den Asphalt, die gleichzeitig auch den alten Super-Formula-Streckenrekord brach. Die Top 5 wurde von Yuji Kunimoto und Loic Duval komplettiert. Bester Honda in der Qualifikation war erneut Naoki Yamamoto, der im dritten Qualifikations-Teil die siebtschnellste Zeit fuhr. Mit 35 Runden standen im zweiten Rennen des Tages zehn Umläufe mehr als noch im Lauf zuvor auf dem Programm. Zusätzlich musste ein Pflichtboxenstopp mitsamt Reifenwechsel absolviert werden, wobei die Betankung den Teams frei stand. Wie bereits zuvor erwähnt ließ sich André Lotterer nach dem suboptimalen Start des ersten Laufs einige Tipps zur Handkupplung von seinem Kumpel- und Fahrerkollegen James Rossiter geben. Diese scheinen geholfen zu haben: Der Champion von 2011 startete ohne Probleme ins zweite Rennen. Dahinter reihten sich Joao Paulo de Oliveira sowie Kazuki Nakajima ein. Die großen Verlierer des Starts war hingegen das Team-LeMans-Duo Loic Duval und Ryo Hirakawa, die einige Plätze beim Sprint auf die erste Kurve abgeben mussten. Raketenstarts legten derweil Narain Karthikeyan (von P8 auf P4) sowie erneut James Rossiter (von P10 auf P5) und Vitanonio Liuzzi (von P18 auf P10) hin.
Direkt am Ende der ersten Runde entschloss sich Ryo Hirakawa bereits dazu, seinen Pflichtboxenstopp zu absolvieren. Hiroaki Ishiura trat derweil seine Durchfahrtsstrafe an, mit der er aufgrund der Kollision mit Hirakawa im ersten Lauf belegt wurde. Hirakawas Strategie schien auf Interesse gestoßen zu sein, da es ihm bereits einen Umlauf später Yuichi Nakayama sowie Koki Saga gleichtaten. Während sich vorne André Lotterer leicht von seinen direkten Verfolgern Joao Paulo de Oliveira und Kazuki Nakajima absetzen konnte, erhöhte Yuji Kunimoto das Tempo auf den fünftplatzierten James Rossiter. Der Gewinner des letztjährigen JAF Grand Prix Fuji Sprint Cup fand jedoch keinen Weg am Briten vorbei, weshalb sich seine Mannschaft dazu entschloss, ihn bereits in Runde sechs vorzeitig zum Service hereinzurufen. Mit einer Zeit von 10,9 Sekunden legte die Cerumo-Crew auch einen schnellen Stopp hin. Allerdings hatte Kunimoto Probleme beim Losfahren, wodurch er mehrere Sekunden kostbare Zeit verlor und sich erst hinter Ryo Hirakawa wieder einsortierte. Besser verlief der eine Runde später absolvierte Boxenstopp von Loic Duval, der direkt vor seinem Teamkollegen wieder auf die Strecke kam. An der Spitze baute Lotterer seinen Vorsprung auf rund drei Sekunden aus. Der Nächste an der Box war am Ende des neunten Umlaufs James Rossiter. Der Routinestopp entpuppte sich für den Briten als Debakel, als er beim Wiederlosfahren den Motor abwürgte. Nach Angaben von Rossiter soll dies jedoch nicht an der Kupplung, sondern an einem für das Team noch unbekannten Problem gelegen haben. Der Kondo-Racing-Pilot verlor dadurch wertvolle Sekunden und musste sich letztlich sogar hinter Yuji Kunimoto einreihen. Sein Zeitverlust war sogar so groß, dass noch in der gleichen Runde der führende André Lotterer zur Überrundung im Rückspiegel des Briten auftauchte, wodurch er nochmals Zeit verlor. Der zweifache Le-Mans-Sieger wurde zu jenem Zeitpunkt überraschend langsamer, wodurch der zweitplatzierte Joao Paulo de Oliveira den Abstand auf rund 1,9 Sekunden verringerte.
Hintergrund für Lotterers Zeitverlust war ein Bremsplatter. An der Box entschloss man sich zu einem vorgezogenen Reifenwechsel, packte die Pneus jedoch kurze Zeit später wieder weg, nur um sie anschließend erneut wieder für den seine Crew ansteuernden Lotterer herauszuholen. Anders als in Suzuka lief der Wechsel bei der etwas unentschlossenen Crew jedoch ohne Probleme, sprich alle Reifen wurden auch in der korrekten Laufrichtung montiert. Bei Impul reagierte man sofort auf Lotterers Wechsel und holte bereits eine Runde später Joao Paulo de Oliveira zum Wechsel herein. Mit 10,1 Sekunden Standzeit fiel der Stopp des Brasilianers etwas langsamer als jener Lotteres (9,2 Sekunden) aus, wodurch der Brasilianer wieder direkt hinter dem Deutschen auf die Strecke kam. Lotterer, dessen Pneus sich nun auf Betriebstemperatur befanden, konnte sofort einen Abstand zu seinem Verfolger aufbauen. Die nächsten Stopper waren unter anderem Kazuki Nakajima sowie Naoki Yamamoto. Letzterer reihte sich nach seinem Wechsel hinter Narain Karthikeyan auf Position sechs ein, während Nakajima den Bronzerang behielt. Yuji Kunimoto, der nach seinem verpatzten Boxenstopp hinter Ryo Hirakawa zurückgefallen war, startete eine schön anzusehende Aufholjagd. In der 16. Runde krallte er sich letztlich den siebten Rang vom Rookie des vergangenen Jahres, wo er dann letztlich auch das Rennen beendete.
15 Runden vor Schluss erwischte es das nächste „Kupplungsopfer“. Tomoki Nojiri, der bis zu diesem Zeitpunkt ein solides Rennen in der Top 10 fuhr, würgte beim Losfahren den Motor ab. Hierdurch flog der 24-jährige Rookie auf die 15. Position zurück. Interessanterweise war Nojiri der einzige Fahrer, der beim Boxenstopp betankt wurde, was wohl auf eine geringere Spritmenge zurückzuführen ist. Der Benzinverbrauch ist auf dem Fuji Speedway aufgrund des hohen Vollgasanteils nicht sonderlich hoch, zusätzlich war das Rennen mit 159km-Distanz kürzer als die regulären Super-Formula-Rennen. Die Strategie von Docomo Dandelion Racing war gewiss interessant, den Nachteil des Honda-Motors mit einem geringeren Gewicht in der ersten Rennhälfte zu kompensieren. Ohne die Probleme beim Losfahren wäre sogar durchaus eine Punkteplatzierung möglich gewesen.
Derweil erhöhte Naoki Yamamoto den Druck auf Narain Karthikeyan. Dieser machte im 22. Umlauf in der Prius-Kurve dann auch den entscheidenden Fehler, als er leicht von der Strecke abkam, wodurch Yamamoto kampflos vorbeischlüpfte. An eine sofortige Verfolgung war nicht zu denken, denn von hinten drohte Yuji Kunimoto. Diesen konnte Karthikeyan auf der Start- und Zielgeraden jedoch abwehren. Yamamoto enteilte dem Inder anschließend auf sieben Sekunden. Damit gelang dem amtierenden Champion mit Endplatzierung fünf auch gleichzeitig die größte Überraschung des Tages, da aufgrund des Motorennachteils nicht unbedingt mit einer Honda-Platzierung unter den ersten Fünf zu rechnen war. Naoki Yamamoto erklärte hinterher, dass er mit der Performance seines Boliden in Rennen eins nicht zufrieden war. Für den zweiten Lauf experimentierte man deshalb erneut mit dem Engine-Mapping herum. Scheinbar hat man hierbei die richtige Einstellung gefunden, da der Wagen deutlich schneller als noch am Vormittag war. Zum Vergleich: In Rennen zwei fuhr Yamamoto im Schnitt Rundenzeiten zwischen 1:25 und 1:26 Minuten. Die schnellsten Runden legte er dabei in der zweiten Rennhälfte hin, was ihn letztlich auch die Oberhand über Narain Karthikeyan gewinnen ließ. Im ersten Lauf lagen seine Zeiten hingegen zwischen 1:26 und 1:27 Minuten. Ein Blick auf die konstanten 1:25er Rundenzeiten von André Lotterer zeigen, dass zumindest ein kleiner Fortschritt bei Team Mugen und ein kleiner Hoffnungsschimmer für Honda zu verzeichnen ist. Dies täuscht allerdings nicht darüber hinweg, dass das Honda-Aggregat weniger Leistung als jenes von Toyota liefert. Im Schnitt war Yamamotos Höchstgeschwindigkeit nämlich bis zu 10km/h langsamer als die von André Lotterer. Ein Fakt, der insbesondere auf einer Highspeed-Bahn wie dem Fuji Speedway besonders stark zur Geltung kommt.
Während Lotterer vorne das Rennen bis zum Ende hin kontrollierte, entbrannte auf den letzten Runden noch ein Kampf um die letzte Punkteplatzierung zwischen Ryo Hirakawa und Koudai Tsukakoshi. Tsukakoshi, der aufgrund zweier technischer Defekte in Suzuka sowie im Lauf am Vormittag vorzeitig aufgeben musste, erhöhte den Druck auf Hirakawa ungemein. Letztlich fand Tsukakoshi trotz aller Bemühungen und geschickten Ausnutzens des Overtake-Buttons allerdings keinen Weg an Ryo Hirakawa vorbei, der damit mit nur 0,571 Sekunden den achten und letzten Punkteplatz nach Hause fuhr. Am Ende obsiegte André Lotterer kontrollierend vor Joao Paulo de Oliveira sowie Kazuki Nakajima. Suzuka-Sieger Loic Duval und Naoki Yamamoto komplettierten die Top 5. Insbesondere die Leistung von Titelverteidiger Yamamoto ist hoch einzuschätzen, da er ausgerechnet auf der Strecke, auf der den Honda-Teams in dieser Saison der größte Nachteil nachgesagt wird, eine starke Vorstellung bot. Wie bei dem zweigeteilten Rennformat in der Super Formula üblich, wurden die Punkte halbiert, sprich pro Lauf konnte der Sieger maximal fünf anstatt der üblichen zehn Zähler erreichen. Für die Pole-Positions von Joao Paulo de Oliveira und André Lotterer erhielten beide Fahrer zusätzlich noch jeweils einen Bonuspunkt. Anders als beim Finale auf dem Suzuka Circuit im November dieses Jahres gab es für die jeweiligen Laufsiege jedoch keine drei Extrazähler.
In der Meisterschaft führt weiterhin Loic Duval mit nun 15,5 Punkten vor André Lotterer (13,5 Punkte). Nach einem eher schwachen Saisonauftakt eroberte Joao Paulo de Oliveira (12 Punkte) mit seinem Sieg im ersten sowie dem Silberrang im zweiten Lauf den nun dritten Rang in der Tabelle. Kazuki Nakajima (10 Punkte) sowie James Rossiter (9,5 Punkte) liegen derweil in Lauerstellung auf die drei bisherigen Titel-Hauptfavoriten. Bester Honda-Pilot ist zurzeit Naoki Yamamoto. Mit lediglich zwei Zählern auf Position zehn rückt die etwaige Titelverteidigung jedoch in weite Ferne. Für André Lotterer war es bereits der 19. Sieg in der Super Formula sowie bereits der vierte Triumph auf dem Fuji Speedway in Folge. Gute Voraussetzungen somit für den Deutschen. Zwar begibt sich die Super Formula nun in eine knapp zweimonatige vorgezogene Sommer- sowie Le-Mans-Pause. Am 13. Juli findet das dritte Saisonrennen jedoch erneut auf dem Fuji Speedway statt. Dieses Mal dann aber im gewohnten Format über 250km.
Copyright Photos: Japan Race Promotion
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