Andere Rennserien befinden sich in der Sommerpause, da beginnt in der IndyCar Series so langsam der Endspurt zur Meisterschaft. In Lexington steht schon Lauf 15 von 18 auf dem Programm.
Realistische Chancen auf den Titel haben Helio Castroneves, Will Power, Ryan Hunter-Reay und Simon Pagenaud. Es ist auffällig, dass alle Fahrer von Chip Ganassi Racing in der Meisterschaftswertung weit zurück liegen. Auch ist das Team in dieser Saison noch komplett sieglos. Tony Kanaan kam allerdings in den letzten Wochen, vor allem in Iowa, dem ersten Sieg schon sehr nahe. Zudem war der jetzt befahrene Mid-Ohio Sports Car Course in den letzten Jahren ganz fest in der Hand von Chip Ganassi Racing. Seit dem Debüt der IndyCar Series 2007, vorher fuhren dort aber schon CART und die Champ Car World Series, gingen sechs von sieben Rennen an dieses Team. Alleine Scott Dixon gewann vier der Rennen. Im Vorjahr gewann dort Charlie Kimball sein erstes Rennen überhaupt.
Strecke
Der Mid-Ohio Sports Car Course in der Nähe von Lexingston ist im Prinzip eine schöne Strecke, produziert aber in der Regel nur mäßige Rennen. Die Strecke ist 2,258 Meilen (3,634 km) lang und umfasst 13 Kurven. Nach Start-Ziel führt eine schnelle Linkskurve auf eine längere Gerade. Durch die schnelle Kurve führt nur eine Linie, weshalb der Start auf der Gegengeraden erfolgt. Auf diese gelangen die Fahrer durch Kurve 2, eine 180 Grad Rechtskurve. Diese wurde mehrfach umgebaut, bietet aber immer noch keine gute Überholmöglichkeit. Kurz vor der genutzten Startlinie wird die Gegengerade durch einen schnellen Rechtsknick, der aber mit Vollgas durchfahren werden kann, unterbrochen. Die folgende Rechtskurve ist beste Überholstelle der Strecke. Es ist auch der Beginn einer Passage aus immer schneller werden Rechts-und Linkskurven, an deren Ende Kurve 9 in das „Thunder Valley“ führt. Die schnelle Kombination endet im Karussell, einer 180 Grad Rechtskurve. Die anschließende Linkskurve führt das Feld wieder auf die Start-und Ziel-Gerade.
Favoriten
Wer sein Geld nicht auf Scott Dixon oder einen der anderen Fahrer von Chip Ganassi Racing setzten will, sollte einen der vier Anwärter auf die Meisterschaft auswählen. Die Wahl hat man da vor allem zwischen Ryan Hunter-Reay, der einen Sieg und Platz 2 bei den beiden bisherigen Rennen auf permanenten Rennstrecken erreicht hat, und Simon Pagenaud, Sieg und Platz 4. Pagenaud hat außerdem noch Platz 3 2012 und Platz 2 im Vorjahr in Lexington zu Buche stehen. Folgt er dem Gesetz der Serie steht nach Sebastien Bourdais in Toronto wieder ein Franzose ganz oben auf dem Podium.
Neben Chip Ganassi Racing konnte in den letzten Jahren nur Team Penske 2008 auf dem Mid-Ohio Sports Car Course gewinnen. Dies gelang aber Ryan Briscoe, der in diesem Jahr für Chip Ganassi fährt. Speerspitze von Team Penske sollte Will Power sein. Er führt deutlich vor Pagenaud im Road Course Points Standing und er stand schon mehrfach auf dem Podium in Lexington. Außerdem will er sicherlich Punkte auf seinen Teamkollegen Helio Castroneves gutmachen. Der Brasilianer will hingegen seinen Vorsprung verteidigen. Auch für einen Sieg wird er sein Rennen nicht riskieren und lieber die sicheren Punkte mitnehmen – ein Kandidat für das Podium, das er auch schon mehrfach, zweimal ganz oben, in Lexington erreichen konnte, ist er aber trotzdem. Bei Juan Pablo Montoya muss man sehen, wie er den neuerlichen Umstieg vom NASCAR ins IndyCar packt.
Der Mid-Ohio Sport Car Course war noch nicht die Strecke für Andretti Autosport. Abgesehen von Ryan Hunter-Reay fehlen dem Team jegliche Topplatzierungen. Mario und Michael Andretti konnten zusammen dreimal in Lexington gewinnen. Ein weiterer Sieg für die Familie durch Marco Andretti ist eher unwahrscheinlich. Für James Hinchcliffe sind die letzten vier Rennen besonders wichtig. Er hat noch keinen Vertrag bei Andretti Autosport für die nächste Saison und er könnte sein Auto durchaus an Simon Pagenaud verlieren. Für einen neuen Vertrag bei einem der Spitzenteams braucht er auch Spitzenergebnisse.
Neben den Fahrern der Topteams gibt es auch wieder die üblichen Verdächtigen aus den kleineren Teams. An erster Stelle ist natürlich Mike Conway zu nennen, der schon zwei Saisonsiege erringen konnte. Mit dem Sieg in Houston hat sich auch Sebastien Bourdais wieder zurück gemeldet. Ein solcher fehlt Justin Wilson und Takuma Sato in diesem Jahr noch. Beide konnten noch nicht an die Topergebnisse von 2013 anknüpfen. Stattdessen haben sich Fahrer wie Josef Newgarden, Carlos Huertas, Jack Hawksworth und Mikhail Aleshin ins Rampenlicht gedrängt.
Zeitplan (times local; MESZ)
Freitag, 1. August
10:00 – 10:45 a.m. (16:00 – 16:45) – Verizon IndyCar Series practice #1
2:00 – 2:45 p.m. (20:00 – 20:45) – Verizon IndyCar Series practice #2
Samstag, 2. August
10:00 – 10:45 a.m. (16:00 – 16:45) – Verizon IndyCar Series practice #3
2:00 – 3:10 p.m. (20:00 – 21:10) – Verizon IndyCar Series qualifying for the Verizon P1 Award (Knockout qualifying/Firestone Fast Six), NBCSN (Taped, 5:30 p.m. ET)
Sonntag, 3. August
10:00 – 10:30 a.m. (16:00 – 16:30) – Verizon IndyCar Series warm up
3:50 p.m. (21:50) – Honda Indy 200 at Mid-Ohio (90 laps/203.22 miles), NBCSN (Live)
Um 21:30 Uhr steigt Sport1 US in die live Übertragung von NBC Sports Network ein. Ob das pünktlich genug ist, wird man sehen müssen. Am ganzen Wochenende besteht nämlich die Gefahr von Gewittern, und bei aufziehenden Gewittern zieht die IndyCar Series den Start auch mal gerne nach vorne.