Lange musste er warten, aber nun hat er es endlich geschafft. Jimmie Johnson konnte nach vielen vergeblichen Anläufen erstmalig auf dem Michigan International Speedway gewinnen und zeigt sich damit in den letzten Saisonläufen in Höchstform.
Jahrelang versuchte er es und scheiterte immer wieder. Fehlender Speed war es sicherlich nicht, viel eher immer wieder irgendwelche Probleme, die die #48 von der Einfahrt in die Victory Lane von Michigan hinderten. Doch letzten Sonntag ließ Jimmie Johnson alle Probleme hinter sich und fuhr souverän seinen ersten Sieg auf dem 2-Meilen-Kurs ein und stand damit bereits zum dritten Mal in dieser Saison in der Victory Lane; öfter als irgendein anderer Pilot, und das nachdem er vor einem Monat noch ohne einzigen Erfolg und mit einem eher durchwachsenen Auftakt in das Rennjahr da stand. Chad Knaus und sein kongenialer Partner sind wieder voll bei der Musik und werden sicherlich auch bei den nächsten Events zu beachten sein. Die Konkurrenz muss sich in Sachen Speed nicht verstecken, aber taktisch bewies das Team der #48 zum wiederholten Male, dass dort die anderen Mannschaften noch Nachholbedarf haben.
Bevor Johnson am Sonntagabend das Zepter übernahm, gaben zunächst zwei andere wohl bekannte Fahrer den Ton an: Kevin Harvick und Jeff Gordon. Harvick war besonders in der ersten Hälfte eines Fuel Runs schnell, wohingegen Gordon – für ihn schon fast typisch – eher zum Ende eines Stints Fahrt aufnahm. Beide Piloten dominierten den ersten Teil des Rennens, doch konnten sie aufgrund von Taktikmängeln am Ende nicht mehr um den Rennsieg mitfahren. Die Möglichkeiten, sich bei der Taktik zu vertun, waren wahrlich vielseitig, denn mit insgesamt acht Rennunterbrechungen war das Quicken Loans 400 2014 höchst abwechslungsreich und servierte zum Schluss einen circa 50 Runden langen Green-Flag-Stint, der verschiedene Reifen- und Sprittaktiken zuließ.
Einer der vielen Auslöser der Gelbphasen war Brian Vickers, der als bester Toyota nach dem Qualifying und den Trainingssessions als Geheimfavorit in das Rennen ging, aber schon nach drei Kurven seinen Wagen in die Mauer setzte. Vickers rutschte auf den schmutzigen Teil der Strecke und schlug darauf folgend leicht an der SAFER-Barrier an, bevor er schließlich vom letzten herannahenden Auto von Travis Kvapil getroffen wurde. Möchte man Jeff Gordon glauben, dann wehte zum Unfallzeitpunkt eine Böe über T3, was die #55 in den Schmutz und damit in den Unfall getrieben haben könnte. Wenig später kamen auch zwei weitere namhafte Piloten in Probleme. Kyle Larson drehte sich aus Kurve zwei kommend ab und Kasey Kahne tat es ihm bei seinem Ausweichmanöver gleich. Überraschenderweise konnten sich beide Fahrer von ihren anfänglichen Problemen erholen und beendeten das Rennen auf dem achten bzw. fünften Rang.
Bei den ganzen Erfolgsnachrichten bleibt immer die Frage zurück, was eigentlich Matt Kenseth macht? Er konnte sich während des Rennens zwar ab und zu in der vorderen Region blicken lassen, doch schaffte er es nicht, sich wirklich mal in Szene zu setzen. Am Ende war es wieder nur die 14. Position und damit ein weiteres enttäuschendes Ergebnis für den Vizemeister der Vorsaison. Fairerweise muss man aber sagen, dass Michigan beileibe keine Toyota-Strecke war. Clint Bowyer ließ das japanische Fabrikat mit Platz zehn noch am besten dastehen, wohingegen die Teamkollegen von Kenseth sich mit Plätzen außerhalb der Top 20 zufrieden geben mussten. Im kompletten Gegensatz zu Matt Kenseth stand an diesem Wochenende Paul Menard. In der Nationwide Series konnte er nach einer Durststrecke von acht Jahren endlich wieder einen Sieg einfahren und auch im Sprint Cup kam er auf einem hervorragenden vierten Platz und musste sich damit nur Jimmie Johnson, Kevin Harvick und Brad Keselowski geschlagen geben.
Nächste Woche steht dann eine ganz andere Challenge auf dem Programm, denn der Road Course von Sonoma im sonnigen Kalifornien wird von der Königsklasse des Ovalsports angesteuert. Die Piloten werden dabei mit der seltenen Spezies der Rechtskurven konfrontiert und bekanntlich gibt es dafür ganz eigene Künstler. Wir dürfen wieder ein paar Road-Cours-Ringer erwarten und vielleicht gibt es wie im Vorjahr wieder einen Sieger, mit dem keiner gerechnet hat. Für die Piloten ohne Erfolg ist das Rennen auf der Berg- und Talbahn eine der immer weniger werdenden Gelegenheiten, den diese Saison so wichtigen Saisonsieg einzufahren.
Zum Abschluss bleibt nun noch der Verweis auf das Rennergebnis vom Quicken Loans 400 auf dem Michigan International Speedway und die aktuellen Tabellen der Fahrer- und Ownerwertung.
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