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Super GT: Honda siegt in der Wasserschlacht von Fuji

von geinou
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Naoki Yamamoto / Frédéric Makowiecki (Weider Modulo NSX Concept-GT) feierten vergangenes Wochenende auf einem teilweise an ein Schwimmbecken erinnernden Fuji Speedway den ersten Saisonsieg für Honda. Der glorreiche Premierensieg für den neuen NSX wurde durch den dritten Platz von Daisuke Nakajima / Bertrand Baguette (Epson NSX Concept-GT) abgerundet. In der GT300 obsiegten absolut dominant Kota Sasaki / Takuto Iguchi im Subaru BRZ R&D Sport.

Super GT Fuji 2014 Safety CarTaifun Halong kam, wütete und brachte Regen. Viel Regen. Und starken Wind. Dabei erwischte es den größten Teil Japans noch relativ glimpflich, denn kurz nachdem Halong die Hauptinsel erreichte, wurde er von den Meteorologen von einem Kategorie-Eins-Taifun auf „lediglich“ einen tropischen Sturm degradiert. Dieser brachte dennoch starke Regenfälle und hohe Windgeschwindigkeiten. Zwar lag die Shizuoka-Präfektur nicht im Zentrum des Sturms, die Auswirkungen Halongs waren dort dennoch zu spüren. Der Samstag fiel dabei überraschend trocken aus. Lediglich zum finalen Qualifikationsteil der GT500-Klasse fing es leicht zu regnen an, nur um wenige Minuten später wieder aufzuhören. Der erste richtige Regenguss kam erst nach den Streckenaktivitäten. Der Rennsonntag zeigte sich dafür von der prognostizierten schlechten Seite. Bereits zur Toröffnung um 7 Uhr Ortszeit war am Fuji Speedway „Land unter“. Bei Bedingungen, die an den WEC-Lauf von 2013 erinnerten, war zunächst nicht an ein Rennen zu denken. Hinzu gesellte sich etwas Nebel, der sich im Verlaufe des Tages jedoch relativ schnell wieder löste. In der üblichen Pressekonferenz am Sonntagmorgen erklärte GTA-Vorstand Masaaki Bandoh, dass man auf alle Fälle versuchen werde, das komplette Rennen auszutragen, allein schon für die zahlreichen Fans an der Strecke, die trotz des Wetters sowie der Taifun-Warnung zahlreich an der Strecke erschienen sind. Tatsächlichen kamen insgesamt rund 45.000 Zuschauer zum Fuji Speedway. Das sind zwar 7300 weniger als im letzten Jahr. Damals fand das Rennen jedoch im September bei schönstem Sonnenschein statt.

Tatsächlich besserte sich das Wetter kurzzeitig, sodass das Warm-up mit einer zehnminütigen Verlängerung abgehalten wurde. Zum Rennstart plagte lediglich leichter Regen die Fahrer, der sich jedoch zehn Runden später in einen sintflutartigen Schauer verwandelte. Der Rennleitung blieb zunächst keine andere Wahl, als das Rennen hinter dem Safety-Car zu neutralisieren, ehe man es einige Runden später für rund 30 Minuten mit der roten Flagge unterbrach. Eine richtige Entscheidung, da sich binnen weniger Minuten so viel Wasser auf der Strecke sammelte, dass es so wirkte, als würden die Autos wie ein Pflug Schnee vor sich herschieben. Hinzu kamen Windgeschwindigkeiten von bis 35 km/h. Zu diesem Zeitpunkt war es unsicher, ob man noch mal neu starten könnte. Der Himmel klarte sich jedoch auf, sodass man tatsächlich noch ein Fenster fand, um das restliche Rennen zu Ende zu fahren. Lediglich kurz vor Schluss musste das Safety-Car aufgrund eines weiteren sintflutartigen Schauers herausrücken, womit das Rennen dann letztlich auch unter Gelb endete. Noch vor der Siegerehrung trat Masaaki Bandoh auf das Podium, um sich persönlich bei den Fans für das Aushalten sowie das Erscheinen trotz der Unwetterwarnung zu bedanken. Dabei dankte er nicht nur für die alljährliche Unterstützung in der Super GT, sondern auch für den allgemeinen Support des japanischen Motorsports. Diese großartige Geste lässt sich durchaus als Teil der japanischen Kultur beschreiben. Dennoch stellt Bandohs Dankesrede gewiss keine Selbstverständlichkeit dar. Der GTA-Chef bewies damit erneut nicht nur seine charismatische Bodenständigkeit, sondern demonstrierte auch die in der Super GT stark betonte Fan-Nähe.

 

GT500

Super GT Fuji 2014 GT500 StartBereits der dritte Platz im ebenfalls verregneten Rennen von Sugo, wo die Bedingungen im Vergleich zu Fuji aber noch relativ harmlos waren – die meiste Zeit konnte immerhin trotz feuchter Piste mit Slicks gefahren werden – bewies bei Honda, dass man sich nach den Verbesserungen am Auto sowie Motor auf dem Vormarsch befindet. Interessanterweise konnte man in Sugo noch nicht mit den 13kg weniger Mindestgewicht antreten. Trotz Balance-of-Performance-Änderung fand man nämlich noch nicht die optimale Gewichtsverteilung, weshalb man noch mit der alten Spezifikation unterwegs war. Vergangenes Wochenende erntete man letztlich die Früchte dieser Arbeit. Während die Sieger Naoki Yamamoto / Frédéric Makowiecki (Weider NSX Concept-GT) die Trainingseinheiten dominierten, waren es die drittplatzierten von Sugo, Koudai Tsukakoshi / Toshihiro Kaneishi (Keihin NSX Concept-GT), welche sich die Pole-Position sicherten. Tsukakoshi entschied sich im Gegensatz zur Konkurrenz, auf der leicht feuchten Piste des finalen Qualifying-Abschnitts mit Slick-Reifen weiterzufahren. Als der Regen schwächer wurde und der Asphalt wieder abtrocknete, hatte er die beste Temperatur in seinem Reifen, womit er in der letzten Sekunde noch dem Nismo-Duo Tsugio Matsuda / Ronnie Quintarelli (Motul Autech GT-R) den ersten Startplatz abnahm. Yamamoto und Makowiecki mussten sich derweil mit Rang sechs begnügen, während Lexus lediglich zwei Boliden in Q2 brachte. Schnellstes Team der Marke war Sard mit Hiroaki Ishiura / Oliver Jarvis. Jarvis gab sich nach der Bestzeit in Q1 noch zuversichtlich, der Regen schien dem Team jedoch das Momentum aus den Segeln gestrichen zu haben. Die Tabellenspitzenreiter Daisuke Ito / Andrea Caldarelli (KeePer Tom’s RC F) sowie Hirnobu Yasuda / Joao Paulo de Oliveira (Calsonic Impul GT-R) qualifizierten sich auf P14 respektive P10, wobei mit diesen Platzierungen aufgrund des hohen Gewichts-Handicaps zu rechnen war. Ein rabenschwarzes Wochenende erlebten die Titelverteidiger sowie Sieger des vergangenen Rennens, Yuji Tachikawa / Kohei Hirate (Zent Cerumo RC F), die zu keinem Zeitpunkt in Fahrt kamen und auch nur vom zwölften Startplatz ins Rennen gingen.

Super GT Fuji 2014 Weider Modulo NSX Concept-GT

Aufgrund des leichten Regens sowie der hohen Gischt wurde das Rennen hinter dem Safety-Car gestartet. Als die grüne Flagge im dritten Umlauf endlich geschwungen wurde, war aufgrund des sich sofort bildenden Blindflugs auch zu erkennen, warum. Startfahrer Kaneishi schoss im Keihin-Honda zunächst davon, wurde aber schnell vom Motul Autech GT-R eingeholt. Dahinter überschoss Takashi Kogure (Raybrig NSX Concept-GT) die erste Kurve, wodurch Naoki Yamamoto nach einem exzellenten Start bereits auf Position vier hinter Kosuke Matsuura (ARTA NSX Concept-GT) aufrückte. Bereits in der vierten Runde stach Ronnie Quintarelli innen in der letzten Kurve im Kampf um die Führung herein. Kaneishi nutzte die weite Linie jedoch, um mit mehr Schwung auf die lange Start- und Zielgerade einzubiegen. Diesen Schwung nutzte er aus, um sich für den Moment vorm Motul Autech GT-R zu verteidigen. Der zweifache GT500-Champion Quintarelli ließ sich davon jedoch nicht beirren und setzte sofort zum Konter. Nach einigen sensationellen Side-by-Side-Manövern ging er letztlich in der fünften Runde am Kehin-NSX nach der Schikane im letzten Sektor vorbei. Just zum gleichen Zeitpunkt verbesserte sich Naoki Yamamoto auf den Bronzerang und raste mit großen Schritten an Markenkollege Toshihiro Kaneishi heran, um sich bereits einen Umlauf später diesen zu krallen. Der enorme Speed der beiden mit Michelin-Pneus bereiften Spitzenreiter kam nicht überraschend, schließlich waren die Regenschlappen des französischen Herstellers bereits in der Vergangenheit ausgezeichnet. Ein Phänomen, das bereits zu Formel-1-Zeiten auftrat. Über den Winter hatte Bridgestone zwar die Hoffnung, bessere Regenpneus entwickelt zu haben, ohne wirkliche Vergleichswerte sowie Renneinsätze (hatte es in den letzten Rennen geregnet, dann nie lange oder stark genug, um auch wirklich lange die Regenreifen zu nutzen), blieb hinter der etwaigen Leistung jedoch ein großes Fragezeichen. Als der Regen in der achten Runde immer stärker wurde, holte Naoki Yamamoto auf den roten Nissan immer schneller auf, bis er diesem letztlich einen Umlauf später erfolgreich die Führung abnahm. Eine Runde zuvor ereignete sich derweil die wohl spektakulärste Szene des Rennens. Durch die Kurven schwimmend trafen die sich im Duell befindlichen Kogure und Matsuura auf den GT300-Überrundungsverkehr. Der ARTA-NSX konnte in der Schikane des letzten Sektors nicht schnell genug vorbei, weshalb Kogure im Raybrig-Honda sich neben seinen Markenkollege setzte. Zusammen schossen sie mitsamt leichter Berührung auf die nächste Kurve zu, was dem direkt dahinter befindlichen Oliver Jarvis (Denso Kobelco Sard RC F) die Chance gab, einen Dreikampf zu eröffnen. So schossen sie zu dritt nebeneinander auf die letzte Kurve zu, wo sich der in der Mitte befindliche Kogure durchsetzen konnte. Jarvis ging derweil außen an Matsuura vorbei, der dadurch innerhalb von drei Kurven gleich zwei Positionen verlor.

Super GT Fuji 2014 Motul Autech GT-RAls die Regenintensität immer mehr zunahm, rief die Rennleitung das Safety-Car in der zehnten Runde auf die Strecke. In nur sieben weiteren Runden hatte sich der Fuji Speedway in ein Hochgeschwindigkeits-Schwimmbad verwandelt, weshalb das Rennen zunächst mit der roten Flagge unterbrochen wurde. Die Bilder aus der Boxengasse zeigten zudem, dass die hohen Windgeschwindigkeiten das Wasser über den Asphalt peitschen ließen. Wie bereits erwähnt besserte sich die Situation jedoch relativ schnell wieder, weshalb man nach rund 30 Minuten das Rennen hinter dem Safety-Car wieder aufnahm. Der starke Wind sowie die relativ warmen Temperaturen von rund 24 Grad halfen wohl dabei, dass stehende Wasser von der Strecke zu „spülen“. Mit einer graduell abtrocknenden Strecke erfolgte der Restart in Runde 20. Yamamoto konnte sich im Weider NSX Concept-GT sofort absetzen, während sich Quintarelli nur kurzzeitig gegen Kaneishi verteidigen musste. Dahinter verkalkulierte sich James Rossister (Petronas Tom’s RC F), als er beim Restart ein bisschen zu früh an Oliver Jarvis vorbeiging. Daraufhin hagelte es prompt eine Durchfahrtsstrafe. Vorne setzten sich die beiden Spitzenreiter vom Rest des Feldes ab. In Runde 31 gelang es letztlich Takashi Kogure, an Toshihiro Kaneishi vorbeizugehen. Noch bevor die Spitzengruppe kurze Zeit später zum Service abbogen, kam im 25. Umlauf der Epson NSX Concept-GT an die Box. Dieser Move sollte sich als goldrichtige Entscheidung herausstellen, als Bertrand Baguette von seinem Teamkollegen Daisuke Nakajima den Wagen übernahm. Diese Bedingungen waren bereits in den letzten Jahren bestens für den Regenreifen von Dunlop geeignet, von dessen Vorteil Baguette auch sofort Gebrauch machte. Etwas fernab der AufSuper GT Fuji 2014 Epson NSX Concept-GTmerksamkeit arbeitete er sich peu à peu an die Spitze vor.

In der 33. Runde eröffnete Nismo die Boxenstopps der Führungstruppe. Tsugio Matsuda übernahm den Motul Autech GT-R mit etwas über 13 Sekunden Rückstand auf den führenden Weider NSX Concept-GT. Drei Umläufe später tat es die Dome-Truppe der Werksmannschaft von Nissan gleich. Der frühere Stopp konnte dem roten GT-R jedoch nicht helfen, da der nun hinterm Lenkrad sitzende Makowiecki mit knapp einer ganzen Geraden Vorsprung wieder auf die Strecke zurückkam. Zu diesem Zeitpunkt entschieden sich die meisten Teams zum obligatorischen Fahrerwechsel. Ein Großteil wechselte dabei nur zwei Reifen, während ein anderer Teil auf den alten Regenreifen weiterfuhr. In diese Kategorie fiel auch der Calsonic Impul GT-R, den Joao Paulo de Oliveira in Runde 41 an Hironobu Yasuda übergab. Letzterer verlor auf der nun immer trockener werdenden Strecke auf den abgenutzten Regenreifen immer mehr Zeit – und wurde auch prompt von der dahinter lauernden Konkurrenz aufgeschnupft. So verlor der blaue Nissan binnen neun Runden gleich vier Positionen. Als letztes stoppendes Team entschied sich Kondo Racing im 45. Umlauf, auf Trockenreifen zu wechseln. Daiki Sasaki übernahm den D’station Advan GT-R von Michael Krumm, den man bei diesen Bedingungen mit den eigentlich ebenfalls im nassen gut funktionierenden Yokohama-Reifen weiter vorne erwartet hätte. Der Deutsche erklärte nach dem Rennen jedoch, dass es einfach nicht nass genug für die Regen-Pneus war. Intermediate-Reifen wären wohl optimal gewesen, doch diese gibt nicht mehr, nachdem diese in der Vergangenheit nicht mehr zum Einsatz kamen, da man häufig direkt von Regen- und Trockenreifen und umgekehrt wechselte. Abseits der Kameras wechselte der Zent Cerumo RC F ebenfalls auf Slick-Reifen. Für die Titelverteidiger war es bereits der zweite Besuch in der Boxengasse, nachdem in Runde 23 Kohei Hirate bereits an Yuji Tachikawa übergab. Wie bereits erwähnt kam der rote Lexus vergangenes Wochenende überhaupt nicht in Fahrt. Den Vorteil der Trockenreifen konnte man zudem erst zu spät ausspielen. Zwar gelang Tachikawa im 55. Umlauf die schnellste Rennrunde. Zu diesem Zeitpunkt wurden aber bereits neue Regentropfen aus der Boxengasse gemeldet. Auch das Wetterradar kündigte einen weiteren, heftigen Regenschauer an. Umso unverständlicher ist der „alles oder nichts“-Wechsel des Denso Kobelco Sard RC F sowie des Eneos Sustina RC F (Kazuya Oshima / Yuji Kunimoto), die prompt nach der schnellsten Rennrunde von Tachikawa ebenfalls auf den Trockenreifen wechselten. Lediglich zwei Runden später fing es wieder zu schütten und nochmals stärker zu stürmen an, weshalb die Rennleitung das Feld hinter dem Safety-Car erneut neutralisierte.

Super GT Fuji 2014 Naoki Yamamoto Frédéric MakowieckiDas Bild war ähnlich jenem vor der roten Flagge: Das Wasser sammelte sich auf der Straße und die Autos schwammen sprichwörtlich durch dieses durch. Die mit Slicks bereiften Teams kamen vier Runde vor Schluss nochmals zum Service, um für einen etwaigen Restart gewappnet zu sein. Zu diesem kam es aufgrund der zu gefährlichen Bedingungen allerdings nicht mehr, wodurch das Rennen hinter dem Safety-Car zu Ende ging. Die Erleichterung war insbesondere Naoki Yamamoto ins Gesicht geschrieben, schließlich war der komfortable Vorsprung auf Tsugio Matsuda im Motul Autech GT-R aufgrund der erneuten Gelbphase dahin. Am Ende jubelte somit Honda mit drei Autos in den Top 5 am lautesten, zwei davon sogar auf dem Podium. Der Bronzerang dürfte sich für Daisuke Nakajima / Bertrand Baguette (Epson NSX Concept-GT) und insbesondere Team-Chef Satoru Nakajima wie ein Sieg angefühlt haben. Lexus erlebte beim Heimspiel eine weitere Klatsche, nachdem man bereits den 500km-Lauf im Frühjahr nicht gewinnen konnte. Schuld dürfte aber weniger die eigentliche Leistung des Fahrzeugs gewesen sein, sondern eher die schwierigen Bedingungen. Die beste Platzierung für die Marke haben trotz Durchfahrtsstrafe ausgerechnet Kazuki Nakajima / James Rossiter (Petronas Tom’s RC F) mit Position fünf herausgefahren, wobei man sicherlich am Wochenendes des 30-jährigen Jubiläums von Tom’s innerlich auf einen Sieg gehofft hatte. Nach dem Wochenende ist jedoch wohl mit Sicherheit davon auszugehen, dass Honda endlich dort angekommen ist, wo man sie bereits zum Saisonstart erwartet hätte: beim Kampf um die Spitze. Die Leistungsverbesserung des Motors sowie die 13kg weniger Mindestgewicht haben ebenfalls Früchte getragen. Erstaunlicherweise führte nämlich der Epson NSX Concept-GT mit 303 km/h das Hochgeschwindigkeits-Ranking vom Samstagstraining an. Insgesamt vier NSX wurden in der Top 6 aufgeführt, in der Lexus überraschenderweise fehlte. Dies ist insbesondere deshalb erstaunlich, da die Höchstgeschwindigkeit in der Vergangenheit das Aushängeschild der Marke war. Nimmt man den Frühjahrslauf am Fuße des japanischen Wahrzeichens zum Vergleich, so erreichte zumindest ein Bolide die 300 km/h-Grenze. Und auch bei den Tests wirkte Toyotas Edelmarke noch deutlich besser auf der Hausstrecke aufgestellt.Super GT Fuji 2014 GT500 Podium

Honda kann somit mit gestärkter Brust aus der Generalprobe zum 1000km-Klassiker in Suzuka am 31. August gehen. Unklar bleibt jedoch weiterhin die Standfestigkeit des NSX. Noch im Frührjahr fielen beim 500km-Lauf am Fuji Speedway alle Autos der Marke aufgrund technischer Probleme aus. Seitdem hat Honda die Kühlung des Boliden verbessert, konnte diese aber noch nicht unter Rennbedingungen testen, da die vergangenen beiden Rennen nicht in der typischen Hitze des japanischen Hochsommers stattfanden. Sollte es in Suzuka ähnlich heiß wie letztes Jahr werden (rund 35 Grad), dann wird das Prestigerennen gleichzeitig auch zum Härtetest für die Verbesserungen am NSX Concept-GT. Mit den Plätzen acht und neun haben Daisuke Ito / Andrea Caldarelli (KeePer Tom’s RC F) sowie Hirnobu Yasuda / Joao Paulo de Oliveira (Calsonic Impul GT-R) ihre Führung in der Meisterschaft bewahrt. So führt das Lexus-Duo nun mit 51 Punkten vor dem Nissan-Gespann mit 47 Zählern. Das bedeutet gleichzeitig aber auch, dass beide mit dem maximalen Gewichtshandicap von 100kg (50kg + Benzindurchflussbegrenzer, dessen Begrenzung als Äquivalent zu 50 Kilogramm dienen soll) unterwegs sein werden. Durch den zweiten Platz sind Tsugio Matsuda / Ronnie Quintarelli (Motul Autech GT-R) auf den dritten Rang mit 42 Punkten vorgerückt. Die Titelverteidiger Yuji Tachikawa / Kohei Hirate (Zent Cerumo RC F) rutschten derweil auf Position vier mit 35 Punkten ab. Bereits einen Zähler dahinter befindet sich Fuji-Sieger Naoki Yamamoto (Weider Modulo NSX Concept-GT). Dieser wird in der Meisterschaft separat von Frédéric Makowiecki gelistet, da der Franzose erst seit Sugo wieder in der Super GT unterwegs ist und entsprechend weniger Punkte als Yamamoto besitzt. Nach dem Rennen wurde Yuji Kunimoto aufgrund einer Kohlenmonoxidvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Aufgrund eines Defekts gelangen die Auspuffabgase direkt ins Cockpit, weshalb Kunimoto nach der Zieldurchfahrt sofort vom Medical-Team aus seinem Lexus befreit wurde. Bereits Sonntagabend meldete sich der junge Japaner über Twitter zu Wort und vermeldete, dass er in Ordnung sei und sich auf dem Weg der Besserung befände.

GT500-Rennergebnis
GT500-Meisterschaftsstand

 

 

GT300

Super GT Fuji 2014 GT300 StartVor dem Wochenende ging man davon aus, dass bei trockenen Bedingungen die drei Hybrid-Boliden Mugen CR-Z GT (Yuhki Nakayama / Tomoki Nojiri), ARTA CR-Z GT (Shinichi Takagi / Takashi Kobayashi) sowie der OGT Pansonic Prius (Morio Nitta / Koki Saga) den Ton angeben würden. So kam es im Qualifying letztlich auch. Das sprichwörtliche Haar in der Suppe war jedoch der vierte JAF-GT300-Wagen im Bunde: der Subaru BRZ R&D Sport (Kota Sasaki / Takuto Iguchi). Mit einer beeindruckenden Zeit von 1:38.256 sicherte sich der blaue Boxer die Pole-Position vor dem Toyota Prius sowie den beiden Honda-Hybriden. Bester GT3 wurde auf Startposition vier der B-Max NDDP GT-R mit Kazuki Hoshino und Lucaz Ordonez am Steuer. Trotz 80kg Zusatzballast gelang es Nobuteru Taniguchi / Tatsuya Kataoka, den Goodsmile Hatsune Miku Z4 auf Rang sieben zu qualifizieren. Die größten Rivalen im Meisterschaftskampf, Katsuyuki Hiranaka / Björn Wirdheim, kamen im Gainer Dixcel SLS mit 74kg Zusatzballast hingegen nicht über denSuper GT Fuji 2014 Subaru BRZ R&D Sport 19. Platz hinaus.

Nachdem das Safety Car in der dritten Runde in die Box abbog, zog Kota Sasaki im Subaru BRZ sofort dem Feld davon. Zwar versuchte Koki Saga (OGT Panasonic Prius) außen in Kurve eins am Boxer vorbeizugehen, kam dabei aber leicht von der Linie ab, verlor jedoch keine Position. Mit Rundenzeiten um die zwei Sekunden schneller als die Konkurrenz, gelang es Sasaki seinen Vorsprung auf bereits zehn Sekunden in nur sechs Runden zu vergrößern. Sasaki nutzte seine Michelin-Reifen perfekt aus, obgleich er wusste, dass eine mögliche Safety-Car-Phase den Vorsprung sofort zunichtemachen würde. In der sechsten Runde drehte sich derweil der zum diesen Zeitpunkt drittplatzierte Yuhki Nakayama im Mugen CR-Z GT. Dadurch verlor der letztjährige GT300-Champion etliche Plätze. Ein Verlust, von dem sich das Team über das gesamte Rennen nicht mehr erholen konnte. Am Ende erlangte man lediglich einen enttäuschenden 18. Platz. Wie Mugen nach dem Rennen bekannt gab, baute man vor dem Wochenende die in den JAF-GT300-Regularieren erlaubte Traktionskontrolle sowie das ABS aus, was das Handling des Wagens bei den schwierigen Bedingungen nicht unbedingt vereinfachte. Bevor das Safety-Car aufgrund des starken Regens das Feld in der zehnten Runde neutralisierte und das Rennen mit der roten Flagge zunächst unterbrochen wurde, gelang es Shinichi Takagi (ARTA CR-Z), den zweiten Rang von Kota Sasaki im Toyota Prius abzuknüpfen. Direkt dahinter befanden sich der B-Max NDDP GT-R sowie der Studie BMW Z4 (Jörg Müller / Seiji Ara). Die Top 5 wurden vom Goodsmile Hatsune Miku Z4 komplettiert, während Björn Wirdheim im Gainer Dixcel SLS bereits auf Position 15 vorfahren konnte.

Super GT Fuji 2014 Gainer Dixcel SLSDirekt nach dem Restart in Runde 20 machte Kota Sasaki genau dort weiter, wo er vor der Unterbrechung aufgehört hatte. Mit Siebenmeilenstiefeln entfloh der Subaru BRZ seinen Verfolgern, die zu absolut keinem Zeitpunkt auch nur den Hauch einer Chance hatten. Diese Dominanz erinnerte an das Suzuka 1000km im vergangenen Jahr, als man ebenfalls einen dominanten Start/Ziel-Sieg einfuhr. Während vorne niemand mit dem blauen Boxer mithalten konnte, setzte Björn Wirdheim seine Aufholjagd weiter fort. Pro Runde überholte der Gainer-Pilot mindestens ein Fahrzeug, sodass er sich binnen weniger Runden bis in die Top 5 vorarbeitete. In der 28. Runde überholte der Schwede letztlich den zu diesem Zeitpunkt zweitplatzierten Kazuki Hoshino, der kurz nach dem Restart an den beiden Hybrid-Rennern von Honda und Toyota vorbeizog. Saga konnte im OGT Panasonic Prius nicht mehr den Speed der Spitzengruppe gehen und fiel zunächst bis auf Platz sechs zurück. Hideki Yamauchi im Gainer Rn-Sports SLS tat es seinem Schwesterwagen in der 30. Runde gleich, als er sich auf den dritten Platz manövrierte. Beide Mercedes-Benz SLS GT3 von Gainer spielten somit die Stärke ihrer Dunlop-Regenreifen komplett aus. Doch auch sie konnten nicht den Speed des immer weiter entfliehenden Kota Sasaki mitgehen.Super GT Fuji 2014 CrystalCroco Lamborghini GT3

Abseits der Kameras setzte kurz nach dem Restart Koji Yamanishi (CrystalCroco Lamborghini GT3) ebenfalls zu einer beeindruckenden Aufholjagd an. Ursprünglich von Startposition neun ins Rennen gegangen war Startfahrer Shinya Hosokawa auf den falschen Reifen unterwegs, womit man bis zur Unterbrechung bis auf den 24. Platz zurückgefallen war. Yamanishi kämpfte sich jedoch bis zeitweise auf den zweiten Rang zurück, konnte sich gegen Ende jedoch nicht mehr gegen den etwas schnelleren Gainer Dixcel SLS wehren. Mit rund einer Minute Vorsprung übergab Kota Sasaki den Subaru BRZ R&D Sport in der 47. Runde an Takuto Iguchi. Letzterer verwaltete den nach dem Service noch immer knapp 20 Sekunden betragenden Vorsprung auf den nun von Katsuyuki Hiranaka pilotierten Gainer Dixcel SLS. Wohl auch aufgrund des komfortablen Vorsprungs nahm Iguchi ein wenig an Fahrt heraus, wodurch Hiranaka den Abstand auf 14 Sekunden verringerte. Großes Bangen machte sich bei Subaru erst dann breit, als der acht Runden vor Schluss einsetzende Regenschauer das Safety-Car auf den Plan rief. Der komfortable Abstand war dahin; im Falle eines weiteren Neustarts wäre es wohl zu einem packenden Duell zwischen Iguchi und Hiranaka gekommen. Völlig zurecht entschied sich die Rennleitung allerdings aufgrund der immer schlechter werdenden Bedingungen, das Rennen hinter dem Safety-Car zu beenden, wodurch Kota Sasaki / Takuto Iguchi den ersten Saisonsieg für den Subaru BRZ R&D Sport feierten. Die Siegesfahrt war dominant und beeindruckend – und das auf einer Strecke, auf der man in der Vergangenheit aufgrund von viel Pech nur wenige Erfolge feierte. Für das Subaru-Duo war es nach dem zweiten Platz in Autopolis erst die zweite Punkteplatzierung in diesem Jahr, wodurch man sich aber mit 35 Zählern auf Rang drei in der Meisterschaft schob. Dies war insbesondere deshalb möglich, weil es bis auf Katsuyuki Hiranaka / Björn Wirdheim (Gainer Dixcel SLS) bislang niemanden so recht gelang, konstante Ergebnisse zu erzielen. Letztere demonstrierten mit dem zweiten Platz, trotz 77kg Gewichts-Handicap, die erneute Stärke des GT3-Renners aus Stuttgart sowie der Regenreifen von Dunlop. Damit eroberten sie erstmals in diesem Jahr mit 52 Punkten auch die Führung in der Meisterschaft, obgleich sie bislang noch keinen einzigen Sieg einfahren konnten.

Super GT Fuji 2014 GT300 PodiumDen Bronzerang erreichten Shinya Hosokawa / Koji Yamanishi (CrystalCroco Lamborghini GT3) nach einer ebenfalls beeindruckenden Aufholjagd. Für JLOC ist es nach dem Sieg des Manepa Lamborghini GT3 (Manabu Orido / Takayuki Aoki) beim vergangenen Rennen im Sportsland Sugo der zweite Podiumserfolg in diesem Jahr. Letztere konnten das Momentum vom vergangenen Lauf in Fuji überhaupt nicht nutzen und kamen sang- und klanglos auf Position 21 ins Ziel. Mit Rang vier verpassten Nobuteru Taniguchi / Tatsuya Kataoka (Goodsmile Hatsune Miku Z4) das Podium nur knapp. Ohne die beiden letzten punktlosen Rennresultate hätte dies normalerweise auch zur Verteidigung der Meisterschaftsführung gereicht, so wurden die beiden jedoch vom Gainer-Duo mit vier Zählern Rückstand auf Tabellenplatz zwei verdrängt. Für beide Teams bedeutet das im Übrigen, dass man zum 1000km-Klassiker in Suzuka mit dem maximalen Gewichts-Handicap von 100kg antreten muss. Die Top 5 wurden von Akira Iida / Hiroki Yoshimoto komplettiert, die mit ihrem TWS LM corsa BMW Z4 damit ihr bis dato bestes Saisonresultat einfuhren. Als bester der Hybrid-Gang kam der OGT Panasonic Prius (Morio Nitta / Koki Saga) auf Platz sechs ins Ziel, nachdem sich Nitta in der Schlussphase mit einem Dreher noch um eine mögliche Top-5-Platzierung brachte.

GT300-Rennergebnis
GT300-Meisterschaftsstand

 

 

News

Super GT Fuji 2014 Grid 3Auf der Pressekonferenz am Sonntagmorgen gab GTA-Vorstand Masaaki Bandoh einige Informationen über die Zukunftspläne der Super GT bekannt. So möchte man 2016 nach Malaysia zurückkehren. Allerdings nicht auf die Grand-Prix-Strecke in Sepang, sondern auf einem neuen FIA-Grade-1-Kurs in Iskandar. Die Strecke befindet sich derzeit noch in der Planungsphase und möchte primär der Formel 1 als Teststrecke sowie für Superbike-Läufe dienen. Im Falle einer gescheiterten Vertragsverlängerung des Sepang International Circuit sowie des Stadtrennens in Singapur würde man sich zudem als Grand-Prix-Austragungsort bewerben, so die Betreiber der Anlage. Im September 2013 regierte Razlan Razali negativ auf den Kurs in Iskandar, den er eher als Spielplatz für die Wohlhabenden ansah, als eine wettbewerbsfähige Rennstrecke. Strecken-Layout sowie weitere Informationen über den von Herman Tielke entworfenen Kurs findet ihr hier. Ferner verkündete Masaaki Bandoh, dass man im Februar oder März 2016 gerne ein Einladungsrennen auf einem Stadtkurs von Manila, der Hauptstadt der Philippinen, austragen möchte. Neue Informationen bezüglich des bereits seit einigen Jahren geplanten Einladungsrennens in Okinawa gab es derweil keine.

Bezüglich einer Optimierung der GT3-Balance-of-Performance befindet sich die GTA derzeit in tiefen Gesprächen mit Stéphane Ratel von der SRO. Masaaki Bandoh erklärte, dass man nach Möglichkeit gerne eine BoP auf Basis der Super-GT-Regularieren (vermutlich mit einer besseren Angleichung an die JAF-GT300-Regularieren) sowie der Charakteristik der japanischen Rennstrecken entwickeln würde. Gleichzeitig möchte man mit einer Stärkung der Beziehung gerne als Organisator der neuesten Ratel-Idee, der GT3-Weltmeisterschaft, mitwirken. In diesem Zusammenhang wird über den Winter somit noch viel diskutiert werden. Insbesondere die Angleichung der Balance of Performance wird schwierig. Neueste Informationen zur Zusammenarbeit der GTA, ITR und IMSA wird es im Übrigen spätestens am 31. August aus Suzuka geben, wenn die Super GT den traditionellen 1000km-Klassiker bestreitet. Dann trifft sich auch das Steuerungskomitee der drei Serienorganisatoren erstmals in Japan.

Copyright Photos: GT Association

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Super GT: Honda siegt in der Wasserschlacht von Fuji | 100 Autoteile 16 August, 2014 - 22:08

[…] Super GT: Honda siegt in der Wasserschlacht von Fuji Super GT: Honda siegt in der Wasserschlacht von Fuji […]

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