Für die WTCC geht es am Wochenende zum ersten Mal auf den Grand-Prix-Kurs in Suzuka, und es könnte das große Wochenende von Jose Maria Lopez werden.Glücklicherweise hat man sich bei der FIA WTCC nach zwei Jahren in Suzuka dafür entschieden, endlich den Grand-Prix-Kurs zu nutzen und nicht mehr den überholfeindlichen East Circuit. Nun fährt man nicht mehr nach den S-Kurven wieder auf Start-Ziel, sondern man nimmt auch noch die Hairpain und die legendäre 130R mit. Damit könnte es neben schönen Bildern am Wochenende auch deutlich mehr Überholmanöver geben. Doch die neue Strecke verändert auch einiges an der Favoritenlage am Wochenende, denn dieses Jahr ist die Motorenleistung der Fahrzeuge wesentlich wichtiger.
Wie immer sind die Citroen-Fahrer am Wochenende die Favoriten. Doch dieses Wochenende sehe ich Yvan Muller ganz vorne, da er die Titelentscheidung bis Macao offen halten will. Dafür muss er jedoch den Rückstand von 93 Punkten auf Jose Maria Lopez auf mindestens 54 Punkte verringern. Neben etwas Pech bei Lopez muss er vorallem auf zwei Rennsiege von sich selbst hoffen. Lopez wird am Wochenende wahrscheinlich lieber sicher in die Top 5 fahren und nicht den unbedingten Siegeswillen haben.
Ein Hersteller-Heimspiel erlebt am Wochenende Honda. Allerdings wird man wohl nach dem Rennsieg in China vor zwei Wochen diesesmal leer ausgehen, da man 10 kg zuladen muss, und dies dürfte sich auf einer Strecke wie Suzuka bemerkbar machen. Innerhalb der Honda-Fahrer geht es noch um den Titel des „besten Nicht-Citroen-Piloten“. Hier haben sowohl noch Tiago Monteiro, Norbert Michelisz(28 Punkte Rückstand auf Monteiro) als auch Gabriele Tarquini(36 Punkte Rückstand auf Monteiro) eine Chance. Am Wochenende sehe ich die besten Chancen bei Norbert Michelisz, einige Punkte mitzunehmen, da er letztes Jahr schon ein WTCC-Rennen in Suzuka gewinnen konnte. Falls er zudem noch die Honda-Werksfahrer in der Meisterschaft schlägt, könnte er sich für einen Platz als Werkspilot in nächster Zeit empfehlen.
Während man bei Honda Gewicht zuladen muss, darf man bei den RML-Teams dieses Wochenende 10 kg Zusatzgewicht aus den Fahrzeugen entfernen. Damit sollte man mindestens wieder so schnell sein wie die Citroens. Intern dürfte es Tom Coronel sein, der am Wochenende die RML/Chevrolet-Speerspitze ist. Zusammen mit seinem ROAL-Motorsport-Teamkollegen Tom Chilton dominiert er eh in der Meisterschaft (wenn es um die RML/Chevrolets geht), und so sieht man wieder, dass die Teams mit großem Budget sich durchsetzen. Denn in diesem Fall bedeutet das große Budget, dass man die Chance hat, einige Privattests durchzuführen. Dabei scheint man immer einiges am Fahrzeug zu finden.
Schwer dürfte es am Wochenende für LADA werden. Zwar braucht man nicht ganz soviel Leistung wie noch in Shanghai, doch die fehlende Aerodynamik dürfte für Probleme in Suzuka sorgen. Wenn, dann werden es wohl wieder Rob Huff und James Thompson, die um Top-10-Platzierungen kämpfen. Es könnte jedoch im zweiten Rennen wieder zu einer Überraschungsplatzierung in den Top 5 kommen.
In der TC2 wird wohl der Sieg wieder an Franz Engstler gehen. Dieser konnte sich schon in Shanghai die Yokohama Trophy sichern, und ab jetzt geht es nur noch um Rennsiege. Als Neuzugang in der TC2 kommt Henry Kwong für Campos Racing dieses Wochenende. Bisher hatte er eher Erfolge in asiatischen Markenpokalen, und so sollte er sich auch am Wochenende nicht ganz schlecht anstellen.
Vom vorletzten Rennwochenende der Saison sieht man auf Eurosport alles Wichtige wieder live. Am Samstag gibt es um 8:30 die Qualifikation und am Sonntag ab 6:45 beide Rennen.