Die ADAC GT Masters fährt am Sachsenring schon ihr vorletztes Rennen und immer noch haben zwei Fahrerpaarungen und zwei einzelne Fahrer eine Chance auf die Meisterschaft. Für Rene Rast und Kelvin van der Linde könnte es gar nicht besser ins Wochenende gehen. Man hat die Tabellenführung inne und zudem läuft der Audi R8 LMS Ultra sehr gut auf dem Sachsenring. Dies sieht man auch in der Ergebnisliste vom letzten Jahr, welche den Audi und den BMW Z4 GT3 als Sieger aufweist. Doch bevor es einen Blick auf den Meisterschaftskampf gibt, hier erstmal die Streckenvorstellung von Flo.
Eine Strecke, die zwar den Fans von Motorradsport sehr wohl bekannt ist, immerhin ist sie der Schauplatz des deutschen Laufes zur Motorradweltmeisterschaft, den Anhängern von Vehikeln mit vier Rädern aber wohl eher unbekannt sein dürfte, denn weder GT1/3, noch BES oder WTCC oder gar die DTM fahren auf dieser Strecke ihre Rennen aus. Lediglich das GT Masters tut dies und erhielt dabei letztes Jahr Unterstützung in Form der GT1-WM, was doch sehr schade ist, denn immerhin kann die Strecke auf eine über 100 jährige Historie verweisen. So wurden schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts dort die ersten Motorradrennen ausgetragen und seit 1961 werden dort die Läufe zur Weltmeisterschaft ausgetragen.
Damals aber noch auf einem gänzlich anderen Kurs, wie man hier schön sehen kann. 1996 wurde der Kurs dann komplett um- bzw. neugebaut, denn obwohl die Rennstrecke damals als sehr anspruchsvoll und schön gelegen galt, war sie sehr gefährlich: Alleine zwischen 1985 und 1990 starben vier Piloten auf ihrem Motorrad und zwei Piloten eines Autorennens. Zu viel, sodass ab 1990 praktisch kaum noch Rennen ausgetragen wurden und die Strecke umgebaut werden musste. Dabei entstanden die jetzige Start- und Zielgerade, das bis heute sehr charakteristische „Omega“ sowie die langsame Kuve 1 und die dem „Omega“ folgende ellenlange 180 Grad Linkskurve, genannt Stern Quelle. Darauf folgt dann sehr schnell eine weitere, aber schnellere 90 Grad Linkskurve, welche dann in eine kurze Gerade und eine weitere flotte 90 Grad Kurve nach link mündet. Bis 1999 folgte nun eine Links-Rechts-Links-Kombination, welche von zwei schnellen Knicken, einer kurzen Gerade und zwei 90 Grad Kehren anschloss. Danach bog man auf die vorletzte Gerade, wobei eine sehr schnelle Rechts-Links-Kombination zurück auf Start-Ziel führte.
Seit 2001 wurde dies aber geändert, und nun fährt man zwar immer noch den schon oben beschriebenen Teil der Strecke, jedoch folgt nun auf die sehr schnelle Rechtskurve eine weitere sehr schnelle Rechtskurve. Danach folgt der bekannte leichte Knick nach Links, welcher in die Gegengerade mündet, welche steil bergab läuft und die Fahrzeuge auf eine ansehnliche Höchstgeschwindigkeit befördert. Darauf folgt dann die mittelschnelle 100 Grad Linkskurve, genannt Sachsenkurve, und nach einer kurzen Gerade folgt dann auch die letzte enge 100 Grad Linkskehre, welche dann die Autos wieder auf Start und Ziel führt
Für mich sind die Tabellenführer Rene Rast und Kelvin van der Linde auch die Favoriten am Wochenende. Der Wagen passt optimal und zudem soll es am ganzen Wochenende regnen. Dazu sei gesagt, dass Rene Rast wohl der beste Regenfahrer in der ADAC GT Masters ist und auch Kelvin van der Linde sich im Regen schon bewiesen hat.
Auf einem ähnlich hohen Niveau muss man Jaap van der Lagen und Christian Engelhart sehen. Zwar hat nur noch Van der Lagen eine Chance auf den Titel, aber das sollte bei Engelhart nicht unbedingt für weniger Motivation sorgen. Der Porsche lief zudem – dank Heckmotor – sehr gut im Regen und in Zandvoort konnte man einen Doppelsieg verzeichnen. Drei Punkte fehlen van der Lagen in der Tabelle auf Rast und van der Linde, sodass man am Wochenende nur knapp vor den beiden ins Ziel kommen muss, um die Tabellenführung zu übernehmen.
Mit 19 Punkten Rückstand gehen Claudia Hürtgen und Dominik Baumann ins Wochenende. Der Wagen war die letzten Jahre immer relativ stark im Regen, dank des ESPs. Doch dieses musste vor einiger Zeit ausgebaut werden und jetzt ist Wagen nicht mehr besonders stark im Regen. Ich sehe das Duo auf jeden Fall in den Top 5 am Wochenende, ob es jedoch zu einem Sieg reicht, muss man abwarten.
Ein Fahrzeug, das weder zu der Strecke, noch zu Regen passt, ist die Corvette von Daniel Keilwitz. Daher befürchte ich, dass er nach diesem Wochenende keine Chance mehr hat, seinen Titel zu verteidigen.
Die ADAC GT Masters hat es dieses Wochenende sogar geschafft, den Porsche Carrera Cup und die italienische EUROV8SERIES mit an die Strecke zu bekommen. Ich kann daher nur allen Lesern empfehlen, dieses Wochenende zum Sachsenring zu fahren. Besseren Motorsport bekommt man für 20€ nicht geboten. Die Rennen der ADAC GT Masters laufen wieder gegen 12 Uhr auf Kabel1 und den restlichen Tag kann man wohl als Stream schauen.
P.S. Leider kann ich nicht weiter auf die restlichen Starter eingehen. Ein ausführliche Vorschau gibt es dann wieder zum Saisonfinale in Hockenheim.