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FIA WTCC: Vorschau Circuit de Spa-Francorchamps 2014

von Max Albrecht
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Die WTCC hat sich für ihr letztes Europarennen die Ardennen-Achterbahn in Spa-Francorchamps ausgesucht. Glücklicherweise kann fast jeder Hersteller das Rennen gewinnen. AUTO - WTCC RUSSIA 2014
Die beiden Läufe der FIA WTCC sind die letzten Läufe, bevor die Serie in einen sechswöchigen Schlaf fällt und erst wieder in Argentinien Anfang August aufwacht. Doch bevor es für Jose Maria Lopez zu seinem Heimspiel geht, muss er in Belgien nochmal seine Tabellenführung verteidigen. Für fast alle Fahrer ist die Strecke in Spa eine komplett neue Erfahrung und daher werden die Trainings auch dafür genutzt, sich mit der Strecke bekannt zu machen und nicht sofort mit der Setup-Arbeit anzufangen. Nur Gabriele Tarquini, James Thompson und Rob Huff waren bei dem einzigen WTCC-Auftritt 2005 schon in der Serie. Ein wirklicher Vorteil dürfte das jedoch nicht sein.

Nachdem die BoP schon in Moskau sehr gut funktioniert hat, wird man diese in Spa-Francorchamps beibehalten und hoffen, dass sie auch Belgien funktioniert. Überraschenderweise konnte man bei RML und Honda auch etwas am Motor finden, sodass man jetzt auch beim Thema Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit mit den Citroens mithalten kann. Die Motorenleistung wird am Wochenende der entscheidende Aspekt, denn es könnte möglich sein, dass die TC1-Fahrzeuge von La Source bis Les Combes durchgehend beschleunigen, und damit könnte dieser Bereich entscheidend werden in der Qualifikaton und im Rennen.

Für den Favoriten Citroen geht dieses Wochenende wieder Ma Qing Hua als vierter Fahrer ins Wochenende. Ma Qing Hua hat das zweite Rennen in Moskau gewonnen und damit mich und viele Zuschauer der Serie überrascht. Besonders beeindruckend war, dass es kein glücklicher Sieg war, sondern dass er einfach der beste Fahrer im zweiten Rennen war und sich in einem starken Kampf gegen Norbert Michelisz durchsetzen konnte. Trotzdem wäre es überraschend, wenn er den Sieg dieses Wochenende wiederholen könnte. Bei den Citroen-Stammfahrern sehe ich dieses Wochenende wieder Jose Maria Lopez als stärksten Piloten, vor Yvan Muller und Sebastian Loeb. Besonders anstrengen muss sich Yvan Muller, der schon knapp 50 Punkte hinter Lopez liegt und damit schon zwei Rennen gewinnen müsste, um an Lopez vorbeizuziehen.

Die zweitstärkste Kraft hinter Citroen ist momentan Honda. Anscheinend hat man etwas beim Testen gefunden, das einen vor RML brachte und auf ein Level mit Citroen. Das einzige Problem dabei ist, dass Citroen 40 Kilogramm mehr Gewicht mit sich tragen muss. Die Speerspitze bei Honda ist Tiago Monteiro, der sich diese Saison gefühlt besser verkauft als Gabriele Tarquini und immerhin einen Vorsprung von 9 Punkten hat. Einer der Gründe, warum es für Gabriele Tarquini nicht mehr ganz so gut läuft, könnte sein, dass die TC1-Fahrzeuge nicht mehr ganz so stabil sind. In Spa sollten jedoch beide Fahrer zumindest von der Geschwindigkeit her auf einem Niveau sein. Auch die beiden Honda-Privatpiloten Norbert Michelisz und Mehdi Bennani sind für mich zumindest im zweiten Rennen Mitfavoriten auf das Podium.

Bei RML muss man aufpassen, nicht den Anschluss an Honda und Citroen zu verlieren. Anfang der Saison war man zumindest auf der Geraden noch schneller als Honda, aber das hat sich zumindest in Moskau geändert. Auch könnte es sein, dass inzwischen das Entwicklungsbudget bei RML knapp wird oder man Projekte hat, die eine höhere Priorität besitzen. Als Speerspitze hat sich inzwischen Tom Coronel herauskristallisiert, auch wenn Gianni Morbidelli bisher den einzigen Sieg für RML geholt hat. Für RML ist am Wochenende eher das Ziel, in die Top 5 zu kommen und, wenn es gut läuft, ein bisschen auf das Honda-Werksteam aufzuholen.

Das Werksteam von Lada muss weiterhin probieren, in die Top 10 zu kommen. Mehr kann man sich nach dem bisherigen Saisonverlauf nicht erhoffen. Zudem ist am Wochenende nicht mit Regen zu rechnen und so wird es weiterhin schwer, mit den anderen TC1-Fahrzeugen mitzuhalten.

In der TC2 wäre alles andere als ein Sieg von Franz Engstler überraschend. Man kann nur hoffen, dass Engstler Motorsport nächstes Jahr auch mit einem TC1-Fahrzeug startet, da Franz Engstler das Können hat, um im Mittelfeld der TC1 mitzufahren. In der TC2 hingegen muss er z.B. gegen den Gaststarter Norbert Nagy von Campos Racing kämpfen. Norbert Nagy konnte zwar schon einige Titel in Ungarn gewinnen, jedoch sollte er in Spa-Francorchamps keine Chance haben gegen Engstler.

Eine Neuigkeit aus dem WTCC-Lager, die für einige Überraschung gesorgt hat, war der angebliche Plan, bald auf der Nordschleife zu fahren. Dafür soll sogar das Konzept von zwei Rennen umgeschmissen werden und man würde dann nur ein einziges Rennen fahren, das ca. 6 Runden lang wäre. Dieses Rennen soll im Rahmen einer anderen Großveranstaltung stattfinden (es könnte eigentlich nur das 24-Stunden-Rennen sein), damit man nicht alleine den Aufwand für die TV-Übertragung übernehmen muss. Ob diese Pläne aber Realität werden, weiß momentan wohl keiner.

TV Übertragung
Eurosport überträgt dieses Wochenende wieder komplett. Auf Eurosport 2 läuft am Samstag um 15:00 die Qualifikation. Sonntag überträgt dann Eurosport beide Rennen um 12:30 und 13:30 parallel zur Schlussphase des 24-Stunden-Rennens. Passenderweise liegen auch nur 110 Kilometer zwischen den Strecken, sodass wahrscheinlich nicht viele Zuschauer nach Spa-Francorchamps kommen.

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