Ein gewohnt grünlastiges Texas-Rennen belohnte die Nachteulen mit einem spannenden und packenden Finish über die finalen Runden. Dabei sicherte sich ein Fahrer seinen ersten Sieg im Frühjahrsrennen im Lone Star State.
Dass Jimmie Johnson nach einem Rennen auf dem Texas Motor Speedway in die Victory Lane einfahren darf, ist jetzt erst mal nichts Ungewöhnliches. Doch am vergangenen Wochenende gelang ihm dieses Kunststück zum ersten Mal beim Frühjahrsbesuch des Sprint Cup in Fort Worth. Dabei musste die #48 selten wie nie für den Sieg kämpfen, denn ein furios auffahrender Kevin Harvick schlitterte und raste in den letzten Runden Richtung Führung. Doch ein Ausrutscher in die SAFER-Barrier von Kurve eins und zwei sollte ein dramatisches Finish geradeso noch verhindern. So konnte Jimmie Johnson schließlich mit etwas Polster auf die Konkurrenz seinen rekordbringenden fünften Texas-Sieg einfahren, während sich Harvick noch auf der Zielgerade den zweiten Platz vor dem hauchdünn geschlagenen Dale Earnhardt Jr. sicherte, der sich während des Rennens stetig immer weiter verbessert hatte.
Dies konnte man nicht von Pole Sitter Kurt Busch behaupten. In der Anfangsphase konnte er seinen Speed vom Qualifying ins Rennen übertragen, verpasste es dann allerdings im weiteren Rennverlauf, die richtigen Änderungen mit seiner Crew am Fahrzeug vorzunehmen, um sich auf den Wechsel in die nächtlichen Verhältnisse einzustellen. Die #41 kämpfte mit einem unbalancierten Fahrzeug, das Crew Chief Tony Gibson selbst nach mehreren Boxenstopps mit Wedge- und Reifendruckanpassungen nicht zur Zufriedenheit von Busch ändern konnte. So stand folgerichtig nach der Zieleinfahrt auch nur ein 14. Platz zu Buche. Enttäuschend, wenn man die Ausgangslage und die Fahrt seines Teamkollegen Kevin Harvick in Betracht zieht, mit dem Busch in den letzten Wochen nahezu auf Augenhöhe war.
Ebenfalls in die falsche Richtung ging das Rennen für Ryan Blaney und die Wood Brothers. Nachdem der Youngster die #21 überraschend im Qualifying auf Position 13 abgeliefert hatte, machten sich schon früh im Rennen Motorprobleme bemerkbar. Diese sorgten schließlich nach über 80 Runden zur Aufgabe des kleinen Teams, nachdem man sich nach einer guten Anfangsphase berechtigte Hoffnungen auf ein gutes Resultat machen durfte. Und wenn wir schon bei Pechvögeln sind, dann darf auch dieses Mal Brad Keselowski nicht fehlen. Vor wenigen Wochen noch in Fontana für sein Überraschungsmanöver zum Sieg gefeiert fuhr er in der Schlussphase den Commitment Cone an der Boxeneinfahrt um und musste daraufhin folgerichtig vom Ende des Feldes das Rennen wieder aufnehmen. Normalerweise wäre für die meisten Piloten damit das Event gelaufen, doch Keselowski kämpfte sich in den Schlussrunden wieder eindrucksvoll Richtung Front und kam schließlich auf einem überragenden fünften Platz hinter seinem Teamkollegen Joey Logano ins Ziel, Hut ab.
Enttäuschend lief das Wochenende für Toyota, denn die komplette Joe Gibbs-Armada kam mit Ausnahme von Matt Kenseth zwar zwischen Platz zehn und 13 ins Ziel, doch zu keinem Zeitpunkt hatte man den Chevrolets und Fords etwas entgegenzusetzen. Dies war bereits auf dem ebenfalls schnellen Oval in Fontana der Fall, als man nicht über einen 13. Platz von Carl Edwards hinaus kam. Ob das nun an mangelnder Motorleistung oder ungenügenden Setups liegt, kann man nur spekulieren. Fakt ist, dass der vor zwei Jahren auf Intermediate-Ovalen noch dominierende Matt Kenseth aktuell keinen Stich gegen die Konkurrenz setzen kann und auch die restlichen stark besetzten Fahrzeuge ihre Probleme haben, in die vorderen Ränge vorzufahren.
Am Ende des Texas-Wochenendes bleiben für die meisten Piloten und Teams mehr Fragen als Antworten, denn Johnson und Harvick konnten gemeinsam mit Earnhardt das restliche Feld mit über fünf Sekunden in den Schlussrunden deklassieren und bewiesen einmal mehr ihre aktuelle Stärke. Das Resultat des Duck Commander 500 kann hier abgerufen werden, ebenso die aktuellen Stände der Fahrer- und Ownerwertung. Diese Woche verkürzen wir die Streckenlänge drastisch, wenn es in das Last Great Colosseum geht, auf den Bristol Motor Speedway. Für mehr Cautions und Action ist quasi jetzt schon gesorgt, wenn es nächsten Sonntagabend hoch her geht.