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Formel Eins: Vorschau Saison 2015 – Neue Regeln

von DonDahlmann
2 Kommentare

Wie in jedem Jahr gibt es auch 2015 eine ganze Menge neuer Regeln in der Formel Eins, die im Verlauf der Saison sicher hier und da den Rennverlauf verändern werden. Wir geben einen Überblick.

Die FIA lässt sich, in Zusammenarbeit mit der „Strategy Group“ der Teams, in jedem Jahr gerne etwas neues einfallen. Auch für das Jahr 2015 gab es eine Menge Ideen, ein paar davon haben es glücklicherweise nicht ins Regelbuch geschafft. Darunter auch die Idee, dass man nach einer Safety Car Phase das Rennen mit einem stehenden Start wieder in Schwung bringt. Diese wirklich dämliche Idee fiel den Protesten der Fahrer und der Teams zum Opfer. Auch die Reifenwärmer sollten verboten werden – aus Kostengründen. Dabei machen die im Vergleich zu den anderen Kosten nun wirklich nichts aus. Daher bleibt es dabei: auch in diesem Jahr sind Reifenwärmer erlaubt. Zu den geänderten Regeln.

Motor:

Mercedes-Benz PU106A HybridStatt fünf Aggregate gibt es nur noch vier Motoren pro Saison. Damit muss ein Motor dann fünf Rennen durchhalten, dazu die Qualifikationen. Da man den Motor zwischen dem dritten freien Training und der Qualifikation meist nicht mehr wechselt, beträgt die Laufleistung des Motors dann rund 2000 Kilometer. Das ist dann schon ein Wort für einen Hochleistungsmotor.

Wie im letzten Jahr kann man aber ein wenig tricksen, denn die FIA hat den Motor in verschiedene Baugruppen unterteilt.

– Der Motor (Auch ICU genannt, 1,6 Liter, V6)
– ERS-K (auch MGU-K genannt, Kinetische Energierückgewinnung)
– ERS-H (auch MGU-H genannt, Abwärme Rückgewinnung durch den Turbo)
– Akku / Energiespeicher (maximal 25 Kilo, minimal 20 kg)
– Turbolader
– Steuerungselektronik/Software

Jede dieser Baugruppen kann jeweils vier Mal gewechselt werden. Danach gibt es eine Reihe von Strafen (siehe unten). Neu ist, dass die Motoren über die Saison nicht mehr eingefroren sind. Im letzten Jahr durfte man nur Änderungen vornehmen, wenn diese der Sicherheit, der Haltbarkeit und dem Verbrauch dienten. In diesem Jahr hat jeder der drei Motorenhersteller die Möglichkeit sogenannte Entwicklungstoken zu nutzen. Davon hat jeder pro Jahr (nicht pro Saison) 32 Stück. Renault hat in diesem Jahr schon etliche dieser Token genutzt, Mercedes bisher noch kaum. Diese Token verändern aber nichts daran, dass man nur vier Mal eine der sechs Baugruppen austauschen kann.

Das Getriebe darf wie im letzten Jahr drei Mal getauscht werden, die Übersetzungen für die Getriebe muss man aber vor dem Start in die Saison festlegen. Im letzten Jahr konnte man interessante Unterschiede bei den gewählten Übersetzungen feststellen. Manche Teams nutzen den achten Gang sehr oft, machen eher selten. 

Strafen:

Neu war im letzten Jahr die 5-Sekunden-Strafe, die man an der Box absitzen konnte. Bei einem Boxenstopp durften die Mechaniker erst 5 Sekunden nach dem Stopp des Autos an diesem arbeiten. In diesem Jahr gibt es zusätzlich eine 10-Sekunden-Strafe, die genauso funktioniert. 

Bei einem fünften Motorwechsel (oder dem Einsatz einer fünften Komponente) gibt es wie im letzten Jahr eine Strafversetzung in der Startaufstellung. Die beträgt im Normalfall 10 Plätze. Wer im letzten Jahr die Strafe nicht in einem Rennen absitzen konnte, der wurde im folgenden Rennen um die fehlenden Startplätze nach hinten versetzt. In diesem Jahr ist das anders, man bekommt eine Zeitstrafe.

1-5 Plätze: 5 Sekunden
6-10 Plätze: 10 Sekunden
11- 20 Plätze: Drive Through
20 und mehr: 10 Sekunden Stop and Go

Virtual Safety Car:

Virtual Safety CarAls Reaktion auf den Unfall von Jules Bianchi beim Großen Preis von Japan im Oktober des letzten Jahres, hat die FIA die Einführung eines „Virtual Safety Car“ (VSC) beschlossen. Werden in einem Sektor doppelt gelb geschwenkte Flaggen gezeigt, bekommen die Fahrer im Cockpit eine Sollzeit angezeigt, die sie nicht unterschreiten dürfen. Das VSC kann über die gesamte Strecke verhängt werden. Es soll vor allem die Geschwindigkeit der Fahrzeuge schneller reduzieren, so dass nicht weiter im Rennspeed um die Strecke gefahren wird, bis das SC draussen ist. Das System wird auch in der WEC eingesetzt und hat sich dort bewährt.

Unsafe Release:

Wenn nach Meinung der Kommissare vor Ort ein Team seinen Fahrer bei einem Stopp so los fahren lässt, dass ein anderer Fahrer behindert wird, bekommt das Team automatisch eine 10 Sekunden Stop und Go Strafe.

Helm Design (Lex Vettel)

Die Fahrer dürfen ihr Helm Design innerhalb einer laufenden Saison nicht mehr signifikant verändern. Die Regel stellt aber nicht klar, was denn nun „signifikant“ ist. Die FIA will damit erreichen, dass die Fahrer im TV-Bild auf Grund ihrer Helme wieder besser zu erkennen sind. Über den Sinn kann man streiten, aber vielleicht führt es dazu, dass die Farben des Helms wieder besser zur Geltung kommen.

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2 Kommentare

nona 9 März, 2015 - 09:51

Mit den perfiden Strafen für Unsafe Release werde ich nach wie vor nicht warm. Da der Fahrer den Zeitpunkt so gut wie nicht beeinflussen kann, sollte er dafür auch nicht bestraft werden. Meiner Meinung nach sollten zwei Dinge gewährleistet sein:

(1) Bestrafung des Teams (als Verursacher bzw. Hauptschuldiger), z.B. durch keine Punkte im Rennen bzw. Aberkennung von Punkten in der Teamwertung (in spürbarer Grössenordnung, als nicht nur fünf Pünktlein oder so).

(2) Falls nötig, Wiederherstellung des Status Quo für den eventuell benachteiligten anderen Fahrer, z.B. durch Positionstausch.

Erik 11 März, 2015 - 11:31

Was mir ja nach wie vor nicht passt, ist die inflationäre Punkteverteilung.
In diesem Jahr bekommt ja die Hälfte der Fahrer Punkte gutgeschrieben.
Das finde ich nicht gut, ich würde es toll finden, wenn man zur alten Zählweise bis ’09 zurück gehen würde.

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