Nach den kalten Temperaturen und dem Nieselregen von Atlanta freuen wir uns nun auf die Sonne von Nevada und auf 43 Wahnsinnige, die sich wieder stundenlang im Kreis drehen.
Während in Atlanta wahrscheinlich der eine oder andere Zuschauer noch auf der Tribüne festgefroren ist, geht es dieses Wochenende wieder in wärmere Gefilde. Die Glücksspielmetropole Las Vegas mitten in der Wüste von Nevada lädt zum Kobalt 400 auf dem Las Vegas Motor Speedway. Wie schon letzte Woche treffen wir hier wieder auf ein Oval mit einer Länge von 1,5 Meilen, allerdings differenziert sich die Strecke stark von dem Kurs nahe Atlanta bei genauerer Betrachtungsweise. So besitzt die Strecke in Las Vegas ein progressives Banking von 18 bis 20°. Zudem wurde der Asphaltbelag zuletzt 2006 erneuert und ist damit wesentlich jünger und auch reifenschonender als der in Atlanta. Zusätzlich passen 131.000 Rennfans auf die Tribünen an der Strecke, was den Speedway zu einem der größten im NASCAR-Kalender macht.
Die letztjährige Ausgabe der 400 Wüstenmeilen war über lange Zeit ziemlich dröge anzuschauen, bis kurz vor Schluss der sicher führende Dale Earnhardt Jr. mit Spritmangel zu kämpfen hatte und in der letzten Runde noch von Brad Keselowksi abgefangen wurde. Für Keselowski war der Sieg sein erster auf dem Oval im Hotspot von Nevada. Hingegen sind Jimmie Johnson und Matt Kenseth schon fast Stammgäste in der Victory Lane mit bereits vier bzw. drei Siegen und werden auch dieses Jahr wieder heiße Kandidaten für die Siegestrophäe sein. Des Weiteren lohnt sich ein genauerer Blick auf Carl Edwards. Mit zwei Siegen war er hier ebenfalls schon erfolgreich unterwegs und mit dem neuen Team sowie augenscheinlich besserem Material im Rücken sind seine Chancen auf einen dritten Erfolg in Las Vegas nicht schlechter geworden.
Das Rennen werden sich die aus Las Vegas stammenden Busch-Brüder abermals vor der Flimmerkiste anschauen müssen, aber zumindest bei Kurt Busch gab es unter der Woche eine Neuigkeit zu vermelden. Wie das Delaware Attorney General’s office bekannt gab, wird man nach umfangreicher Prüfung der vorliegenden Informationen keine Kriminalstrafe gegen den Champion von 2004 aussprechen. Dies beeinflusst allerdings nicht die vor dem Daytona 500 getroffene Entscheidung der NASCAR, Busch auf unbestimmte Zeit zu suspendieren. Damit sitzt The Outlaw auch weiterhin nicht im Rennfahrzeug und muss stattdessen das Road to Recovery-Programm absolvieren, bevor er wieder von Siegen träumen darf.
Positive Nachrichten kamen aus dem Hause von Michael Waltrip Racing, denn Brian Vickers wird ab diesem Wochenende wieder im Cockpit der #55 Platz nehmen. Bei Vickers traten im Dezember letzten Jahres Komplikationen mit einem künstlichen Einsatz zur Schließung eines Loches in seinem Herzen auf. Nach einigen Operationen und persönlichen Kämpfen kehrt er nun wieder zurück und hoffentlich bleibt er in Zukunft von weiteren Problemen verschont, denn dass er ein ausgezeichneter Fahrer ist, hat er eindrucksvoll im letzten Jahr bewiesen. Er steigt in ein Auto, das einiges an Potential besitzt. Dies bewies Brett Moffitt mit seinem Auftritt in Atlanta, und auch er wird in Las Vegas wieder im Cockpit sitzen, wenn auch hinter dem Steuer eines anderen Fahrzeuges. Wo, das klären wir nun im Blick auf die Entry List.
Für das Rennwochende wurden 48 Teams gemeldet, was den zuletzt äußerst positiven Trend bestätigt. Wir dürfen uns also wieder auf ein interessantes Qualifying freuen, das dieses Mal hoffentlich ohne größere Kontroversen absolviert wird. Neu antreten dürfen dabei Ryan Blaney in der #21 der Wood Brothers sowie Reed Sorenson, der einen Platz im Toyota mit der #29 gefunden hat. Auch Mike Bliss kommt wieder auf einen seiner vielen Einsätze in der #32 und Brian Scott übernimmt den Circle Sport-Chevrolet mit der #33. Brett Moffitt wechselt von der #55 in den Front Row-Ford mit der #34. Zudem ist auch Team Xtreme Racing mit Travis Kvapil und der #44 am Start, denen in Atlanta noch ein Trailer inklusive Rennfahrzeug gestohlen wurde – zum Glück wurde immerhin der Rennbolide tags darauf wiedergefunden. Des Weiteren dabei: Mike Wallace in der #66, Matt DiBenedetto in der #83 und auch die Leavine Family mit Michael McDowell und der traditionellen #95.
Mit dem Wetter werden wir diese Woche keine großen Probleme haben. Traditionell ist es auch in der Winterzeit in der Wüstenstadt angenehm und dies wird sich auch für die diesjährige Ausgabe des Rennens nicht ändern. Für das gesamte Rennwochenende werden angenehme Temperaturen von rund 20 °C bei durchgehendem Sonnenschein prognostiziert. Wer will dann noch bei solchen Aussichten sein nicht vorhandenes Geld in den zahlreichen Casinos verschwenden, wenn nebenan die V8-Motoren röhren?
Das Kobalt 400 auf dem Las Vegas Motor Speedway wird in gewohnter Manier von FOX und MotorvisionTV übertragen werden, wobei die Münchener diese Woche hoffentlich ohne Programmpausen während der interessanten Rennmomente auskommen. Eine Übersicht der TV-Termine findet sich in der unten folgenden Auflistung und wer auf umfangreiche Vorbereitung wert legt, darf sich noch die aktuellen Meisterschaftsstände für die Fahrer- und Ownerwertung anschauen.
Freitag, 06.03.2015
21:00 Uhr, Sprint Cup Practice, Fox Sports 1
22:30 Uhr, Xfintiy Practice, Fox Sports 1
Samstag, 07.03.2015
00:00 Uhr, Xfinity Final Practice, Fox Sports 1
01:30 Uhr, Sprint Cup Qualifying, Fox Sports 1
17:30 Uhr, Sprint Cup Practice, Fox Sports 2
18:30 Uhr, Xfintiy Qualifying, Fox Sports 1
20:30 Uhr, Sprint Cup Final Practice, Fox Sports 1
22:00 Uhr, Xfinity Race, Fox Sports 1
Sonntag, 08.03.2015
21:30 Uhr, Sprint Cup Race, FOX & MotorvisionTV (Vorbereichte ab 20 Uhr, Green Flag: 21:46 Uhr)