Am kommenden Wochenende sind die V8 Supercars mal wieder unterwegs, und zwar auf dem Queensland Raceway in Ipswich. Vier Wochen Pause gönnte man sich wieder nach den Rennen in Townsville Anfang Juli.
Doch die Zeit ließen Fahrer und Teams nicht tatenlos verstreichen, denn einige von ihnen nutzten die Unterbrechung für Testfahrten. Während die im Südosten Australiens beheimateten Teams Brad Jones Racing (BJR), Ford Performance Racing (FPR) und Lucas Dumbrell Motorsport (LDM) in Winton unterwegs waren, können die Teams von der Ostküste (Red Bull Racing, Tekno, Erebus und Dick Johnson Racing) mit einem kleinen Vorteil ins Rennwochenende gehen, denn ihre Teststrecke ist der Queensland Raceway.
Bei ihren Tests legten die meisten Teams den Fokus vor allem auf die Haltbarkeit der Reifen, denn wie in Winton wird in Ipswich wieder die weichere Mischung zum Einsatz kommen. Und auch wenn eigentlich alle Teams im Grunde nur Positives zu vermelden hatten, so ganz ohne Probleme lief es dann doch nicht für jeden. Hier eine kurze Zusammenfassung:
Die Winton-Testgruppe
BJR war mit allen drei Autos und Einsatzfahrern nach Winton gekommen, zusätzlich drehten mit Andrew Jones und Luke Youlden auch die Endurance-Co-Driver von Jason Bright und Fabian Coulthard einige Runden in ihren Autos. Neben Performance-Tests standen im Hinblick auf den im September beginnenden Endurance Cup auch Pitstop-Trainings und Longruns auf dem Programm. Dabei sorgte Bright für einen kleinen Zwischenfall, als er auf abgefahrenen Reifen in die Reifenstapel rutschte, das Auto aber nicht schwer beschädigte.
Bei Coulthards Auto schaute man vor allem auf den Motor, dem es in Townsville etwas an Leistung fehlte. Zudem probierte man wohl eine neue Fahrzeugfront aus, die von Triple Eight / Red Bull kommt. Ein Update könnte in Sandown zum Einsatz kommen.
Ebenfalls in voller Mannschaftsstärke erschien FPR in Winton, wo man ebenfalls Performance-Tests absolvierte und zudem den Endurance-Fahrern Steve Owen (Winterbottom), Paul Morris (Mostert), Dean Canto (Reynolds) und Cameron Waters (Perkins) Fahrzeit gewährte.
Für LDM war Routinier Russell Ingall im Einsatz, sein Tag wurde jedoch von einem losen Rad unterbrochen. Bei dem kleinen Ein-Wagen-Team arbeitete man lediglich am Feintuning des Commodores und nicht etwa an größeren Updates. Zudem war wohl ein weiterer Fahrer neben Ingall unterwegs, doch leider wollte Dumbrell nicht verraten wer genau. Einen Endurance Driver hat man bei LDM noch nicht bekanntgegeben, im vergangenen Jahr waren es bei LDM Matt Halliday und Paul Morris, Ingalls Co-Driver war damals Ryan Briscoe.
Die Queensland-Testgruppe
Für Tekno waren Shane van Gisbergen und Teamchef Jonathon Webb in Ipswich unterwegs, und mit insgesamt 130 Runden spulte van Gisbergen einen Großteil des Tests ab, bevor es ihn dann Richtung Europa zu den 24 Stunden von Spa-Francorchamps zog. Hauptaugenmerk war neben dem Feintuning am Grundsetup vor allem der Verschleiß der weichen Reifen und man zeigte sich zuversichtlich, einige Fortschritte gemacht zu haben. Da dies aber gefühlt alle Teams behaupten, wird man erst bei den Trainings am Wochenende sehen, wer denn auch wirklich etwas gefunden hat.
Red Bull musste derweil ohne Craig Lowndes auskommen, der bereits nach Spa gereist war, und so bekam sein Co-Driver Steven Richards die Gelegenheit, in dessen Auto zu steigen. Richards und Whincup fuhren beide jeweils 120 Runden und absolvierten den Testtag problemlos. Das Team arbeitete vor allem wieder daran, den Reifenverschleiß in den Griff zu bekommen, eines der größten Probleme bei Red Bull in diesem Jahr.
Auch bei Erebus waren die weichen Reifen das bestimmende Thema, aber man probierte auch einige Motorenupdates aus. Zudem bekamen Alex Davison und Craig Baird etwas Fahrzeit.
DJR kam mit Scott Pye und Co-Driver Ash Walsh nach Ipswich, wo man verschiedene Setups ausprobierte, insbesondere im Hinblick auf die Qualifikationstrainings.
Die Strecke
Der Queensland Raceway, auch „Paperclip“ genannt, dürfte aus dem vergangenen Jahr ja hinlänglich bekannt sein. Der Kurs ist etwas mehr als drei Kilometer lang und hat lediglich sechs Kurven. Geprägt ist der Kurs vor
allem durch die wellige Oberfläche, obwohl er erst 2011 eine neue Asphaltdecke bekam, und die beiden schnellen Rechtskurven von Turn 1 und 2, die im vierten Gang durchfahren werden. Zudem gibt es mit den Turns 3 und 6 sehr harte Bremspunkte, die aber auch gute Überholmöglichkeiten bieten. Die V8 Supercars erreichen auf dem Queensland Raceway Geschwindigkeiten um 255km/h, die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 163km/h.
Den Rundenrekord hält momentan Russell Ingall mit einer Rundenzeit von 1:10.0874.
TV- bzw. Live-Stream Zeiten
Gefahren wird am kommenden Wochenende einmal mehr im Super-Sprint-Format, also zwei Rennen über je 100 Kilometer am Samstag und eines über 200 Kilometer am Sonntag.
Die Rennen kann man sich entweder auf der V8-Supercar-Homepage im (kostenpflichtigen) Livestream oder zeitversetzt am Nachmittag auf Motors TV ansehen. Zudem überträgt BT Sport live.
Hier der Zeitplan im Überblick:
Samstag:
06:25 Uhr – Rennen 2 (33 Runden / 100km)
08:30 Uhr – Rennen 3 (33 Runden / 100km)
Sonntag:
07:50 Uhr – Rennen 4 (65 Runden / 200km)
(Alle angegebenen Uhrzeiten in MESZ)