Die USCC startet an diesem Wochenende zusammen mit der NASCAR auf der Traditionsstrecke von Indianapolis. Allerdings fährt man nicht das Oval, sondern die aus der IndyCar bekannte Rundstrecke.
Es läuft nicht schlecht für die USCC in den USA. Die IMSA scheint endlich das leidige Thema der „Balance of Perfomance“ im Griff zu haben, denn die Siegesserie der Daytona Prototypen findet zumindest hier und da ein Ende. In Watkins Glen hätte fast die OAK-Mannschaft gewonnen, musste sich aber Ende dann doch der besseren Motorleistung der DPs geschlagen geben. Auf der schnellen Strecke von Mosport sah es allerdings anders aus. Hier zeigte sich plötzlich, dass die Abtriebswerte der LMP2 dann doch noch etwas besser sind als bei den DPs. Vor allem in den schnellen Passagen des ersten Teils der Strecke konnte sich der OAK in Szene setzen und die Konkurrenz hinter sich lassen.
Indianapolis sollte von der Strecke den LMP2 wieder recht gut liegen. Der teilweise sehr langsame innere Teil der Strecke wird den P2 entgegen kommen, auf der anderen Seite werden die DPs auf den Geraden etwas besser sein. Ein Nachteil für die DPs ist die letzte Schikane. Statt wie in der F1 einfach Turn 1 voll fahren zu können, hat man für die IMSA und IndyCar eine weitere Schikane eingebaut, die dem Kurs eine Menge Rhythmus klaut. Hier eine Onboard aus dem IndyCar-Rennen.
In der Qualifikation zeigte sich, dass die letzten Änderungen an der BoP vor allem ESM mit dem mittlerweile etwas älteren HPD-Chassis zugute gekommen sind. Denn plötzlich stehen für das Rennen, das schon in der Nacht von Freitag auf Samstag stattfindet, beide ESM LMP2 in der ersten Reihe. Und dahinter dann der OAK. Die ersten DPs folgen mit einem Abstand von einer knappen halben Sekunde, was schon erstaunlich viel ist. (Das gesamte Ergebnis gibt es hier)
So langsam lohnt es sich auch, mal einen Blick auf den Stand der Meisterschaft zu werfen, denn bei noch fünf zu fahrenden Rennen und einem sehr engen Stand in der Tabelle zählt nun jedes Ergebnis. Im Moment sieht es so aus:
Jordan Taylor – 218
Ricky Taylor- 218
Joao Barbosa – 213
Christian Fittipaldi – 213
Gustavo Yacaman – 208
Michael Valiente – 207
Richard Westbrook – 207
35 Punkte bekommt man für den ersten Platz, 33 für P2, 30 für P3. Es ist also noch alles offen und selbst die Chip-Ganassi-Mannschaft mit Pruett/Rojas kann sich mit 192 Punkten noch gewisse Hoffnungen auf den Titel machen. Doch dafür müsste der Ford mit dem Riley-Chassis erst einmal in Schwung kommen. Und genau das Chassis ist es, das die Mannschaft von Ganassi etwas ausbremst. Denn das hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und man hatte Mühe, den neuen Diffusor und die Flaps unterzubringen. Deswegen kleben die kleinen Flügel, die wichtig sind, damit man kein Untersteuern hat. Ford kompensierte das Problem mit Leistung, doch die haben die IMSA-Kommissare in den letzten Rennen immer weiter reduziert, nachdem die Chevy-Mannschaften sich wunderten, dass sie auf der Geraden von Rileys stehen gelassen wurde.
Vermutlich läuft es in Indianapolis auf einen harten Zweikampf zwischen den LMP2 und den DPs von Action Express und den Taylor-Brüdern hinaus.
GTLM
Auch in der GTLM hat man die BoP verändert, dieses Mal aber deutlich zu Gunsten der bisher eher schwach auftretenden Ferrari. 30 Kilo weniger, größerer Air-Restrictor und ein höherer Heckflügel sollten die Risi-Ferrari wieder nach vorne bringen. Auch der BMW darf 15 Kilo ausladen, während die Corvette 25 Kilo zuladen muss. Was auch nötig war, die C7 war schon sehr dominierend in den letzten Wochen. Auch hier bewirkten die Änderungen, dass der Ferrari gleich mal die Pole erobern konnte. Vor den beiden Viper, die in den letzten Rennen eher schwach unterwegs waren. Hier liegt es aber weniger an der BoP, sondern am offenbar etwas schmalen Budget von SRT, das die Weiterentwicklung behindert. Was man bei Porsche ja nicht gerade behaupten kann. Die Werksmannschaft kämpft aber auch mit einer schlechten BoP-Einstufung und muss sich daher noch etwas gedulden. Dass die BoP auch ein wenig politisch ist, kann man an der Corvette sehen. Denn die darf ja gerne vorne weg fahren, während man die Porsche weiter einbremst. Vermutlich der Heimvorteil für GM.
Dennoch kann man davon ausgehen, dass das Rennen in Indianapolis in der GTLM auch wieder sehr eng wird, einen Sieger festzulegen, ist wir immer etwas schwer, aber es sieht schon so aus, als ob der Ferrari endlich mal wieder eine gute Chance haben könnte.
Ebenfalls unterwegs sind die LMPC und die GTC, das gesamte Starterfeld gibt es hier.
ACHTUNG: Das Rennen findet schon in der Nacht von Freitag auf Samstag statt. Die Übertragung beginnt ab 23:30 Uhr!