Nachdem in Texas die Emotionen weiter angeheizt wurden, steht diese Woche mit Phoenix das letzte Vorentscheidungsrennen vor dem großen Finale im sonnigen Miami auf der Liste. Jeder der acht verbleibenden Chaser hat noch die Möglichkeit, sich für den finalen Kampf um den Titel in einer Woche zu qualifizieren.
Das Rennen in Texas sorgte schon für einige emotionale Ausbrüche, doch mit dem kommenden vorletzten Saisonlauf in Phoenix könnten sich diese nochmals verstärken. Denn das neue Chase-Format hat dafür gesorgt, dass aktuell noch alle acht verbleibenden Chase-Piloten realistische Chancen auf den Finaleinzug haben. Da allerdings nur vier Piloten den Kampf um die Meisterschaft in Homestead antreten dürfen, wird es wohl in Phoenix ähnlich heiß her gehen wie vor einer Woche in Texas. Damit sind nicht unbedingt die unschönen Aktionen nach dem Rennen gemeint, sondern viel mehr die turbulente und teilweise chaotische Schlussphase des AAA 500, in der sich innerhalb weniger Runden das komplette Rennen und damit auch die Meisterschaftswertung komplett auf den Kopf stellte. Da alle acht Chase-Fahrer aktuell dicht beisammen liegen, sind die Vorzeichen für ein hitziges Rennen in der Wüste Arizonas durchaus gegeben.
Aktuell führen Joey Logano und Denny Hamlin die Tabelle an, doch der Vorsprung auf die Verfolger könnte kaum geringer sein. Nur zwei Punkte hinter dem Führungsduo hat sich der zuletzt überragend fahrende Ryan Newman eingeschlichen, der ohne Saisonsieg trotzdem den Einzug ins Finale schaffen könnte. Doch sicher ist er noch lange nicht, denn direkt hinter ihm lauert ein wutentbrannter Jeff Gordon, der nach seinem turbulenten Schlusssprint in Texas einiges an Boden verloren hat. Aktuell würde die #24 trotzdem als Meisterschaftskandidat in Richtung Florida fahren, doch mit nur einem Zähler Vorsprung auf die auf Platz fünf und sechs liegenden Matt Kenseth und Carl Edwards darf sich Gordon absolut keinen Ausrutscher in Phoenix erlauben. Auch seine Streitkollegen Brad Keselowski und Kevin Harvick konnten in Texas viel Boden gut machen und befinden sich nun nur noch fünf bzw. sechs Zähler hinter Gordon und damit dem letzten Finalplatz. Alle Fahrer befinden sich innerhalb von 18 Punkten und so wäre es auch denkbar, dass Logano als aktuell Führender doch noch ausscheidet. Jeder gewonnene oder verlorene Platz kann und wird wahrscheinlich über den Einzug in das Finale entscheiden.
Auf die Fahrer wartet am kommenden Rennwochenende eine unverwechselbare Strecke, denn der Phoenix International Raceway hebt sich mit seinem Layout stark von anderen Ovalen ab. Die erste Kurve ist gleichzeitig die schwierigste, denn mit einem engen Radius kombiniert mit 10 bis 12 Grad Banking und der danach folgenden langen „Gerade“ kann hier schnell Zeit liegen gelassen werden. Die eben genannte Gerade, die auf T1 folgt, ist in Wirklichkeit keine. Zwar kann man den Streckenabschnitt bis zur dritten Kurve mit Vollgas nehmen, doch befindet sich dazwischen ein kleiner Knick, auch „Dogleg“ genannt, der in Zweikämpfen oft von größerer Bedeutung ist, denn mit dem Abkürzen über den asphaltierten Apron kann man sich im direkten Kampf einen kleinen Zeitvorteil verschaffen. Allerdings gestaltet das Abkürzen zugleich die Einfahrt in die letzte Kurvenpassage T3/4 schwieriger, denn die langgezogene Kurve ist mit nur 8 bis 9 Grad überhöht und bietet damit eine Herausforderung für sich. An der eine Meile langen Strecke finden bis zu 67.000 Zuschauer Platz.
Für das „Quicken Loans Race For Heroes 500k“ in Phoenix haben sich 44 Teams gemeldet. Neu dabei sind Joey Gase in der #32 sowie Ty Dillon in der #33 von Circle Sport. Mike Wallace kommt zu einem weiteren Einsatz in der #66, während Clay Rogers in der #75 von Beard Motorsports eines seiner seltenen Rennen im Sprint Cup absolvieren wird. J.J. Yeley findet man unterdessen in der #83 von BK Racing und Michael McDowell und die Leavine Family finden sich mit ihrer #95 ebenfalls wieder an der Rennstrecke ein.
Das Texas-Rennen sorgte unterdessen auch nach dem Rennsonntag für Schlagzeilen, denn nach den turbulenten Ereignissen nach dem AAA 500 wurden am Dienstag mit Spannung die Strafen erwartet. Diese fielen eher harmlos aus. So wurden ein Crew-Mitglied des #5-Teams und drei Mitarbeiter des #24-Teams mit einer Strafe von bis zu 25.000 Dollar belegt und für die nächsten drei bis sechs Punktrennen gesperrt. Auch die Crew-Chiefs wurden zur Rechenschaft gezogen. So müssen Kenny Francis, Crew Chief der #5, und Alan Gustafson, Crew Chief der #24, eine Geldstrafe von 50.000 Dollar wahrnehmen und stehen für die nächsten sechs Punktrennen unter Beobachtung. Weitere Strafen wurden nicht ausgesprochen, womit auch alle Fahrer zumindest von NASCAR-Seite unbeschadet aus der Auseinandersetzung gehen.
Ob die NASCAR auch nach dem Phoenix-Rennen wieder einen tiefen Blick in den Strafenkatalog werfen muss, sehen wir am kommenden Sonntagabend auf ESPN und MotorvisionTV. Die genauen TV-Zeiten für das gesamte Rennwochenende finden sich in der unten folgenden Auflistung. Zudem sollte man sich bei der aktuell sehr engen Ausgangslange die aktuellen Punktestände der Fahrer- und Ownerwertung nochmals genauer anschauen.
Freitag, 07.11.2014
18:00 Uhr, Nationwide Practice, Fox Sports 1
19:30 Uhr, Sprint Cup Practice, Fox Sports 1
21:00 Uhr, Nationwide Practice, Fox Sports 1
22:30 Uhr, Trucks Qualifying, Fox Sports 1
Samstag, 08.11.2014
00:30 Uhr, Sprint Cup Qualifying, ESPN2
02:30 Uhr, Trucks Rennen, Fox Sports 1
17:30 Uhr, Sprint Cup Practice, Fox Sports 2
18:30 Uhr, Nationwide Qualifying, Fox Sports 2
20:30 Uhr, Sprint Cup Final Practice, Fox Sports 2
22:00 Uhr, Nationwide Rennen, ESPN
Sonntag, 09.11.2014
21:00 Uhr, Sprint Cup Rennen, ESPN & MotorvisionTV (Green Flag: 21:15 Uhr)