Endlich ist Ostern vorbei und das Wochenende wieder mit einem Sinn versehen, denn die NASCAR lässt es nach ihrer einwöchigen Pause im Lande der „Rednecks“ auf dem schnellen Texas Motor Speedway wieder richtig fliegen.
Nachdem der Saisonbeginn vorwiegend im Westen der USA abgehalten wurde, geht es nach dem Rennen in Martinsville nun in den Südstaat schlechthin, Texas. Dort wo Bacon, Barbecue und Colts jeden Einheimischen aus seinem Versteck hervorholen, scheinen auch Enten recht beliebt zu sein, oder wie erklärt man sich den Namen des Rennens – Duck Commander 500 – sonst? Das vorher schon unter zahllosen Titeln ausgetragene Event wird auf dem Texas Motor Speedway abgehalten, der gegen Ende der 90er-Jahre nahe Fort Worth errichtet wurde und die heutzutage übliche Länge der NASCAR-Strecken vorweisen kann: 1,5 Meilen. Mit einer Kurvenüberhöhung von 24° wird es damit wesentlich schneller zugehen, als es noch vor zwei Wochen der Fall war. Die letzte bauliche Veränderung am Speedway fand im letzten Jahr statt, als man sich den größten Flachbildschirm der Welt, der den kreativen Namen Big Hoss (Großer Bulle) trägt, an die Backstretch stellte. Seitdem werden auch keine Karten mehr für die verbleibenden Tribünen auf der Gegengerade verkauft, womit die maximale Kapazität des Kurses auf 112.552 Plätze gesunken ist.
Mit den hier oft anzutreffen langen Läufen unter grün kam bis jetzt – komplett überraschend – Jimmie Johnson am besten zurecht. Mit vier Erfolgen führt er die ewige Siegerliste souverän an, doch es gibt da einen Makel. Während für die #48 die letzten drei Chase-Rennen in Texas fast schon selbstverständlich mit einem Sieg beendet werden konnten, fehlt es an einem Erfolg im Frühjahrsrennen noch zur Gänze. Hier waren besonders die Piloten von Roush-Fenway Racing oft äußerst auffällig, denn Greg Biffle & Co. konnten in den bisher 18 Austragungen ganze sieben Mal ihren Ford in die Victory Lane stellen. Da können Teams wie Hendrick, Penske oder Joe Gibbs mit ihren jeweils nur zwei Erfolgen nur einen neidischen Blick in das Roush-Lager werfen, wobei dieser aufgrund der aktuellen Lage dort schnell wieder verfliegen sollte. Hoffnungen und Anzeichen dafür, dass man bei Roush in Texas nun endlich die Kehrtwende schafft, sucht man vergebens. Stattdessen wird man wohl wieder einen der üblichen Verdächtigen in der Victory Lane finden, wobei besonders die Mannschaft rund um Joe Gibbs nach dem Sieg in Martinsville mit ordentlich Selbstbewusstsein in den Süden reisen dürfte.
Für das Duck Commander 500 haben sich erneut erfreulich viele Teams gemeldet, 45 an der Zahl. Die Wood Brothers treten nach bereits zwei Saisonteilnahmen erneut mit der #21 und Ryan Blaney an. Ihnen schließen sich Mike Bliss in der #32 und der zuletzt gut aufgelegte Brian Scott in der #33 an. Chris Buescher bekommt in der #34 von Front Row Motorsports eine weitere Chance, sich mit den Fahrzeugen des Sprint Cup vertraut zu machen. Brett Moffitt ersetzt in der #55 abermals Brian Vickers und Matt DiBenedetto und BK Racing setzen wieder die #83 ein. Auch die Leavine Family hat den Weg nach Fort Worth nicht gescheut und wird mit ihrer traditionellen #95 und Michael McDowell hinterm Kurbelgerät an den Start gehen. Nach seinem gesundheitlichen Ausfall in Martinsville kehrt auch Kyle Larson in seine #42 zurück.
Während der letzten zwei Wochen hat sich natürlich auch ein bisschen was im NASCAR-Zirkus getan. So verhängte die NASCAR eine harte Strafe gegen das Team der #31 von Richard Childress Racing. Grund ist eine angebliche Manipulation der Reifen, die nach dem Rennen in Fontana festgestellt worden war. Dem Team wird dabei vorgeworfen, die Reifen so angepasst zu haben, dass diese während der Fahrt an Druck verlieren. Dass NASCAR nicht auf Reifenmanipulationen jeglicher Art steht, zeigte man umgehend und suspendierte Crew Chief Luke Lambert für die nächsten sechs Rennen, setzte ihn unter Beobachtung bis Ende des Jahres und verpasste ihm noch eine Geldstrafe von 125.000 Dollar. Ryan Newman und Fahrzeugbesitzer Richard Childress werden zudem jeweils 75 Punkte in der Fahrer- und Ownerwertung abgezogen. Abschließend wurde auch der Reifentechniker James Bender und der Ingenieur Philip Surgen des Teams für sechs Rennen gesperrt und bis Jahresende auf die Beobachtungsliste gesetzt. Das Signal der NASCAR ist damit klar, Manipulationen jeglicher Art werden nicht toleriert.
Diese Woche trat die NASCAR ebenfalls wieder in Aktion, diese Mal glücklicherweise im positiven Sinne. Bekanntgegeben wurde das Format für das diesjährige All-Star-Rennen in Charlotte, das am 16. Mai ausgetragen werden wird. Zugelassen zum Rennen werden alle Fahrer, die Siege in der Saison 2014 oder 2015 errungen haben, sowie alle Sieger der vergangenen All-Star-Rennen und alle Champions, sofern sie noch aktiv die ganze Saison mitfahren. Zum Hauptrennen werden mindestens 20 Fahrzeuge antreten, wobei 17 bereits gesetzt sind. Zwei Plätze werden zudem noch von den Siegern der beiden 20 Runden langen Showdown-Events belegt. Abschließend gesellt sich noch der Gewinner des Fan Vote zum Starterfeld hinzu, der überraschend in der letzten Saison Josh Wise hieß. Das eigentliche Rennen wird dann in fünf Segmenten ausgetragen, wobei die ersten vier Abschnitte auf jeweils 25 Runden begrenzt werden. Nach dem vierten Sprint werden die Fahrer anhand ihrer Durchschnittsposition zum Pflichtboxenstopp mit vier neuen Reifen in die Box beordert, um abschließend den Kampf um die eine Million Dollar Preisgeld in den zehn Umläufen des fünften Segments auszutragen.
Zurück zum Duck Commander 500. Die Übertragung erfolgt über die Kanäle FOX und MotorvisionTV und startet gegen null Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit der Vorberichterstattung. Der eigentliche Rennstart könnte sich allerdings verschieben, denn die Wahrscheinlichkeit für Regen ist durchaus gegeben. Zum Abschluss lohnt sich wie üblich noch ein Blick auf die Fahrer- und Ownerwertung sowie die TV-Zeiten für das Wochenende:
Freitag, 10.04.2015:
17:30 Uhr, Sprint Cup Practice, Fox Sports 1
20:00 Uhr, Sprint Cup Practice, Fox Sports 1
22:30 Uhr, Xfinity Qualifying, Fox Sports 1
Samstag, 11.04.2015:
00:30 Uhr, Sprint Cup Qualifying, Fox Sports 1
02:30 Uhr, Xfinity Race, Fox Sports 1
Sonntag, 12.04.2015
01:00 Uhr, Sprint Cup Race, FOX & MotorvisionTV (Green Flag: 01:46 Uhr)