Das neue Rennformat konnte sich direkt beim Einstand bewähren, doch das lag auch am wechselhaften Wetter.
Auch wenn es die Zahl von 71.000 Zuschauern über das komplette Wochenende nicht bestätigen kann, aber für die Fans war das neue Rennformat der DTM eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den letzten Jahren. Denn die Rennen wurden nur noch auf der Strecke entschieden und die Taktik spielte in beiden Rennen nur eine sehr untergeordnete Rolle. Zwar gab es deswegen nicht unbedingt mehr Überholmanöver, aber die Fahrer sind ein höheres Risiko eingegangen und das auch am Samstag. Leider waren die Fernsehquoten beim Qualifying am Samstag noch schlechter als letztes Jahr. Am Sonntag jedoch konnte man eine deutliche Quotenverbesserung verbuchen.
Rennen 1:
Von der Pole konnte Jamie Green ins Rennen gehen vor Pascal Wehrlein. Wesentlich schlechter lief es für Augusto Farfus, der nach dem Qualifiying zu wenig Sprit im Tank hatte und deswegen von Platz 3 auf Platz 24 musste. Ein Problem der DTM hat sich jedoch am Start wieder gezeigt, da extrem viele Teile direkt in der ersten Kurven geflogen sind, aufgrund der enorm instabilen Fahrzeuge. Deshalb mussten auch Timo Scheider und Robert Wickens nach der ersten Runde schon aufgeben. Miguel Molina drehte in der ersten Runde zudem Felix Da Costa. Für Miguel Molina war das Rennen in Runde 10 nach einem Kontakt mit Maximilian Götz zu Ende, jedoch reichte es für Felix Da Costa wenigstens für einen 13. Platz.
Auch BMW-Junior Tom Blomqvist muss das Rennen bereits nach sieben Runden aufgeben. Währenddessen konnte sich vorne an der Spitze Jamie Green absetzen.
Für das erste Safety-Car sorgte Daniel Juncadella, der sein Fahrzeug nach zwölf Runden in einen der Reifenstapel in der Sachskurve steckt.
Das Safety-Car kam in Runde 14 wieder rein und auch hier konnte sich Jamie Green wieder direkt von Pascal Wehrlein und Paul Di Resta absetzen. Zu einem markeninternen Kontakt kam es zwischen Edoardo Mortara und Matthias Ekström, der mit einem kaputten Reifen für Matthias Ekström endete.
In Runde 15 verlor Martin Tomczyk seinen Wagen vor der Haarnadel und rutschte in Gary Paffet und Lucas Auer.
Gary Paffet war nach dem Unfall ordentlich bedient und bezeichnete Tomczyk als „hirnlos“. Den finalen Restart gab es in Runde 17 und danach ist auch nicht mehr besonders viel passiert. Das Rennen endete mit einem Sieg von Jamie Green vor Pascal Wehrlein und Paul Di Resta. Der beste BMW-Pilot war Maxime Martin auf Platz 7. Insgesamt war das Rennen auch durch die Zwischenfälle ganz unterhaltsam, jedoch gab es recht wenig Überholmanöver. Das Rennen war mit der Dauer von 40 Minuten + 1 Runde trotzdem kurzweilig und man hatte nie das Gefühl, dass sich das Rennen zieht.
https://www.youtube.com/watch?v=XJPpU_kB73E
Rennen 2:
Das zweite Rennen begann nur mit 23 statt 24 Startern, da Lucas Auer sein Fahrzeug bereits auf dem Weg in die Startaufstellung in der Sachskurve verlor. Der Schaden am Fahrzeug war so groß, dass er nicht am zweiten Rennen teilnehmen konnte und nach seinem Ausfall im ersten Rennen noch nicht die Ziellinie gesehen hat.
Von ganz hinten mussten Adrien Tombay und Gary Paffet ins Rennen gehen, da ihre Teams nicht das für das Qualifying unnötige DRS mechanisch ausgeschaltet hatten. Von der Pole ging mit Mike Rockenfeller wieder ein Audi-Pilot ins Rennen und mit ihm stand Matthias Ekström in der ersten Reihe. Hinter ihnen stand mit Marco Wittmann der aktuelle Titelverteidiger. Den besten Start erwischte Matthias Ekström und er konnte die Führung vor Marco Wittmann und Mike Rockenfeller übernehmen. An der Spitze entwickelt sich daraufhin ein netter Kampf zwischen Matthias Ekström und Marco Wittmann, bei dem beide immer mal wieder die Führung übernehmen konnten.
Nach 15 Minuten begann es zu regnen und nach 20 Minuten mussten die ersten Fahrer an die Box, um sich die Full Wets zu besorgen (Anmerkung: Es gibt keine Intermediates in der in der DTM). Aus der Spitzengruppe kamen zuerst Edoardo Mortara und Marco Wittmann, die beide aufgrund der schnellen Runde auf den Regenreifen an Matthias Ekström vorbeigehen konnten, der erst eine Runde später an die Box ging. Statt eines Boxenstopps zum Wechseln auf die Regenreifen hat Adrien Tombay gleich das ganze Rennen aufgegeben. Es lag wohl am zu großen Rückstand auf das Feld und nicht an technischen Problemen.
Der einzige Zwischenfall bei den Boxenstopp war der Unsafe Release von Maxime Martin, der dadurch Tom Blomqvist behinderte. Maxime Martin musste daraufhin eine Durchfahrtsstrafe antreten. Nachdem Matthias Ekström sich die Regenreifen geholt hatte, konnte er sich wieder recht schnell auf Platz 1 setzen. Der große Gewinner des Regens war Gary Paffet, der von Platz 23 bis auf den dritten Platz vor fahren konnte. Nicht so gut lief es für Marco Wittmann, der vom zweiten Platz zurück auf Platz 5 fiel. Innerhalb des Feldes kam es während des zweiten Rennens zwar noch zu einigen guten Positionskämpfen, aber es gab keine besonderen Vorkommnisse.
Fazit:
Das neue Rennformat sowohl am Samstag als auch am Sonntag gefällt mir extrem gut. Der Zuschauer am Fernseher und an der Rennstrecke hat keine Probleme, das Rennen mitzuverfolgen, da es keine komplizierten Rennstrategien mehr gibt und auch eine einzige Reifenmischung reicht für die DTM. Einzig eine Variation der Rennlängen würde ich mir wünschen, denn ein DTM-Rennen mit z.B. zwei Stunden länge wäre auch für den Zuschauer mal interessant. Eine weitere Sache, die durch das neue Rennformat auffällt, ist, dass das Feld extrem eng beieinander liegt dieses Jahr. So haben die jeweiligen Sieger der Rennen beim anderen Rennen am Wochenende keine Punkte geholt und auch ein Marco Wittmann kam im ersten Rennen nur knapp in die Punkte und im zweiten Rennen konnte er um den Sieg mitfahren.
Momentan dürfte Audi das stärkste Gesamtpaket haben, wenn man den Resultaten in Hockenheim trauen darf. Dahinter sehe ich momentan die Mercedes-Teams; BMW wirkt beim Saisonauftakt etwas abgeschlagen gegenüber der Konkurrenz. Das kann sich aber natürlich bis zum nächsten Saisonrennen am Lausitzring ändern. Weiter geht es mit der DTM am 31. Mai, jedoch starten einige Fahrer beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring in knapp einer Woche.
1 Kommentare
Was nutzt ein neues Format, wenn keiner hingeht? Ok, der Regen hat das Rennen unterhaltsam gemacht. Das wird den Zuschauerschwund aber nicht rückgängig machen. DTM sehe ich schon längere Zeit nicht mehr regelmäßig und wenn ich mich im Fahrerfeld orientieren will kann ich nur zwischen Rennställen unterscheiden. Noch immer kann man im Rennen selbst die Startnummern nicht sehen. Wenn die Sponsoren der Autos praktisch nie genannt werden, kann das daran liegen, dass sie bei der Finanzierung des Ganzen kaum eine wichtige Rolle spielen. Wenn das so ist, sollte doch Platz für eine gut sichtbare Nummer sein. Darum scheint es den Machern nicht zu gehen. Denen geht es nur um die Marken. Ich persönlich fiebere lieber mit Menschen, denn Marken mit.
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