Für ihr zweites Saisonrennen gastiert die IndyCar Series zum ersten Mal im NOLA Motorsports Park. NOLA steht einfach für New Orleans, Louisiana, und so befindet sich die Strecke mehr oder weniger zwischen Mississippi und Golf von Mexico.
Am 10. und 11. Februar haben sechs Teams auf der Strecke getestet und die Fahrer zeigten sich durch die Bank begeistert vom Gripniveau des Asphalts. Will Power prognostizierte gutes Racing und wir hoffen, dass er Recht behält. Die Fahrer waren mit der alten Dallara-Aerodynamik schneller unterwegs, als die Ingenieure vorher errechnet hatten. Am Rennwochenende werden aber natürlich die neuen Aero Kits von Chevrolet und Honda eingesetzt. Es sollte also mit deutlich mehr aerodynamischem Abtrieb noch schneller werden. Graham Rahal erwartet ein sehr anstrengendes Rennwochenende, da die Kurvengeschwindigkeiten sehr hoch sein werden.
Die Strecke ist vom Layout nicht besonders schnell und erinnert an den Barber Motorsports Park. Das ist kein Zufall, da beide Strecken von Alan Wilson designt worden sind. Im Unterschied zum Barber Motorsports Park, der in den Hügeln östlich von Birmingham liegt, ist der NOLA Motorsports Park topfeben. Das hat den Vorteil, dass die Zuschauer von der Tribüne die ganze Strecke überblicken können. Auf der anderen Seite fehlen aber auch Schwierigkeiten für die Fahrer, etwa hängende Kurven oder nicht einsehbare Scheitelpunkte, die den Reiz vieler Strecken ausmachen.
Strecke
Die Strecke ist 2,67 Meilen (4,3 km) lang und umfasst 13 Kurven. Die Start- und Zielgerade ist die längste Gerade des Motorsport Parks und mündet in eine fast 90 Grad Rechtskurve. Wenn man eng am Vordermann aus Kurve 13 kommt, kann man hier ein Überholmanöver starten. Die folgende Linkskurve ist dann deutlich schneller. Nach zwei engen 180 Grad Kurven kommt eine Passage aus drei Rechtskurven, die immer schneller werden. Nach einer kurzen Geraden führt eine schnelle Rechts-Links-Schikane auf die zweite längere Gerade der Strecke. Die folgende 90 Grad Rechtskurve ist die zweite mögliche Überholstelle. Eine enge Linkskurve und zwei weiter werdende Rechtskurven bringen die Fahrer wieder auf die Start- und Zielgerade.
Favoriten
Team Penske hat im Februar in kompletter Mannschaftsstärke im NOLA Motorsports Park getestet. Mit Will Power und Simon Pagenaud hat man zwei absolute Straßenkursspezialisten im Team, die in St. Petersburg über weite Teile des Rennens die führenden Fahrer waren. Gewonnen hat aber Juan Pablo Montoya, der somit mit einer extra Portion Selbstvertrauen anreisen wird. Da auch Helio Castroneves noch nicht zum alten Eisen gehört, werden auch an diesem Wochenende alle vier Penske-Piloten um das Podium fahren.
Chip Ganassi Racing war beim Test im Februar nicht dabei. Mit Scott Dixon hat man aber einen Spezialisten für den Barber Motorsports Park in den eigenen Reihen. Alle Rennen dort beendete er auf dem Podium. Da sich beide Strecken in ihrer Charakteristik doch ähneln, muss man Dixon zum engsten Favoritenkreis zählen. Des Weiteren war Tony Kanaan in St. Petersburg der einzige Fahrer der sich in die Phalanx von Team Penske schieben konnte. In der Theorie, vor dem ersten Training und ohne Zeiten mit den neuen Aero Kits, müssten die beiden Chevrolet-Teams die Top 5 im Rennen unter sich ausmachen.
Der schnellste Pilot im Hondalager sollte Ryan Hunter-Reay sein. Er liebt den Barber Motorsports Park, auf dem er die letzten beiden Rennen gewinnen konnte. Zusammen mit Marco Andretti und Carlos Munoz war er beim Test dabei, was sicherlich auch kein Nachteil ist. Auf Marco Andretti sollte man auch besonders achten, da er traditionell auch gut im Barber Motorsports Park zurechtkommt. Kurzfristig tritt Simona de Silvestro wieder für Andretti Autosport an. Wenn sie nicht wieder übermotiviert Fehler begeht, ist ein Platz in den Top 15 realistisch.
Bei den Testfahrten im März im Barber Motorsports Park überzeugte KV Racing mit den Plätzen 3 und 6 für Stefano Coletti und Sebastien Bourdais. Der Franzose hat außerdem einen richtig guten Lauf und es wäre keine Überraschung, wenn er sich vorne zwischen oder direkt hinter den Penske- und Ganassi-Fahrern platzieren könnte. Dies ist ihm in St. Petersburg ja schon gelungen.
Für eine positive Überraschung könnte Graham Rahal sorgen. In St. Petersburg fuhr er, trotz Drive-Through Penalty und beschädigtem Frontflügel, einen guten elften Platz heraus. Außerdem kennen er und das Team die Strecke von den Testfahrten im Februar. Es wäre schön, wenn St. Petersburg nicht nur eine Eintagsfliege war, sondern Graham Rahal sich dauerhaft im Mittelfeld der IndyCar Series platzieren könnte.
Ein Auge sollte man auch auf Josef Newgarden und Luca Filippi für CFH Racing sowie James Hinchcliffe für Schmidt Peterson Motorsport haben. Alle drei Piloten nahmen auch am Februartest teil. Ohne diese Erfahrungen müssen Takuma Sato und Jack Hawksworth auskommen. Im Gegenzug überzeugten sie aber in St. Petersburg mit guten Ergebnissen.
Mit Sage Karam und Simona de Silvestro umfasst die Entry List (PDF) wieder 24 Meldungen.
Zeitplan (local time, MESZ)
Freitag, 10. April
12:15 – 1:45 p.m. (19:15 – 20:45) – Verizon IndyCar Series practice #1
4:15 – 5:35 p.m. (23:15 – 00:35) – Verizon IndyCar Series practice #2
Samstag, 11. April
12:30 – 1:30 p.m. (19:30 – 20:30) – Verizon IndyCar Series practice #3
4:15 – 5:30 p.m. (23:15 – 00:30) – Verizon IndyCar Series Pole Qualifying (knockout Qualifying and Firestone Fast Six format)
Sonntag, 12. April
11:00 – 11:30 a.m. (18:00 – 18:30) – Verizon IndyCar Series warm-up
1:30 p.m. (20:30) – Verizon IndyCar Series pre-race (Übertragungsbeginn NBC Sports Network)
2:37 p.m. (21:37) – Firestone Grand Prix of Louisiana green flag
Gemäß aktueller Programmplanung steigt Sport1US ab 21:00 Uhr in die Übertragung des NBC Sports Networks ein.