Die ADAC GT Masters erlebt dank der neuen Pirelli-Reifen einen Aufschwung bei der Markenvielfalt: Zum Saisonauftakt sehen wir immerhin acht verschiedene Marken.
Schon früh wurde in den letzten Jahren klar, dass Yokohama nicht der beste Reifenlieferant für die ADAC GT Masters war. Denn die Yokohama-Reifen passten nur zu einigen Fahrzeugen wie z.B. dem Mercedes SLS AMG GT3, während die Reiter-Lamborghini und die Schulze-GT-R mit den Reifen gar nicht zurechtkamen. Meistens lag es am Hinterreifen, den man nicht auf die richtige Temperatur bekam und so kaum eine Chance gegen die Konkurrenz hatte. Ein weiterer Nachteil der Yokohama war die BoP, die man nur mit den Ergebnissen der eigenen Resultate einstellen konnte, da die Blancpain Sprint Series und Blancpain Endurance Series auf Pirelli-Reifen unterwegs sind. Jetzt hat man auch die Pirelli-Reifen und so sollten wir dieses Jahr eine extrem ausgeglichene BoP sehen. Und auch die Markenvielfalt wird noch weiter steigen.
Die wichtigste Änderung für den Zuschauer ist der Wechsel der Serie von Kabel 1 zu Sport1. Dadurch ergibt sich auch die neue Startzeit um 13:15 Uhr, damit die Serie sich nicht mit dem Doppelpass überschneidet. Kabel 1 wollte wohl nicht mehr die ADAC GT Masters übertragen, da die Quoten unter dem Senderschnitt lagen und der Aufwand recht hoch war. Bei Sport1+ wird man dieses Jahr dann auch die neue Formel-4-Meisterschaft sehen, in der ein paar interessante Nachwuchsfahrer starten. Die Rennen wird weiterhin Patrick Simon kommentieren und Jan Stecker wird sich weiterhin um die Morderation und Interviews kümmern.
Kalender
Der Kalender der ADAC GT Masters ist fast identisch zum letzten Jahr. Die Saison beginnt wieder in Oschersleben und endet Anfang Oktober am Hockenheimring. Nicht mehr wird die ADAC GT Masters am Slovakiaring starten, aber dafür wird man im Juni wieder in Spa fahren. Insgesamt gefällt mir der Kalender sehr gut, da man alle deutschen Rennstrecken fährt und dazu noch im Ausland den Red Bull Ring, Spa und Zandvoort.
Datum | Rennstrecke |
---|---|
25-26. April | Oschersleben |
6-7. Juni | Red Bull Ring |
20-21. Juni | Spa |
4-5. Juli | Lausitzring |
15-16. August | Nürburgring |
29-30. August | Sachsenring |
19-20. September | Zandvoort |
3-4. Oktober | Hockenheimring |
Starter
Audi
Die Speerspitze für Audi bildet dieses Jahr wieder C.Abt Racing. Mit drei Fahrzeugen wird man probieren den letztjährigen Titel von Kelvin van der Linde und Rene Rast zu verteidigen. Rene Rast wird dieses Jahr aber nicht mehr im ADAC GT Masters antreten, da er sich auf seine Aufgaben mit dem Audi R18 konzentriert. Kelvin van der Linde wird zusammen mit Stefan Wackerbauer die Startnummer 1 pilotieren. Jedoch glaube ich nicht, dass man auch die Meisterschaft verteidigen kann, da Stefan Wackerbauer zwar ein guter Fahrer ist, aber nicht zu den besten im Feld gehört. Die Startnummer 2 werden sich Jordan Lee Pepper und Nicki Thiim teilen. Zwar wurde Jordan Lee Pepper letztes Jahr Meister im Scirocco R-Cup, aber auch dieses Duo sehe ich nicht als Titelkandidat. Den dritten Audi R8 von C.Abt Racing bewegen Andreas Weishaupt und Christer Jöns. Andreas Weishaupt ist vor allem an der Nordschleife aktiv und man muss sehen, wie er sich im GT3 Sport macht. Ich bin jedoch wie jedes Jahr verwundert, dass man bei C.Abt Racing immer einen Rookie mit einem erfahrenen Fahrer kombiniert und nicht einfach zwei erfahrene Fahrer auf ein Fahrzeug setzt. Der Erfolg hat ihnen in den letzten Jahren jedoch recht gegeben.
Zwei weitere Audi R8 LMS Ultra setzt MS Racing mit Daniel Dobitsch und Edward Sandström ein. Das zweite Fahrzeug wird pilotiert von Florian Stoll und Marc Basseng. Ähnlich wie bei ihren Teamkollegen sind auch die beide erfahrene GT3 Piloten und wenn man nur das fahrerische betrachtet, müssten die beiden Titelchancen haben. Jedoch lief es für MS Racing seit dem Titelgewinn mit dem SLS GT3 nicht mehr so gut und so bin ich mir nicht sicher, ob das Fahrzeug schnell genug sein wird.
Bentley
HTP Motorsport tritt dieses Jahr mit zwei Bentley Continental GT3 an, aber man hat (Stand Donnerstag 7:00 Uhr) noch keine Fahrer benannt. Daher werde ich auch nicht weiter auf das Team eingehen. Einen Blick auf das Team gibt es dann zum zweiten Saisonrennen.
BMW
Das BMW Sports Trophy Team Schubert hatte eigentlich angekündigt mit dem Duo Claudia Hürtgen und Uwe Alzen zu starten. Beim Saisonauftakt in Oschersleben wird aber Jesse Krohn das Fahrzeug pilotieren, da Uwe Alzen in der VLN für Haribo Racing startet. Damit dürfte er auch keine Titelchancen in der ADAC GT Masters haben, die dann jedoch Claudia Hürtgen hat. Egal ob Alzen oder Krohn, beide Fahrer werden mit Claudia Hürtgen ein siegfähiges Duo bilden. Der zweite BMW von Schubert wird von den beiden BMW Werksfahrern Jens Klingmann und Dominik Baumann pilotiert und auch die beiden sollten Titelchancen haben. Das große Problem des BMW Z4 GT3 wird aber auch dieses Jahr wieder die Geschwindigkeit auf der Geraden sein und so wird es wieder sehr schwer mit dem Fahrzeug zu überholen. Ab nächstem Jahr wird man dann mit BMW M6 GT3 wahrscheinlich in der ADAC GT Masters unterwegs sein.
Chevrolet
Das sprichwörtliche Kaninchen hat Reiter Engineering aus dem Hut gezogen, als man bekannt gegeben hat, dass Corvette Werksfahrer Oliver Gavin dieses Jahr den Camaro fahren wird. Er wird nur bei zwei Rennen fehlen, die sich mit seinen Verpflichtungen in der USCC überschneiden. Das Fahrzeug wird er sich mit Tomáš Enge teilen, der das Fahrzeug über die letzten Jahre mit entwickelt hat. Der Camaro GT3 lief im letzten Jahr eigentlich ganz gut und dieses Jahr sollten auch wieder vereinzelte Rennsiege möglich sein. Einen Titelgewinn halte ich aber für unrealistisch.
Corvette
Auch Callaway Competition wird dieses Jahr mit der Corvette wieder starten und für mich ist das Duo Andreas Wirth und Daniel Keilwitz der große Titelfavorit. Bereits im letzten Jahr haben sie die meisten Rennen gewonnen und konnten eher durch Pech nicht den Titel gewinnen. Im Normalfall wird man dieses Jahr klar um den Titel mitkämpfen können. Die zweite Corvette wird von Patrick Assenheimer und Diego Alessi bewegt. Auch die beiden sollten Chancen auf Siege haben, aber eine Titelchance sehe ich hier nicht unbedingt.
Mercedes
Die Mercedes Speerspitze bildet dieses Jahr Zakspeed Racing, die mit der Fahrerbesetzung Luca Ludwig und Sebastian Asch startet. An der Fahrerbesetzung war übrigens Klaus Ludwig beteiligt. Zakspeed Racing hatte sich die letzten Jahre nicht so stark gezeigt und so sehe ich sie auch dieses Jahr nicht als Titelkandidaten. Einen weiteren Mercedes-Benz SLS AMG GT3 setzt HP Racing mit Harald Proczyk und Andreas Simonsen ein.
Nissan
Dieses Jahr wird MRS GT-Racing für Nissan Deutschland einen Werkseinsatz in der ADAC GT Masters bestreiten. Allerdings werden beide Fahrzeuge in der Gentlemen-Wertung starten. Die Startnummer 23 ist mit den beiden GT Academy Siegern Floian Strauß und Marc Gassner besetzt. Für Marc Gassner werden es die ersten Rennrunden im Nissan GT-R GT3 NISMO, da er in der Blancpain Endurance Series noch nicht zum Fahren kam. Ich sehe die beiden durchaus mit Chancen in der Gentlemen-Wertung. Ähnlich ist das mit Florian Scholze und Dominic Jöst, die auch in der Gentlemen-Wertung an den Start gehen.
Porsche
Die genauen Sendezeiten für den Saisonauftakt in Oschersleben entnehmt ihr am besten unseren TV-Terminen. Ich kann nur jedem raten mal einzuschalten, da die Serie die letzten Jahre immer gute Action geboten hat.