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Formel Eins: Vorschau GP von Russland 2014

von DonDahlmann
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Ein neuer Grand-Prix-Kurs in Sotschi steht an diesem Wochenende auf dem Programm. Die Strecke hat es durchaus in sich und dürfte zudem zu den schnellsten im Kalender gehören.

russiaDie F1 steht weiterhin unter Schock. Den schwersten Unfall eines Piloten in einem Rennen seit Robert Kubicas Abflug in Kanada 2007 und dem Unfall von Felippe Massa in Ungarn 2009 wird man nicht einfach so verdrängen können. Schon gar nicht, weil man auch jetzt noch nicht weiß, wie schwer Jules Bianchi verletzt ist. Die Diskussionen über das „Warum“ und die Frage, ob der Unfall hätte verhindert werden können, werden an diesem Wochenende eine große Rolle spielen.

Es gibt bisher keine Nachricht von Marussia, was sie am Wochenende machen werden. Sie haben aus Japan das Ersatzchassis mitgebracht, in dem aller Voraussicht nach Alexander Rossi Platz nehmen wird. Es ist zu erwarten, dass Marussia am gesamten Wochenende teilnehmen wird, denn es handelt sich ja um den Heim-GP des Teams. Leicht wird es für das Team aber sicher nicht.

Die Strecke in Sotschi läuft mitten durch den Olympia-Park, vorbei an fast allen Veranstaltungshallen. Es ist im Grunde ein Stadtkurs, der allerdings sehr, sehr schnell ist. In Simulationen hat man ausgerechnet, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit bei ca. 215 km/h liegen wird. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Speed in Kanada beträgt 205 km/h, in Silverstone sind 231 km/h. Sotschi liegt also genau dazwischen, allerdings mit dem Unterschied, dass die Auslaufzonen wie in Kanada eher bescheiden sind. Der schwierigste Teil der Strecke dürfte Turn 2 sein. Ein weiter 180-Grad-Halbbogen, in dem die Wagen laut Streckenkonstrukteur Hermann Tielke mit 200 km/h rein und mit 300 km/h rauskommen.

Das bedeutet, dass vor allem der rechte Hinterreifen einer enormen Belastung ausgesetzt ist, was im Rennen für Probleme sorgen könnte. Da Pirelli in diesem Jahr die Reifen insgesamt sehr haltbar gemacht hat, sollte man sich aber keine Sorgen um die Laufflächen machen müssen. Eher wird Graining und Blasenbildung wegen zu großer Hitze ein Problem werden. Problematisch dürfte auch sein, dass auf der Strecke jede Menge Staub liegt. Am Freitag wird sie sehr rutschig sein, man kennt das ja noch aus Valencia.

Eine kritische Stelle ist die Start/Zielgerade in Sotschi. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es scheint ähnlich lang geradeaus zu gehen wie in Monza, allerdings macht die Strecke noch einen kleinen Bogen. Die Endgeschwindigkeit der Fahrzeuge sollte da deutlich über 300 km/h liegen und im Startgetümmel muss man sehr aufpassen.

Da die Strecke sehr schnell ist und nach viel Motorleistung verlangt, sollten die Mercedes-Teams vorne unterwegs sein. Mercedes selber und Williams sind die Favoriten für das Podium. Aber auch McLaren hat sich in den letzten Rennen gemausert und wird zumindest um Platz 5 ein Wörtchen mitreden. Schwer einzuschätzen sind die Red Bull. Sie waren in Kanada, Spa und Monza nicht so langsam, wie man vielleicht vermuten konnte. Das liegt am RB10, der viel mechanischen Grip produziert, weswegen das Team die Flügel deutlich flacher stellen kann. Auch der Renault-Motor scheint nicht mehr so schwach zu sein wie zu Beginn der Saison. Richtig schwierig wird es für Ferrari, deren Motor für Sotschi schlichtweg zu wenig Leistung hat.

Strategie
Pirelli bringt „Soft“ und „Medium“ an die Strecke. Vor allem die „Soft“ werden unter Turn 2 so sehr leiden, dass man eine Ein-Stopp-Strategie vergessen kann. Zwei Stopp werden es mindestens sein, vielleicht sogar beim einen oder anderen drei Stopps. Das wird auch davon abhängen, wie viel Zeit man bei der Boxenein- und Ausfahrt verliert. Eine genaue Vorhersage lässt sich wegen der fehlenden Daten leider nicht machen.

Die Übertragungszeiten sind etwas verschoben. Da Sotschi zwei Stunden vor der deutschen Zeit liegt und das Rennen um 15:00 Uhr Ortszeit startet, wird man hierzulande den Fernseher spätestens um 13:00 Uhr anwerfen müssen.

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